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- Irlands Mühlen - Milford Mills, Co. Carlow und der Geheimtipp Barrow Way
Unzählige Jahrhunderte lang wurde das gesamte in Irland verbrauchte Mehl in Mühlen im ganzen Land gemahlen. Heutzutage wird fast das gesamte Mehl Irlands importiert. Dabei dienten die Mühlen Irlands einst nicht nur der Mehlherstellung, sondern wurden auch für Sägewerke und die Textilherstellung genutzt. Keine Frage, die Blütezeit der irischen Müllerei ist rund 200 Jahre her - damals gab es über 7000 Mühlen auf der Insel; noch in den 1940er Jahren waren es immerhin noch 900 funktionierende. Siehe auch: Irische Mühlen - die Geschichte der Rudkin's Mühle, Co. Carlow. Hier nun die spannende Geschichte der Millford Mühle im County Carlow. Die Geschichte von Milford Mills Milford Mills, eine Wassermühle aus dem 18. Jahrhundert, war zunächst eine Getreidemühle und Mälzerei, bis sie später als Wasserkraftwerk genutzt wurde. Die erste Mühle an diesem Standort wurde um 1775 von einem James Conolly Esquire gebaut. In den späten 1780er Jahren zog John Alexander, Mitglied einer nordirischen Familie schottischer Abstammung, in die Grafschaft Carlow und erwarb Ländereien in Ballygowan, Ballinabranna, Craanluskey und Tomard. Die Mühlen, die heute noch zu sehen sind, wurden später unter der Schirmherrschaft von "Alexander & Conolly" gebaut. Millfords Mill erwirtschaftete in den 1830er Jahren einen Umsatz von 195.000 Pfund pro Jahr. Die dreiteilige Buchserie Mr. & Mrs. Hall's Ireland beschrieb die Mühle 1840 als "eine der größten und berühmtesten in Irland". In ihrer Blütezeit in den 1860er Jahren soll die Mühle über die stärksten Mühlräder in Großbritannien und Irland verfügt haben . 1825 kaufte Alexander James Conolly die Mühle und ließ sie renovieren. Das große Feuer An einem Dienstag gegen 23:30 Uhr sieht die Milford Constabulary Rauch aus den Fenstern der oberen Dachböden und schlägt Alarm. Auch die Polizei von Carlow hatte das Feuer bemerkt. So schnell wie möglich rückt die Feuerwehr von Carlow an. Dennoch - das gesamte Gebäude geht in Flammen auf, zerstört die Maschinen und das gelagerte Getreide. Der erste Stock und sechs Dachböden stürzen ein. Das Feuer beschränkte sich nur auf die Mühle, die nahe gelegenen Mälzereien bleiben verschont. Der Weizen brennt noch einige Zeit weiter, auch nach dem das Hauptfeuer gelöscht war. Am 4. November 1862 ist von der Mühle nichts mehr übrig. Der Carlow Sentinel beschreibt die Ruinen als "einen traurigen Schauplatz der Verwüstung". Es wurde vermutet, dass das Feuer durch Funken aus der Reibung der Mahlsteine ausgelöst wurde, die einen Teil des Getreides entzündeten. Das noch erhaltene Mälzereigebäude wird später als Gerberei genutzt, die in den 1940er Jahren von dem Lederhändler Kennedy O'Brien gegründet wurde. Die Gerberei verarbeitete Schafsfelle aus ganz Irland und belieferte mit dem Leder Schuhfabriken im ganzen Land. Sie exportierte auch Leder und Sämischleder in das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten. In den 1950er Jahren beschäftigte die Gerberei in ihrer Blütezeit über 100 Mitarbeiter. Bei einem weiteren Brand im Juli 1965 brannte das Gebäude erneut aus, woraufhin die Gerberei geschlossen und die industriellen Aktivitäten am Standort eingestellt wurden. Die Mühle produziert Strom - Carlow war die erste irische Stadt im Landesinneren, die über elektrischen Strom verfügte 1891 wird die Mühle so umgebaut, dass sie Strom erzeugen kann. Damit ist Carlow die erste Stadt im Landesinneren Irlands, die elektrischen Strom erhält. Auch nach der Wiederinbetriebnahme in den 1990er Jahren erzeugt die Mühle noch Strom, der in das nationale Netz eingespeist wird, dazu wurde ein Turbinenhaus hinzugefügt. Der Barrow Wanderweg Nahe der Mühle ist ein Wanderparkplatz. Die Mühle liegt am Barrow Way , einem Langstreckenwanderweg, der fast 117 km dem ursprünglichen Treidelpfad des Flusses folgt. Er ist einer der landschaftlich reizvollsten Langstreckenwanderwege Irlands, und immer noch ein Geheimtipp für alle, die jenseits ausgetretener Pfade unterwegs sein möchten. Der Weg entlang des Barrow beginnt in Lowtown bzw. Robertstown, Co. Kildare, und endet in St. Mullins, Co. Carlow. Er führt durch sehenswerte Städte wie Monasterevin, Athy, Carlow, Leighlinbridge, Bagenalstown, Goresbridge, Graiguenamanagh und St. Mullins. Will man den Barrow Way vollständig wandern, kann man mit 4 Tagen rechnen. Der Weg ist durchweg eben und auch gut zum Radfahren geeignet. Insgesamt bietet die lohnenswerte Route viele historische Sehenswürdigkeiten wie Schlösser, Abteien, alte Brücken und verfallene Mühlen.
- Belfast - 5 gute Gründe, um Irlands unterschätzte Perle zu besuchen
In der Vergangenheit stand Belfast nur bei relativ wenigen Touristen auf dem Reiseplan. Allzu viele Besucher wurden durch die Prominenz der Stadt in den Nachrichten aus den falschen Gründen abgeschreckt. Das hat sich inzwischen geändert - wer nach Belfast reist, findet eine lebendige Weltstadt vor, in der es viel zu sehen und zu tun gibt und in der man übrigens auch hervorragend einkaufen kann. Es ist zwar landläufig bekannt, aber sicherheitshalber sei es nochmal erwähnt: Belfast liegt in Nordirland, das zum Vereinigten Königreich gehört. Die Währung ist daher das Pfund Sterling, und obwohl einige Geschäfte den Euro akzeptieren, benötigt man britische Pfund für Restaurants, Bars, Verkehrsmittel usw.. Außerdem ist seit April 2025 die Einreiseerlaubnis ETA für das Vereinigte Königreich erforderlich, und - bitte den Reisepass nicht vergessen! Was gibt es in Belfast zu sehen? Belfast erlebte seine größte Blütezeit in der viktorianischen Ära, und überall gibt es schöne Beispiele viktorianischer Häuser und Architektur. Das prächtige Rathaus und die St.-Anne's-Kathedrale sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Kinder werden den Belfast Zoo lieben, der in den Cave Hill, das dominierende Naturdenkmal der Stadt, hineingebaut wurde. In der Nähe des Zoos ist auch das Belfast Castle einen Besuch wert - vor allem für Katzenliebhaber, die sich an den Katzenkunstwerken erfreuen werden, die überall im Schloss und in den Gärten zu finden sind. Das Stadtzentrum ist heute größtenteils eine Fußgängerzone mit ausgezeichneten Bars und Restaurants und einer sehr aktiven Clubszene für die Nacht. Ein Besuch im berühmten Crown Liquor Saloon, dessen aufwendige hochviktorianische Inneneinrichtung als nationales Denkmal erhalten ist, sollte man sich nicht entgehen lassen. Politische Touren In Belfast wird man mit der politischen Situation des Landes konfrontiert. Wir denken, es ist ein unbedingtes Muss, sich die einstigen No-Go-Areas entlang der katholischen Falls Road und der protestantischen Shankill Road anzuschauen. Zwischen den beiden Straßen sieht man die berühmteste der 17 Peace Walls. Auch wenn die, beschönigend "Troubles" genannten Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten durch das Karfreitagsabkommen befriedet wurden; die Tore in der Mauer werden bis heute jede Nacht geschlossen. Wer sich für die stürmische politische Geschichte der Stadt interessiert, kann sich eine der politischen Führungen von Belfast Political Tours gönnen. Im Gegensatz zu anderen Führungen besucht man bei diesen Touren sowohl republikanische als auch loyalistische Gebiete, erzählt werden beide Seiten der komplexen Geschichte und man bekommt einen guten Einblick in die Zeit der Unruhen. Besonders zu empfehlen sind auch die Black Taxi Tours . Vielleicht sind sie nicht für jeden etwas, aber es sind sehr interessante und gut geführte Touren. Einer der Touren-Aspekte sind die farbenfrohen und sehr gut ausgeführten Wandmalereien, die die verschiedenen Gemeinschaften in Belfast sowohl als politischen Kommentar als auch zur Markierung ihres Territoriums verwenden. Aber, das alles bekommt man spannend erzählt und erklärt. Industrie, Schiffbau und die Titanic In der jüngeren Vergangenheit war Belfast eine große Stadt der industriellen Revolution mit einer florierenden Leinen- und Schiffsbauindustrie, die zu ihrer Zeit eine beherrschende Stellung einnahm. Diese großen Industriezweige sind zwar entweder verschwunden oder wurden erheblich verkleinert, doch ihr Einfluss auf das Erscheinungsbild und die Entwicklung Belfasts ist überall zu sehen. Es lohnt sich, an einer der angebotenen Führungen durch die Belfaster Werft teilzunehmen, in der die Titanic gebaut wurde und die heute viel kleiner ist als zu ihrer Glanzzeit. Das neue Titanic Centre ist eine große Attraktion und ein absolutes Muss für jeden Besucher der Stadt. Alternativ gibt es geführte Schiffstouren wie https://ladyofthelagan.com/ sowie etliche Spezialthemen-Touren siehe hier: https://visitbelfast.com/see-do/sightseeing-tours/ . Und wenn man schon mal gerade in der Nähe ist, das Ulster Museum ist eines der besten Museen Irlands und auf jeden Fall einen halben Tag wert. Belfast hat im Dezember einen der schönsten Weihnachtsmärkte in Irland. Eine Reise außerhalb der üblichen Saison lohnt sich definitiv! Fazit: Das Schöne an Belfast ist, dass es sich auch bei einem zweiten oder dritten Besuch immer wieder anders anfühlt. Eine Stadt, die Abwechslung bietet, viel Geschichte, viele Möglichkeiten. Bei Regen bieten sich die Museen oder das Crumlin Road Gaol an, an trockenen Tagen lohnen sich die vielen verschiedenen geführten Walking Tours, Belfast Zoo oder ein Spaziergang im Cavehill Country Park. Der markanteste Punkt, der als „Napoleon's Nose“ bekannt ist, ist von den meisten Gebieten Belfasts aus zu sehen und bietet einige der besten Wanderungen in Belfast. Der Cave Hill Park befindet sich in der Nähe von Belfast Castle im Norden der Stadt, wo er sich bis zu einer Höhe von 368 m über dem Meeresspiegel erhebt. Der Zoo von Belfast ist in 10 Minuten zu erreichen und das Gefängnis Crumlin Road Gaol in 20 Minuten. Es gibt mehrere verschiedene Parkplätze am Cave Hill. Ich würde empfehlen, oben am Belfast Castle zu parken.
- Irland, Dublins düsterster Ort
Das 1796 erbaute Kilmainham Gaol (oder Kilmainham Jail) nimmt in der irischen Geschichte einen einzigartigen Platz ein. Mehr als 100 Jahre lang waren hier diejenigen inhaftiert, die gegen die englische Besetzung Irlands kämpften, und viele von ihnen starben hier. Es ist ein düsterer, vielleicht sogar abschreckender Ort, doch hier ist der Grund, warum man ihn dennoch besuchen sollte. Während der Führung wird viel Wert darauf gelegt, das Gefängnis in seinen historischen Kontext zu stellen. Nach der Führung versteht man viel besser und tiefer, welche komplexen Kräfte die irische Nation geformt haben. Kurzum, es erschließt sich dem Besucher, wir Irland zur Republik Irland wurde. Tragisch: Joseph Mary Plunkett und Grace Gifford Eines der ergreifendsten Ereignisse, die in Kilmainham stattfand, war die Hochzeit von Joseph Plunkett , einem der Anführer des Aufstands von 1916, und der Künstlerin Grace Gifford . Grace, protestantisch getauft, nimmt, nachdem sie Plunkett kennengelernt hatte, Unterricht im katholischen Glauben. Im April 1916 lässt sie sich katholisch taufen und möchte am Ostersonntag desselben Jahres heiraten, also genau an dem Tag, an dem der Aufstand begann. Als sie erfährt, dass ihr Verlobter hingerichtet werden soll, überredet sie die Behörden, die Hochzeit im Gefängnis stattfinden zu lassen. So werden die beiden am 3. Mai 1916 sieben Stunden vor Plunketts Tod in der kleinen Gefängniskapelle getraut. Am nächsten Morgen wird Joseph Plunkett planmäßig von einem Erschießungskommando erschossen. Grace lebte bis 1955 und heiratete nie wieder. Im Februar 1923 war Grace selbst ebenfalls während des Bürgerkriegs in Kilmainham in Haft. Die Haft dauerte drei Monate, in dieser Zeit bemalte sie die Wände ihrer Zelle, darunter ein Bild der Madonna mit Kind, das noch erhalten ist. Die Kapelle, in der sie ihren todgeweihten Joseph heiratete kann während der Führung besichtigt werden. Bis heute ist die irische Ballade „Grace“, ein Monolog von Plunkett, der seine Liebe zu Grace und seine Liebe zur Sache der irischen Freiheit in den Stunden vor seiner Hinrichtung zum Ausdruck bringt, eine heimliche Nationalhymne. Die Ballade wurde von vielen Künstlern gecovert, u. a. auch von Rod Stewart. Kilmainham Gaol Das Gefängnis besteht aus zwei Hauptflügeln, die sich in ihrem Charakter stark unterscheiden. Der Ostflügel wurde 1864, während der viktorianischen Gefängnisreform, eröffnet und ist fast identisch mit dem britischen Pentonville-Gefängnis , in dem schon Oscar Wilde einsitzen musste: ein hoch aufragender, dreistöckiger Raum, der von Laufstegen umgeben ist, zu denen sich die Zellen öffnen. Architektonisch immerhin sehr beeindruckend. Ein Ort des Todes mitten in Dublin Der ältere Teil des Gefängnisses im Westflügel ist erhalten geblieben, ein dunkler und klaustrophobischer Korridor mit Zellen, in denen Gefangene auf ihre Hinrichtung warteten. Der Korridor führt direkt zum Hof, dem Schauplatz vieler Hinrichtungen. 1803 wurde Robert Emmet , der Anführer einer unglücklichen Rebellion gegen die Engländer, in Kilmainham inhaftiert. Schließlich brachte man ihn zur Thomas Street, wo er gehängt und enthauptet wurde. Der Block, in dem er enthauptet wurde, ist hier ausgestellt, ebenso wie seine Totenmaske. Emmets berühmte Rede vor seiner Hinrichtung enthielt die folgenden Worte:„Wenn mein Land seinen Platz unter den Nationen der Erde einnimmt, dann, und nicht erst dann, soll mein Epitaph geschrieben werden“. Viele von denen, die seinen Kampf aufnahmen, folgten ihm ebenfalls nach Kilmainham und fanden ein nicht weniger tragisches Ende. Charles Stewart Parnell , der die Landreformbewegung anführte und sich für die Selbstverwaltung Irlands einsetzte, wurde hier 1881 sechs Monate lang festgehalten. Zwei Jahre später ermordete eine extreme Gruppe von Republikanern, die als „die Unbesiegbaren“ bekannt waren, Lord Frederick Cavendish, den britischen Sekretär für Irland, und seinen Unterstaatssekretär Thomas Henry Burke im Phoenix Park. Fünf von ihnen wurden im Gefängnishof gehängt. Die berühmtesten bzw. berüchtigtsten Hinrichtungen in Kilmainham waren die von vierzehn Anführern des gescheiterten Osteraufstands von 1916 . Sie fanden im Mai 1916 in den frühen Morgenstunden im Stonebreaker's Yard statt. Unter ihnen waren der Anführer des Aufstands Padraig Pearce und sein Bruder William, James Connolly , Eamon Ceannt und Sean McDermott. Starke schwarze Kreuze markieren heute die Orte, an denen sie starben. Der Osteraufstand scheiterte zwar, aber die Hinrichtung der Beteiligten war eine Katastrophe für die Briten, denn sie rief sogar diejenigen auf den Plan, die sich gegen den Aufstand gestellt hatten. Kilmainham und der irische Bürgerkrieg Der Vertrag zur Gründung des irischen Freistaats beinhaltete einen Kompromiss - Freiheit für 26 Grafschaften, aber die Beibehaltung der sechs Grafschaften in Nordirland unter britischer Herrschaft. Dies führte zu einer erbitterten Spaltung zwischen den Führern des neuen Staates und ihren ehemaligen Kollegen, die gegen den Vertrag waren - die Saat für den irischen Bürgerkrieg war damit ausgebracht. Während des Bürgerkriegs wurden in Kilmainham republikanische Gefangene, die gegen den Vertrag waren, hingerichtet, diesmal nicht von den Engländern, sondern auf Befehl ihrer Bürgerkriegsgegner, der Regierung des irischen Freistaats. Unter ihnen befanden sich vier junge Männer aus Dublin, deren einziges Verbrechen der Besitz von Schusswaffen war. Es ist eine traurige Tatsache, dass in Kilmainham in den wenigen Jahren des Bürgerkriegs mehr Menschen von ihren irischen Mitbürgern hingerichtet wurden als in den mehr als 120 Jahren davor. Selbst heute noch wird diese Wahrheit oft beschönigt und wenig darüber gesprochen. Diese Hinrichtungen hinterließen ein dauerhaftes Erbe der Verbitterung, das in der irischen Politik bis heute nicht weit unter der Oberfläche zu finden ist. Éamon de Valera - der letzte Gefangene Der IRA-Führer de Valera war der letzte Gefangene, der in Kilmainham inhaftiert wurde; später wurde er Premierminister und Irlands Präsident. Nach seiner Freilassung wird das Gefängnis verriegelt und im Wesentlichen dem Verfall überlassen, und zwar von einer Bevölkerung, die selbst die Erwähnung des Namens hasste. Die Folter und die Ungerechtigkeit wollte man vergessen. Mehr und Ungewöhnliches über de Valera: https://www.9lebenverlag.com/post/irland-und-rugby-von-regeln-und-ministerpr%C3%A4sidenten Erst in den 1960er Jahren gibt es erste Bemühungen, die Anlage zu erhalten und wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Rechtzeitig zum 50. Jahrestag des Aufstands von 1916 konnte Kilmainham Gaol wieder eröffnet werden. Schnell entwickelte sich dieser düstere, tragische Ort zu einem beliebten Ziel in Dublin. Besuch des Kilmainham Gaol Kilmainham ist das ganze Jahr über geöffnet und vom Stadtzentrum Dublins aus mit den Buslinien 51B, 51C, 78A, 79, 79A leicht zu erreichen. In der Hochsaison und an den Wochenenden gibt es hier das ganze Jahr über lange Schlangen. Das Ticket kann und sollte man vorab online buchen, siehe https://kilmainhamgaol.admit-one.eu/index.php?s=OPW_KILM&p=calendar&ev=TOUR&language=ENG Der Besuch beinhaltet wie gesagt eine ausgezeichnete, sachkundige und unverzichtbare Führung. Es gibt auch einige sehr gute interaktive audiovisuelle Darstellungen, die sowohl erhellen als auch zum Nachdenken anregen. Zum Beispiel wird die Geschichte der Todesstrafe in ausgewogener Weise dargestellt, mit Argumenten für und gegen ihre Anwendung in der heutigen Zeit, und die Besucher können dafür oder dagegen stimmen. Besuche mit Kindern Ein Besuch im Kilmainham Gaol ist kaum als Spaß zu bezeichnen, für jüngere Kinder könnte er sogar beängstigend sein, und manche finden die "Geschichtslektionen" vielleicht ein wenig langweilig. Für ältere Kinder und vor allem für diejenigen, die sich für Geschichte oder das „Gruselige und Blutrünstige“ interessieren, ist der Besuch allerdings sehr interessant und es gibt viel zu lernen. Fazit: So oder so ein ungemein interessantes und lehrreiches Ziel mitten in Dublin.
- Irlands Mühlen und ihre Geschichte - Rudkin's Mill, Co. Carlow
Rudkin's Mill, Co. Carlow Unzählige Jahrhunderte lang wurde das gesamte in Irland verbrauchte Mehl in Mühlen im ganzen Land gemahlen. Heutzutage wird fast das gesamte Mehl, das in Irland verwendet wird, importiert. Die Mühlen Irlands dienten einst nicht nur der Mehlherstellung, sondern wurden auch für viele andere Zwecke wie Sägewerke und Textilherstellung genutzt. Keine Frage, die Blütezeit der irischen Müllerei ist rund 200 Jahre her - damals gab es über 7000 Mühlen auf der Insel; noch in den 1940er Jahren waren es immerhin noch 900 funktionierende. Hier nun die spannende Geschichte der Rudkin's Mühle. Die Mühle und ihre Geschichte Die Rudkin's Mühle ließ Henry Rudkin zwischen dem Ende des 17. und dem Beginn des 18. Jahrhunderts bauen. Ein cleverer Schachzug, denn 1792 begann die Barrow Navigation Company damit das Städtchen Bagenalstown mit seinem Barrow-Fluss mit dem Grand Canal zu verbinden, was es Schiffen mit einem Gewicht von bis zu 40 Tonnen ermöglichte, Waren direkt nach Dublin zu transportieren. Bereits im Jahr 1845 wurden auf dieser Strecke rekordverdächtige 111225 Passagiere und 286601 Tonnen Güter befördert. Viele der Boote, die für den Warentransport auf dem Kanal eingesetzt wurden, gehörten Getreidekäufern und Mälzern. Die benötigten Waren konnten problemlos direkt von Rudkin's Mill und Lodge Mill (eröffnet von einem gewissen Owen Murphy) transportiert werden. Bagenalstown entwickelte sich sehr schnell zu einer sehr wohlhabenden Stadt und wurde zu einem anerkannten Zentrum für Post, Schiffe, Mühlen und Märkte. Zur Tradition der Müllerei gesellten sich im 18. und 19. Jahrhundert auch Salz- und Gaswerke. Mit der Einführung der Eisenbahn ging der lebhafte Verkehr auf dem Kanal schnell zurück. 1852 gab es nur noch eine kleine Anzahl von Handelsschiffen auf dem Barrow river. Seit 2018 wird der Kanal nur noch als Touristenattraktion genutzt. Henry Rudkin wurde 1625 in Preston, UK, geboren wurde. Er kam mit der Armee von Oliver Cromwell nach Irland und erhielt eine Landzuweisung in Bagenalstown. In den folgenden 30 Jahren soll er nicht nur diese Mühle, sondern auch eine nicht weit entfernte Destillerie gebaut haben. Ursprünglich war die Mühle mit der Stadt verbunden, doch mit dem Bau des Mühlenkanals für eine weitere Mühle, Lodge Mills, weiter unten am Treidelpfad, wurde die Mühle auf eine Insel verlegt. Die Familie Rudkin wanderte später nach Amerika aus und gründete die Lebensmittelfirma Pepperidge Farm , die sich zu einem millionenschweren Unternehmen mit über 4000 Mitarbeitern gemausert hat. Inzwischen wurde sie von der Campbell Soup Co. übernommen, aber wir wollen nicht abschweifen. Lord Walter Bagenal (1670–1745) beschloss, Bagenalstown dem französischen Versailles nachzuempfinden und es New Versailles zu nennen. Kurz nach Baubeginn wurde jedoch die Kutschenroute von Dublin, die an dem Ort vorbeiführte, so geändert, dass sie stattdessen einige Kilometer weiter, bei Leighlinbridge, den Fluss Barrow überquerte. Bagenal gab daraufhin seine Pläne auf, doch das Gerichtsgebäude stand schon. Und so kommt es, dass mitten in diesem kleinen Städtchen ein sehr imposantes Gebäude prankt, das so gar nicht zu einer irischen Kleinstadt zu passen scheint. Und noch ein Kuriosum: Im Jahr 1911 war Bagenalstown übrigens die erste Stadt in Irland, die zweisprachige Straßenschilder aufstellte, die bis heute erhalten geblieben sind. Nach der Gründung des irischen Freistaats im Jahr 1922 beschlossen die Stadtkommissare, den englischen Namen „Bagenalstown“ zugunsten des irischen Muine Bheag aufzugeben. Mehrere andere Orte in Irland wurden zu dieser Zeit umbenannt. Doch die Entscheidung erwies sich als unwirksam, die Einheimischen blieben einfach bei „Bagenalstown“. 1975 gab es zu diesem Thema eine Volksabstimmung. 77 Prozent der Einwohner waren für eine Rückbenennung zu Muine Bheag, doch der Vorschlag scheiterte an einer Wahlbeteiligung von nur etwa 50 Prozent; es hätte per Gesetz aber 75 Prozent sein sollen. Und so ist Bagenalstown immer noch Bagenalstown. Was kann man noch unternehmen, wenn man in der Nähe ist? Nun, der bekannte Brownshill Dolmen mit dem schwersten Deckstein Europas ist ganz in der Nähe zu finden. Das berühmte Duckett's Grove ist definitiv jeden Kilometer wert! Last but not least bietet sich das geschichtsträchtige Carlow Castle an, wenn man schon mal in der Gegend ist.
- Irland - Carlow Castle, und der Arzt, der eine Burg in eine Nervenheilanstalt verwandeln wollte ...
Carlow Castle steht an den Ufern der Flüsse Barrow und Burrin in der Nähe des Stadtzentrums von Carlow. Es ist eine der bedeutendsten anglonormannischen Burgen in Irland. Die Burg blieb bis 1814 intakt, bis sie an den Arzt Dr. Phillip Parry Middleton verpachtet wurde, der sie in eine Nervenheilanstalt umwandeln wollte. Er versuchte, mehr Platz zu schaffen, indem er das Gewölbe im Inneren öffnete. Leider setzte er Dynamit ein, um den Prozess zu beschleunigen, und sprengte dabei die Hälfte der Burg in die Luft. Die östliche Hälfte des Gebäudes stürzte ein, und heute ist nur noch die westliche Hälfte des Bergfrieds übrig. Die wechselvolle Geschichte von Carlow Castle Obwohl wir heute nur noch die imposante Westmauer mit den beiden Türmen bewundern können, war Carlow Castle seit seiner Erbauung im frühen dreizehnten Jahrhundert das Herzstück, um das herum die Stadt Carlow im Mittelalter wuchs und in dem sich viele bedeutende Ereignisse der irischen Geschichte abspielten. Wie auf den Informationstafeln zu lesen ist, wurde die steinerne Burg zwischen 1210 und 1215 von William Marshal (den wir bereits beim Besuch des Rock of Dunamase kennengelernt haben) als strategischer Verteidigungs- und Verwaltungsposten für die Garnisonsstadt erbaut. Die Stadt Carlow wuchs im Schatten der Burg heran, und viele der Straßen spiegeln das mittelalterliche, von Marshall angelegte Straßenmuster wider. Die Burg befindet sich auf einer künstlich abgeflachten Spitze eines felsigen Hügels, wo der Burren in den Barrow River mündet. Daher war die Burg auf drei Seiten von Wasser umgeben, während ein als Moneen bekanntes Moor den Zugang von der verbleibenden Ostseite her beschränkte. Es war im Grunde eine Burg auf einer Insel. Carlow war eine Zeitlang die Verwaltungshauptstadt Irlands Wie auf der Tafel angegeben, handelte es sich bei der Steinburg um einen für Irland ungewöhnlichen rechteckigen Block, dessen Struktur manchmal als „four-towered keeps“ bezeichnet wird. Genauer gesagt bestand sie aus einem turmartigen Bergfried mit einem massiven rechteckigen Turm, der von vier kleineren dreiviertelkreisförmigen Türmen an jeder Ecke des Rechtecks umgeben war. Es wird vermutet, dass der Entwurf von anderen normannischen Burgen im Westen Frankreichs inspiriert wurde, wo Marschall einen Großteil seines Lebens verbrachte. Interessanterweise wich der Bergfried vom zeitgenössischen Standard in England und Kontinentaleuropa ab, da es beispielsweise keinen getürmten Vorhang, kein Torhaus und keine ungeteilte große Halle gab. Die aus Bruchsteinmauerwerk mit Schlitzöffnungen, Rundbogenfenstern, Kreuzschleifen und Kastellen errichtete Burg hatte kein Fundament und war ursprünglich zweigeschossig, wobei ein drittes Stockwerk wahrscheinlich im 15. Jahrhundert hinzugefügt wurde. Mit dem Tod des Großneffen des 1. Earl of Pembroke fiel das Gebäude 1306 in den Besitz des Herrschers von England. Sechs Jahre später wurde es an Thomas of Brotherton, 1. Earl of Norfolk übertragen, dessen Familie es bis 1537 in Besitz hatte. In dieser Zeit wurde es zweimal kurzfristig erobert, nämlich 1494 und von Thomas FitzGerald, 10. Earl of Kildare im Jahr 1535. Im Jahr 1361 wurden die Staatskasse und der Gerichtshof von Dublin nach Carlow verlegt, wodurch Carlow von 1361 bis 1363 und von 1364 bis 1394, als die Staatskasse in der Burg von Carlow untergebracht war, zur Verwaltungshauptstadt Irlands wurde. Die Burg und die Verteidigungsanlagen wurden erheblich ausgebaut, und es wird berichtet, dass 500 Pfund für die Ummauerung der Stadt ausgegeben wurden. Aufgrund ihrer Lage spielte die Burg eine zentrale Rolle bei der Ausbeutung des Barrow-Tals durch die Anglonormannen im Mittelalter, da sie eine Handelsroute mit dem blühenden Hafen von New Ross bot. Carlows Zeiten als Verwaltungshauptstadt Irlands endete 1394. Das Finanzministerium zog zurück nach Dublin, da die Iren aus den umliegenden Gebieten (vor allem die MacMurroughs aus dem Süden und Osten und der O'Mores aus dem Westen) immer wieder angriffen. In den folgenden Jahren wurden in Irland Belagerungsgeschütze und Kanonen eingeführt, was die Steinburgen anfälliger und als Festungen unwirksam machte. So wurde die Burg, beginnend mit dem Angriff von James Fitzgerald von Kildare im Jahr 1494, in den folgenden Jahrzehnten mehrmals belagert. Insbesondere bot Carlow Castle englischen Siedlern Zuflucht, die vor der Gewalt während des irischen Aufstandes von 1641 flohen, bevor sie 1647 von den irischen Konföderierten eingenommen wurde. Carlow war die letzte Stadt in Süd-Leinster, die 1650 den Truppen Cromwells standhielt und erst kapitulierte, als sie sich den Kanonen von General Ireton gegenüber sah und die Burg in Trümmern zurückließ . Unter Oliver Cromwell wurde der Besitz verstaatlicht, später aber wieder an den Earl of Thomond zurückgegeben. Castle Carlow verwandelt sich in eine Nervenheilanstalt, oh nein, in eine Ruine ... Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zerstörte dann ein dramatischer Unfall den größten Teil des Schlosses. Der Arzt Dr. Middleton, der das Schloss von der Familie Hamilton gepachtet hatte, um es in eine Nervenheilanstalt umzuwandeln, sprengte bei dem Versuch, mit Dynamit mehr Platz zu schaffen, versehentlich einen großen Teil des Schlosses am 13. Februar 1814 in die Luft und hinterließ es in dem Zustand, den man heute sehen kann. Alles, was übrig blieb, waren die beiden Türme und ein Stück der ursprünglichen Mauer. Wir sehen, Carlow Castle ist reich an Geschichte. Die Überreste von Carlow Castle können das ganze Jahr über gratis besichtigt werden. Was kann man in der Nähe unternehmen? Ein unverwechselbares Denkmal aus prähistorischer Zeit ist der große Brownshill Dolmen 5 Kilometer östlich der Stadt Carlow. Der Brownshill Dolmen hat einen über 100 Tonnen schweren Deckstein aus Granit und ist damit der größte seiner Art in Europa. Der prächtige Deckstein hat im Laufe der Jahre das Interesse vieler Antiquare und Touristen geweckt, und man nimmt an, dass dort viereinhalbtausend Jahre lang (2500 v. Chr.) religiöse Riten, möglicherweise sogar Menschenopfer, vollzogen wurden. Der direkte Zugang ist ausgeschildert, direkt an der R726 Hacketstown Road. Oder wie wäre es mit einem richtig gruseligen Ort wie Duckett's Grove , eine gute Autostunde von Dublin entfernt? Dort soll es spuken. Immerhin begab sich 2011 die Crew der amerikanischen paranormalen TV-Serie Destination Truth nach Duckett’s Grove , um dort unerklärliche Phänomene auf Video festzuhalten. Duckett's Grove ist ein wirklich beeindruckendes Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert und ein echter Tipp für alle, die mal wieder jenseits der üblichen Touristenpfade unterwegs sein möchten. Egal, ob man Geisterjäger oder nur Besucher ist, diese Ruine mit ihren wundervollen Gärten sind definitiv einen (Familien) Ausflug wert!
- Irland - die lebhafte Vergangenheit der Duncannon Festung
Das imposante Duncannon Fort ist eine der beliebtesten Attraktionen auf der Ring of Hook-Küstenstraße. Eine überaus beeindruckende Festung mit Bastion auf der Hook-Halbinsel, ganz unten im südöstlichen Zipfel der Grafschaft Wexford. Im Laufe seiner 450-jährigen Geschichte blickt das Sternfort auf zahllose faszinierende und ehrfurchtgebietende Ereignisse und ist, ganz nebenbei, einer der besten Aussichtspunkte, von dem aus man die wunderschöne Waterford-Mündung betrachten kann. Die faszinierende Geschichte des Forts - eine Führung empfiehlt sich definitiv Der Name „Duncannon“ stammt aus dem Altirischen und bedeutet „das Fort des Sohnes von Conan“, was darauf hindeutet, dass sich hier bereits vor der Ankunft der Normannen ein Fort befand. Die militärisch orientierten Normannen erkannten den Wert dieses Ortes für die Verteidigung der lokalen Küstenlinie an einer der verkehrsreichsten Schifffahrtsrouten von und nach Irland. Frühe Karten zeigen einen mittelalterlichen Wohnturm auf der Landzunge, auf der sich heute das Fort befindet. Das Fort ist ein klassisches sternförmiges Fort, und seine herausragende Lage verlieh ihm über die Jahrhunderte hinweg anhaltende Bedeutung. Es war eine bemerkenswert starke Verteidigungsanlage. Erst nach einer sechswöchigen Belagerung im Jahr 1645 fiel es an die katholischen Streitkräfte der Konföderation. 1649 versuchte Cromwell, das Fort einzunehmen, scheiterte jedoch, so dass er gezwungen war, eine andere und umständlichere Route über New Ross zu nehmen, um seine Artillerie in Waterford zu landen. Der Croppy Boy Eine interessante Besonderheit ist die Zelle des „Croppy Boy“. Hier soll der Held der bekannten irischen Rebellenballade „The Croppy Boy“ gefangen gehalten worden sein. Das Lied, das an den Aufstand von 1798 erinnert, erzählt die Geschichte eines jungen Mannes (ein „Croppy“, wie die jungen Aufständischen von 1798 wegen ihrer kurzgeschorenen Haare genannt wurden), der auf dem Weg in die Schlacht in einer Kirche Halt macht, um zu beichten. Er erzählt dem verhüllten Priester, der auf einem Stuhl sitzt, seine Geschichte. Nachdem er seine Sünden gebeichtet (und sich als Rebell geoutet) hat, entpuppt sich der „Priester“ als englischer Soldat, der den jungen Mann verhaftet und zur Hinrichtung als Verräter abführt. Hier geht's zum Text der Ballade und hier kann man mal reinhören. Während der irischen Rebellion wurden die Rebellen im Fort in Zellen festgehalten. Und so berichten manche Besucher über ein unbehagliches Gefühl bei der Erkundung dieses Teils des alten Forts, während andere von einem Gefühl unglaublicher Traurigkeit sprechen. Sicher hat das Land hier im Laufe der Jahre viele Emotionen und buchstäblich Blut aufgesaugt, die Energie derer, die hier lebten, arbeiteten, kämpften, inhaftiert wurden und starben, mögen ihre Spuren hinterlassen haben. Duncannon Fort war im Zuge der irischen Konföderationskriege in Kämpfe verwickelt. Unter dem royalistischen Befehlshaber Laurence Esmonde, 1. Baron Esmonde , wurde es von irischen Konföderierten unter dem Befehl von Thomas Preston, 1. Viscount Tara , von Januar bis März 1645 belagert und nach sechs spannungsgeladenem Ansturm, bei dem die Festung standhielt, schließlich eingenommen. Dabei setzte man erstmals in Irland Mörser ein. Oliver Cromwell versuchte 1649, die Festung zurückzuerobern, was ihm jedoch zunächst nicht gelang. Erst im folgenden Jahr nahm er Fort Duncannon ein und sie blieb bis 1919 in britischer Hand. 1690 waren zwei Könige auf dem Fort zu Gast - König Jakob II. von England , zugleich Jakob VII. von Schottland segelte am 3. Juli von Duncannon nach Kinsale und dann weiter nach Frankreich und König Wilhelm III. , der sich im September dort aufhielt, als schlechtes Wetter seine Rückreise nach England verzögerte. Die Stelle, an der König Jakobs Schiff ablegte, trägt den Namen “King James’ Hole”. Das Fort blieb bis 1919 eine wichtige britische Garnison, als es dem jungen irischen Freistaat übergeben wurde, nur um drei Jahre später während des Bürgerkriegs zerstört zu werden. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs lag es verlassen da. Aus Angst vor einem möglichen Einmarsch Hitlers in Irland wurde es wieder aufgebaut und bis zum Kriegsende von der irischen Armee besetzt. Danach wurde sie gelegentlich von der Armee als Standort für Sommerlager genutzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war es in einem sehr schlechten Zustand, doch es folgte eine sorgfältige Restaurierung. Heutzutage beherbergt es auch ein sehr gutes Schifffahrtsmuseum, das sich hauptsächlich mit der Geschichte der sehr gefährlichen Gewässer vor der Südostküste Irlands befasst. Der fast 10 Meter tiefe Wassergraben, der das Fort umgibt, der zentrale Paradeplatz und einige der Gebäude sind mittlerweile in gutem Zustand. Der Leuchtturm des Forts stammt aus dem Jahr 1774 und ist immer noch in Betrieb. Besuch in Duncannon Auf einer geführten Tour (ca. 1 Stunde) genießt man nicht nur beeindruckende Aussichten, sondern auch spannende und tragische Geschichten. Das Fort ist von April bis November für Besucher geöffnet. Neben dem Museum gibt es auch ein Kunstzentrum, einen Kunsthandwerksladen und ein kleines Café. Bis zum Dorf Duncannon sind es ca. 5 Minuten zu Fuß. Dort kann man übrigens mit dem Auto bis auf den Strand fahren und nach einem Schiffswrack aus dem 17. Jahrhundert Ausschau halten, das in den Gewässern nahe der Hafenmauern liegt. Je nach Gezeitenlage kann man es teilweise sehen. Es wird vermutet, dass es sich um das Flaggschiff von Cromwells Marine handelt; Taucher haben eine Reihe von Kanonen entdeckt, obwohl der größte Teil des Schiffes in einer Sandbank versunken ist. Der Ring von Hook Bei der Fülle an Sehenswürdigkeiten auf der Halbinsel Hook wäre es ideal, wenn man sie alle miteinander verbinden könnte. Und hier kommt die Küstenstraße ins Spiel. Der Coastal Drive ist eine fantastische Möglichkeit, die Gegend auf einfache Weise zu erkunden. Lohnenswert sind u.a. Tintern Abbey, Hook Lighthouse und Loftus Hall , vielleicht noch ein Abstecher zur Dunbrody Priory ? Trotz ihrer zerklüfteten Schönheit und der unzähligen Attraktionen ist die Hook Peninsula eher ruhig, vor allem außerhalb der Sommermonate. Das Ergebnis ist ein völlig anderes Erlebnis als auf dem Ring of Kerry oder der Causeway Coastal Route, wo im Allgemeinen immer viel los ist. Die Attraktionen der Hook Peninsula haben wir hier vorgestellt, doch die Halbinsel hat im Laufe der Jahre auch eine interessante soziale Geschichte erlebt. Wikinger, Mönche und Anglonormannen - sie alle gingen hier an Land und ließen sich entweder nieder oder zogen von der Hook Peninsula weiter ins Landesinnere. Und sie alle hinterließen ihre Spuren auf der Halbinsel. Wer es gerne weniger überlaufen mag, ist in der Grafschaft Wexford gut aufgehoben.
- Irland - ein megalithisches Portalgrab gefällig? Brownshill Dolmen
Hier sieht man den immer wieder beeindruckenden Brownshill Dolmen. Er hat angeblich den schwersten Deckstein Europas, dessen Gewicht auf über 100 Tonnen geschätzt wird! Die wunderschöne Grafschaft Carlow ist weltweit für den Brownshill Dolmen bekannt. Dieser geheimnisvolle Cromlech ist zweifellos einer der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Grafschaft, doch wie die Bewohner des alten Irlands es geschafft haben, diese riesigen Steine zu platzieren, bleibt ein Rätsel. Verehrung der Toten Allein die Tatsache, dass sie dies tun konnten, zeigt, dass sie ihre Zeit nicht nur mit klassischen Jäger- und Sammlertätigkeiten verbracht haben. Hier wurden eher nicht die „gewöhnlichen“ Toten verehrt, sondern nur solche von höchstem Rang wie Häuptlinge (und ihre Angehörigen) und in einigen Fällen sogar Könige. Die frühesten Portalgräber stammen aus der Zeit um 4000 v. Chr., und viele von ihnen waren von Steinhügeln, so genannten Cairns, umgeben. Portalgräber zeigen normalerweise nach Osten und haben 2 Hauptsteine am Eingang. Diese wurden dann von einem großen Deckstein“ bedeckt, der normalerweise zur Rückseite der Kammer hin abfällt. Wenn ein wichtiges Familienmitglied starb, wurden seine Gebeine eingeäschert und in der Kammer beigesetzt. Es wird angenommen, dass der Geist in eine andere Welt entführt wird, wenn die Strahlen der Morgensonne auf die Rückseite der Kammer treffen. Motivation in der Steinzeit Wir wissen zwar nicht genau, wie die Steinzeitmenschen Irlands es schafften, so schwere Steine so genau zu platzieren, aber wir wissen, was sie motivierte, und das war die Überzeugung, dass ihre hochrangigen Toten geehrt werden müssen. Dies war eine von mehreren Möglichkeiten, wie sie dies taten. Neben Dolmen wie diesem legten die Menschen des Altertums auch künstliche Erdhügel an, die so genannten „moates“. In diesen Strukturen wurden verbrannte menschliche Überreste in Ton und auch Skelette gefunden. "Cairns“ wiederum ähneln Grabhügeln, obwohl sie aus Steinen und nicht aus Erde gebaut sind. Es gibt auch kastenförmige Gräber mit einem Dach, einem Boden und Seitenwänden aus Steinplatten und langen Steinen (Gallums). Die Gallums sind oft mit einer dekorative Ogham-Schrift verziert, die auf 3000 bis 4000 v. Chr. zurückgeht. Es wird angenommen, dass diese prähistorischen Gräber von den nachfolgenden Generationen wiederverwendet wurden. Folklore über Cromlech- oder Portalgräber In jüngerer Zeit wurde ein Portalgrab (Cromlech) wie der Brownshill Dolmen auch manchmal als „Druidenaltar“ oder „Leaba Dhiarmuid agus Gráinne“ bezeichnet, was übersetzt „das Bett von Dermot und Grainne“ bedeutet. Gemeint ist damit die berühmte Prosaerzählung, die die Geschichte des Liebesdreiecks zwischen dem legendären Krieger Fionn mac Cumhaill, der wunderschönen Prinzessin Gráinne und ihrem betrogenen Ehemann Dhiarmuid erzählt. Der Brownshill Dolmen ist leicht zu finden. Einfach auf der R726 (Hacketstown Road) nach Osten fahren. Das Portalgrab (Cromlech) ist direkt an der Hauptstraße auf der rechten Seite ausgeschildert, leicht zugänglich und hat einen eigenen Parkplatz. Der Dolmen ist von der Hauptstraße aus gut sichtbar.
- Ostern in Irland - 10 Bräuche, von denen ihr vielleicht noch nie etwas gehört habt
Jau, es gab einmal eine Zeit, da wurde in Irland zu Ostern noch um den Kuchen getanzt und ein Hering gepeitscht. Ernsthaft. Doch ob Hering, Kuchen oder Cross Buns, ohne die in Irland zu Ostern wirklich gar nichts geht - wir stellen Euch 10 irische Ostertraditionen vor, von denen ihr vielleicht noch nie etwas gehört habt. Hot Cross Buns - Osterbrötchen mit Kreuz Von den vielen Traditionen, die mit Ostern in Irland verbunden sind, sind die Hot Cross Buns nicht weg zu denken. Mit diesen heißen "Kreuzbrötchen" ist eine komplexe Symbolik verbunden, die teilweise in Vergessenheit geraten ist, doch das hält natürlich niemanden davon ab, die Kreuzbrötchen zu backen oder mit Genuß zu essen. Die Brötchen werden mit Gewürzen und getrockneten Früchten gebacken, die ihren Ursprung weit entfernt von Irland haben. Der Gewürzhandel bzw. die seinerzeit "exotischen" Zutaten standen früher für Reichtum und Prestige. Manche fügen je nach Geschmack auch noch Muskatnuss oder gemahlene Nelken hinzu. Hier eine (engl. sprachige) Backanleitung. Eier mit Rußkreuz - Karfreitagsbrauch Die von den Hühnern am Karfreitag gelegten Eier wurden wie das Brot mit Ruß bzw. mit einem verkohlten Stock oder einem Bleistift mit einem Kreuz gekennzeichnet. Bis Ostersonntagmorgen wurden sie aufbewahrt und erst dann gekocht. Beim Frühstück aß dann jedes Mitglied des Haushalts eines der Karfreitagseier als Segensspruch. Mit der Zeit begannen die Menschen, die Karfreitagseier zu verzieren, indem sie sie mit natürlichen Farbstoffen aus Kräutern und Flechten färbten. Sie fügten auch Bänder und Wildblumen hinzu und verschenkten die Eier an ihre Freunde und Verwandten. Aus diesem Grund werden verzierte Eier heute mit Ostern in Verbindung gebracht, und bis heute haben Kinder und Erwachsene Spaß daran, Eier zu färben und zu bemalen. Karfreitagsgetreidaussaat in Irland Je nach Datum galt es auch als absoluter Glücksfall, am Karfreitag Getreide auszusäen. Die Aussaat von Samen symbolisierte den Frühling, das Wachstum und die Wiedergeburt. Getreide wurde zu Karfreitag aber nur ausgesät, wenn zuvor bereits Kartoffeln gepflanzt worden waren. Die Fastenzeit, "schwarzes Fasten" und Fisch Die Fastenzeit dauert von Aschermittwoch bis zum Sonnenuntergang am Gründonnerstagabend, wobei das Fasten bis Karsamstag fortgesetzt wurde. An Sonntagen durften die Menschen mit dem Fasten aufhören, da dies Festtage waren, und - gaaaanz wichtig - am 17. März, zum Fest des Heiligen Patrick konnten sie nicht nur nach Herzenslust schlemmen, sie konnten auch Alkohol trinken, vorgeblich "um den Kopf des Heiligen zu benetzen". Von "benetzen" konnte da bei manchem sicher nicht die Rede sein, aber gut. Bis vor einigen Jahrzehnten wurde in Irland am Karfreitag " schwarz gefastet ", was Iren kurz vor Ostern recht entkräftet zurückließ. Diese strengen Regeln wurden mit der Zeit gelockert, so dass den Katholiken zumindest eine fleischlose Mahlzeit erlaubt war, und so wurde Fisch mit dem Karfreitag in Verbindung gebracht. Fischessen in der Fastenzeit Fisch, vor allem gesalzener Hering, war die Hauptnahrung der Iren in der Fastenzeit. Fleisch war nicht erlaubt, somit ist Fisch in Irland eine nahrhafte und vor allem leicht verfügbare und billige Alternative. Außerdem ist Fisch ist ein heiliges Nahrungsmittel und kommt in der Bibel vor. Ein weiterer Fisch, neben Hering, der zu Ostern in Irland gerne gegessen wird, ist der John Dory oder auch (St.) Petersfisch. Die charakteristischen runden schwarzen Flecken auf beiden Seiten des Körpers des John Dory sollen die Fingerabdrücke von Petrus sein. Wie auch immer, wer Lust hat, den Kochlöffel zu schwenken: Hier ein leckeres Rezept für Petersfisch. Hering auspeitschen Wir denken heutzutage zunächst an Schokoladeneier und Hot Cross Bun s . Doch das war nicht immer so. Am Ostersamstag hatten die Menschen in Irland früher wahrlich genug von all dem Fisch, und die Metzger freuten sich, dass bald wieder Fleisch verzehrt werden konnte. Um das Ende der Fastenzeit einzuläuten, veranstalteten die örtlichen Metzger, hauptsächlich in den südlichen Counties und in Cork, eine Zeremonie, das sogenannte Auspeitschen des Herings aus der Stadt, plus ein "Begräbnis" für den Fisch. Bei der Prozession durch die Straßen wurde ein toter Fisch an einen Stock gehängt, den alle mit einem Birkenbesen peitschten. Wenn die Metzger den nächsten See oder Fluss erreichten, warfen sie den Hering ins Wasser. Auf dem Rückweg vom Wasser steckte die Prozession ein Lammviertel (Lamm Gottes) auf eine Mistgabel. Das tote Frühlingslamm wurde mit Bändern und Blumen geschmückt. Diese irische Ostertradition des Heringsauspeitschens hielt sich bis ins 20. Jahrhundert. Der Kuchentanz Der Kuchen, in der Regel ein Barmbrack , wurde seinerzeit an prominenter Stelle auf ein feines Stück irisches Leinen gelegt. Dann ertönte die Musik und das Tanzen begann. Gewonnen hat die Person oder das Paar, das sich am meisten Mühe gegeben oder am längsten getanzt hat. Die irische Ostertradition des Kuchentanzes wurde bis weit ins 20. Jahrhundert zelebriert. Zuviele Schokoeier genascht? Da käme doch ein Kuchentanz gerade richtig, oder? Cluideog - ebenfalls ein "Tanzbrauch" Wenn Eure Kinder gerne singen und tanzen, ist dies eine sehr schöne Tradition, die man übernehmen könnte. In früheren Jahren sangen und tanzten irische Kinder am Ostersonntag für Freunde und Nachbarn, in der Hoffnung, rohe Eier geschenkt zu bekommen. Die Eier wurden draußen über einem Feuer gekocht. Die Schalen behielt man, um sie zu verzieren und zum 1. Mai in den Maibusch zu hängen. In Irland ist der Maifeiertag - auch als Bealtaine bekannt - ein traditionelles keltisches Fest, mit dem die Ankunft des Sommers gefeiert wird. Schokoladen-Ostereier in Irland Was sich bis heute ungebrochen großer Beliebtheit erfreut sind natürlich die Schokoladeneier. Die werden am Ostersonntag nach dem Mittag- oder Abendessen verputzt. Dies ist bei weitem die beliebteste aller irischen Ostertraditionen. Die ersten Schokoladen-Ostereier wurden bereits im frühen 19. Jahrhundert in Frankreich und Deutschland hergestellt. In Irland ist man ganz verrückt danach. Iren sind echte Schokoladen-Leckermäuler, mit einem sagenhaften Verbrauch von durchschnittlich 16,3 Pfund Schoki pro Kopf und Jahr! Gut, die Deutschen liegen weltweit auf Platz 2. Hm, wenn man an die Kalorien denkt, wäre es vermutlich nicht das Schlechteste, die Ostertänze wieder aufzunehmen ... ;-) Spoilin meith na hInide - ein weiterer irischer Osterbrauch Während der Fastenzeit war es auch üblich, ein kleines Stück Fleisch, in der Regel gesalzenen Speck, an die Wand oder an die Dachsparren zu hängen. Dies sollte als Symbol der Versuchung dienen - eine Analogie zu Jesus, der in der Wüste vom Teufel versucht wurde. Am Ostersonntag wird das Fleisch abgenommen und in das brennende Feuer geworfen, um das Haus mit einem verlockenden Duft zu erfüllen, der auf das spätere Festmahl hinweist. Vorher besuchte man die Messe am Ostersonntag, mit der die Auferstehung Jesu Christi am dritten Tag nach seiner Kreuzigung gefeiert wird. Danach ging es nach Hause zum Ostersonntag-Mittagessen. Zu den traditionellen Speisen, die am Ostersonntag in Irland serviert werden, gehören Lauchsuppe, gebratenes Frühlingslamm, Corned Beef, gebackener Schinken und gekochter Speck. Dazu Kraut und Kartoffeln. Easter Egg Hunt - Ostereiersuche In Irland bringt der Osterhase Ostereier für die Kinder, die er rund um das Haus und den Garten versteckt. Die Suche kann losgehen. Der Hase versteckt dabei sowohl hartgekochte, verzierte Eier als auch Schokoladeneier in allen Formen und Größen. Wer zufällig 2025 zu Ostern in Irland bzw. in Dublin ist - hier eine kleine Auswahl, was man mit den Kindern unternehmen kann. In und um Dublin herum bieten sich etliche Aktivitäten zu Ostern an. Zum Beispiel vom 16. bis 20. April bietet Irlands größter Themenpark Emerald Park ein besonderes Oster-Event, „Hop & Hunt“, das bereits in den Park-Tickets enthalten ist. Die Veranstaltung findet im Emerald Park Zoo und in der Junior Zone statt. Kleine Abenteurer können sich zwischen ihrer Eiersuche an Klassikern wie dem Junior-Riesenrad, dem Marienkäfer-Looping, den Honigtopf-Bären, der Ballonjagd und dem Dino Dash erfreuen. An jedem markierten Ort auf der Hop & Hunt-Karte steht eine Osterfigur bereit, um den Entdeckern zu helfen, ihre Karten abzustempeln, wenn sie ein Ei gefunden haben. Sobald alle Stempel gesammelt sind, gibts die Schoki-Eier. Weitere Infos hier: https://www.emeraldpark.ie/events/hop-and-hunt/ Das Einkaufszentrum Liffey Valley wiederum bietet wieder das Oster-Emporium in Butler's Chocolate Café an. Von Mittwoch, 16. April, bis Samstag, 19. April, von 14 bis 16 U hr gibt's Spaß für die ganze Familie. Jede/r erhält eine Gratis-Ostereierbox zum Mitnehmen. In den Workshops können die Teilnehmer Dekorationen basteln, mit denen sie den Osterhasen beeindrucken können. Außerdem gibt's Gesichtsbemalung und festliche Osterfiguren. Das Oster-Emporium erfreut sich Jahr für Jahr großer Beliebtheit. In Malahide Castle & Gardens wird die große Oster-Eskapade angeboten. Ein schöner Familienausflug, nicht nur zu Ostern. Am Ostersonntag, 20. April, und Ostermontag, 21. April, wird viel Unterhaltung für alle Altersgruppen geboten. Weitere Infos hier: https://malahidecastleandgardens.ie/the-great-easter-escapade/ Wer zu Ostern in Galway ist kann einen tollen Familientag in Brigit's Garden verbringen. Die beliebte Ostereiersuche findet am Ostersamstag, 19., Sonntag, 20. und Montag, 21. April von 12 bis 16 Uhr statt. Jüngere Kinder können an einer Mini-Suche teilnehmen, und ältere Kinder können sich bei der Mighty Hunt durch die Gärten vergnügen. Jedes Kind erhält ein Schokoladennest mit kleinen Eiern als Preis. Die Mini- und Mighty Hunts werden den ganzen Tag über angeboten und können im eigenen Tempo absolviert werden. Weitere Infos: https://www.galwaytourism.ie/event/family-easter-hunt-at-brigits-garden/ Farmspaß kann man zu Ostern auch in Co. Cork haben. Leahy's Open Farm bietet eine Eierjagd, Babytierfütterung und die Chance, durch ein Osterlabyrinth zu navigieren. https://leahysopenfarm.ie/leahys-open-farm-cork/easter-time/ Ich wünsche allen ein schönes Osterfest, ob in Irland oder anderswo! 🐣 Ich selbst mache eine kurze Osterpause, dann geht's wieder munter weiter. :-)
- Zu Ostern - Petersfisch
Schweizer-Rezept für Petersfisch mit 2 Saucen Zutaten für 2 Portionen: 2 Fischfilets St. Petersfisch, 100 gr Butter, 300 ml Wein (rot, fruchtig), 3 EL Fischfond, 2 große Schalotten, 1 bißchen Zucker, 100 ml Wein, weiß, dazu 2 Eier, davon das Eigelb, 3 EL Crème double, 1 TL frischen Estragon, gehacktes Salz, Pfeffer, Öl, zum Braten, Cayennepfeffer Die Schalotten hacken. Estragon hacken. Für die Rotweinsauce in einer kleinen Kasserolle mit 20 gr Butter die Hälfte der gehackten Schalotten etwas andünsten. Mit dem Rotwein und dem Fischfond aufgießen. Etwas Zucker zufügen und das Ganze um drei Viertel einkochen. Durch ein Sieb geben und beiseite stellen. Für die Schaumsauce in eine kleine Kasserolle den Weißwein und die restliche Schalotte um die Hälfte einkochen. Ebenfalls absieben und bereitstellen. Eine kleine Kasserolle mit der Weißwein-Schalotten-Reduktion auf kleine Flamme setzen. Die zwei Eigelb sowie die Creme double zugeben und ganz langsam mit dem Schneebesen aufschlagen - dabei soll die Hitze nie so groß werden, dass man nicht mehr mit der Hand den Boden der Kasserolle berühren könnte (oder man macht das Ganze im Wasserbad). Wenn die Flüssigkeit schaumig dick zu werden beginnt, unter ständigem Schlagen 40 gr Butter hinzufügen. Mit Salz, Pfeffer sowie Cayennepfeffer abschmecken und die Hälfte des Estragons einrühren. Den eingekochten Rotwein erhitzen und mit dem Schneebesen 40 g Butter unterziehen. Die St. Peters-Filets mit wenig Salz und Pfeffer würzen und in einer gut heißen, beschichteten Pfanne ungefähr 1 1/2 Minuten von jeder Seite braten. In vorgewärmte Teller einen Spiegel von der Rotweinsauce gießen, darauf in der Mitte des Tellers das St.-Peters-Fisch-Filet legen und dieses wiederum mit der Schaumsauce überziehen, mit dem restlichen Estragon bestreuen. Dazu passt vielleicht ein kleiner Klecks frischer Spinat und kleine Kartöffelchen oder auch einfach solo mit Baguette genießen. Wohl bekomm's!!! :-)
- Wo Irland sehr italienisch ist ...
Heute verraten wir mal, wo ihr euch in Irland ganz wie in Italien fühlen könnt. Es gibt ein wunderbares Fleckchen, eine 17 Hektar große Insel, wo der Blick über einen Pool nebst üppig wachsenden Kamelien, Myrten und Fuchsien schweifen kann. Abgesehen von seiner eigentlichen Schönheit besticht der Garten durch die Art und Weise, wie seine Formalität mit der umgebenden wilden Berglandschaft kontrastiert, die nicht nur den Hintergrund bildet, sondern durch ihre Spiegelung im stillen Wasser des Teichs direkt in den Mittelpunkt des Gartens gerückt wird. Dank des Golfstroms und der geschützten Lage herrscht ein warmes Mikroklima, das viele exotische Pflanzen gedeihen lässt. Es ist ein sehr bemerkenswerter Ort, den man nur per Boot vom nahe gelegenen Glengariff aus erreichen kann. Und jetzt verraten wir den Namen der Insel - Trommelwirbel: Es ist die Insel Garinish, auch als Ilnacullin (irisch "Insel der Stechpalme") oder Garnish Island bekannt. Sie liegt ganz zauberhaft in der Bucht von Bantry vor Glengarriff , im südwestlichen County Cork. Auch Nicht-Gärtner werden den Spaziergang um die Insel genießen, durch das lange, grasbewachsene Happy Valley mit seinen vielen Solitärbäumen, die Treppe hinauf zum höchsten Punkt der Insel und auf den Martello-Turm mit einem fabelhaftem Blick über die Bantry Bay . Als John Annan Bryce die Insel 1910 vom Kriegsministerium kaufte, war Garinish nur ein karger Felsen, die Erde war dünn und sehr torfig. Es wurde Humus vom Festland herangeschafft, und als Windschutz pflanzte man um die Insel Nadelbäume an. Erst ca. zehn Jahre später war es möglich, die Pläne des Architekten und Gartengestalters Harald Peto umzusetzen. 1953 vermachte Bryces Sohn Roland die Insel 1953 der irischen Nation. Die Insel ist in verschiedene Themenbereiche eingeteilt , die auf einem Rundweg besichtigt werden können. Die Rasenrabatte Der italienische Garten im klassischen Stil mit einem kleinen Gartenhaus Der Zederngarten Das Moorbeet Der griechische Tempel Das Tal des Glücks Der Dschungel Der renovierte Martello-Turm aus der Zeit der napoleonischen Kriege Ummauerter Garten Hartplatz Kleines Tal Die Gärten sind reich an Formen und Farben, die sich im Laufe der Jahreszeiten ständig verändern, um immer etwas Interessantes zu bieten. Im Mai und Juni zeigen sich die Rhododendren und Azaleen von ihrer besten Seite, während in den Sommermonaten Kletterpflanzen, Stauden und Sträucher im Vordergrund stehen. Die zahlreichen Bäume sorgen im Herbst für eine prächtige Farbenpracht. Kinder lieben diesen Garten , in dem sie sich austoben, durch alte Gebäude klettern und und sich im Wald "verirren" können - ganz zu schweigen von der Bootsfahrt hin und zurück, bei der man fast immer ganz nah die Seehunde sieht, die sich auf den Felsen sonnen. Informationen für Besucher und Lageplan Die Gärten sind von März bis Oktober von Montag bis Samstag von 10:00 bis 18:30 Uhr und sonntags von 13:00 bis 18:30 Uhr geöffnet. Außerhalb der Spitzenmonate schließt der Garten ein oder zwei Stunden früher, daher ist es besser, sich vor dem Besuch zu informieren. Im Hafen von Glengarrif sieht man zahlreiche Hinweisschilder der verschiedenen Fährbetreiber. Für den Besuch kann man gut und gerne mindestens 2 Stunden einplanen. Auf der Insel gibt es ein kleines Café in der Nähe des Hafens. Das Ticket für die Insel ist separat vom Fährpreis zu zahlen. Hunde sind sowohl auf den Fähren als auch auf der Insel erlaubt. Wir empfehlen die Blue Pool Ferry zu benutzen, um auf die Insel zu gelangen - sie ist nicht nur besonders freundlich und effizient, sondern auch sehr preiswert. Und wenn man gerade in der Nähe von Bantry ist, empfiehlt sich ein Ausflug zum prächtigen Bantry House , das inzwischen in ein Hotel umgebaut ist. Wie wäre es mit einem Tee oder Kaffee und dabei den Ausblick auf die Bucht von Bantry genießen? Achtung - das Anwesen (Haus, Garten und Tearoom) wird am 12. April 2025 wieder für Besichtigungen geöffnet. Besichtigungen müssen nicht im Voraus gebucht werden, aber für Gruppen ab 8 Personen wird eine Reservierung empfohlen.
- Connemara - Irland wie aus dem Bilderbuch
Wer auf der Suche nach unglaublichen Ausflugszielen ist, sollte einen Roadtrip nach Connemara machen. Oscar Wilde beschrieb Connemara als wilde Schönheit, und es heißt, wenn man Connemara besucht, erlebt man „die wahre Schönheit Irlands“. Es liegt in der nordwestlichen Ecke der Grafschaft Galway - eine einsame Landschaft, die einen umhaut. Der Connemara National Park wird von mehr als 50 Bergen beherrscht, von denen jeder einzelne entweder zu den Twelve Bens, den Maum Turks, den Partry oder den Sheffrey Mountains gehört. Wanderfans kommen hier so richtig auf ihre Kosten. Was gibt es sonst zu sehen? Ballynahinch Castle by Lisa Harbin Ballynahinch Castle. Die Cricket-Legende Ranjitsinji, auch bekannt unter "seine Hoheit kumar Shri Ranjitsinji, Jam Saheb Maharadschah von Nawanggar", erwarb 1924 Castle Ballynahinch und wurde inoffiziell auch "Maharadschah von Connemara". Zehn wundervolle Sommer kann "Prinz Ranji", wie er liebevoll von den Einheimischen genannt wird, bis zu seinem Tod, 1933, auf seinem Anwesen verbringen. Es war jedes Mal großes Kino, wenn "Prinz Ranji" aus Galway mit einem Gefolge von bis zu zwanzig indischen Dienern im kleinen Bahnhof von Ballynahinch einfuhr. Seine Bediensteten legten zur Begrüßung Feuerwerkskörper auf die Gleise, die mächtig knallten, wenn er mit dem Zug ein- bzw. darüber fuhr. Bei den Einheimischen und kirchlichen Würdenträgern war der Maharadschah beliebt, hatte er doch die angenehme Angewohnheit, seine jeweils nur für eine Saison erstandenen Luxuslimousinen anschließend an die dortige Kirche zu verschenken. Lang ist's her. Inzwischen ist die Bahnstrecke stillgelegt und aus Ballynahinch Castle ist ein Fünfsterne-Hotel, in dem auch Richard von Weizäcker schon übernachtete. Doch bevor wir hier endgültig vom Thema abkommen, stelle ich gerne weitere Ziele vor. ;-) Die nahe gelegene Sky Road ist eine der dramatischsten und schönsten Küstenstraßen des Landes - ein 20 km langer, landschaftlich reizvoller Rundweg in der Nähe von Clifden und Teil des Wild Atlantic Way. Clifden wurde nach 1905 bekannt, als Guglielmo Marconi beschloss, seine erste transatlantische Langwellenfunkstation mit hoher Leistung 6 km südlich der Stadt zu errichten, um die Entfernung zu seiner Schwesterstation in Glace Bay, Nova Scotia, zu verringern. Der erste drahtlose Punkt-zu-Punkt-Dienst, der Europa mit Nordamerika verband, wurde am 17. Oktober 1907 mit der Übertragung von 10.000 Wörtern für den öffentlichen Dienst freigegeben. Zu Spitzenzeiten waren bis zu 200 Personen bei der Funkstation in Clifden beschäftigt, darunter auch Jack Phillips, der später als leitender Funker auf der Titanic ums Leben kam. Am 15. Juni 1919 stürzten Alcock und Brown bei ihrem ersten Non-Stop-Transatlantikflug im Derrygimlagh-Sumpf ab, in der Nähe von Marconis transatlantischer Funkstation. Als Kapitän Alcock das grüne Moor entdeckte, hielt er es für eine Wiese, auf der er seinen Vickers-Vimy-Doppeldecker sicher landen konnte. Das Fahrwerk des Flugzeugs versank in dem weichen Moor und wurde zerstört. Alcock und Brown wurden später mit einer Postkutsche nach Clifden zurückgebracht und trugen nur leichte Verletzungen davon. Als sie mit der Marconi-Eisenbahn zurückkehrten, hatten sich die Einheimischen an Teilen des Flugzeugs als Souvenirs bedient. Clifden, die heimliche Hauptstadt Connemaras liegt am westlichen Rand von Connemara mit den Twelve-Bens-Bergen im Hintergrund. Als geplante Stadt bildet sie einen erheblichen Kontrast zu ihrem ungezähmten Hinterland. Die Stadt wurde 1812 gegründet und war die Idee von John D'Arcy, damals High Sherrif von Galway, der in der heute verfallenen Burg Clifden Castle lebte. Seine Absicht war es „das Land zu verbessern und die Menschen zu zivilisieren“, eine Absicht, die sich im sorgfältig geometrischen Grundriss der Stadt mit ihren beiden Kirchtürmen und breiten Straßen widerspiegelt. In der geschäftigen Stadt selbst gibt es nicht viel zu sehen; sie lebt vom Tourismus und steht auf der Reiseroute jedes Reisebusses, der Connemara ansteuert. Wer übrigens im August in Clifden ist, kann sich am dritten Donnerstag des Monats nach einem Connemara Pony umsehen. Seit 1924 findet in Clifden die Connemara Pony Show statt, die von der Connemara Pony Breeders' Society organisiert wird. John D'Arcy ließ Clifden Castle für sich und seine Familie errichten, noch während er mit dem Aufbau der Stadt beschäftigt war. Das Schloss stammt aus der Zeit um 1818 und diente der großen Familie D'Arcy in den nächsten Jahrzehnten als Hauptwohnsitz. Das umliegende Land gehörte zu den ersten, die D'Arcy in der Gegend von Clifden entwässerte und urbar machte. Im Jahr 1839 starb John D'Arcy und sein ältester Sohn Hyacinth erbte das Anwesen. Hyacinth war jedoch nicht so geschickt wie sein Vater, was die Verwaltung des Familienbesitzes und den Umgang mit seinen Pächtern anging. Noch verheerender war, dass 1845 die Hungersnot ausbrach. In ihrer Verzweiflung wanderten viele aus; die Pachteinnahmen der D'Arcys brachen ein. Am 21. September 1846 versammelten sich die Mieter von Hyacinth D'Arcy in Massen auf seinem Vorgarten und bettelten um Arbeit oder Essen. Schließlich ging das D'Arcy-Anwesen in Konkurs. Die ehemalige Burg und die Ländereien sind heute im Besitz mehrerer Familien. Das Tor ist von der Sky Road aus sichtbar. Auf den umliegenden Wiesen weiden Kühe, Schafe und Pferde, und ein Teil der Burgruine ist ein Kuhstall. Wenn man die Straße N59 in Connemara entlangfährt, sieht man die hoch aufragende Statue eines bärtigen Mannes, der einen Stein hält. Der Connemara Giant , steht vor Joyce's Craft Shop in Recess, Connemara. Frage des Tages: Wer ist dieser Riese und warum steht er dort? Der Connemara Giant wurde 1999 von Joyce's Craft Shop „ohne ersichtlichen Grund“ geschaffen. Der Laden verkauft irisches Kunsthandwerk, Souvenirs und Geschenke - der Riese ist einfach eine beliebte Attraktion für Touristen und Einheimische, auch wenn er nicht auf einer historischen oder mythischen Figur basiert, sondern schlicht der Fantasie der Ladenbesitzer entsprungen ist. Die örtliche Legende besagt immerhin, der Riese trage einen Hauch irischer Magie in sich. Wer die Hand des Riesen berührt (die den Stein hält), soll mit Wissen gesegnet werden. Diese Tradition ist als "Berührung der Hand des Wissens" bekannt und so behaupten manche Menschen, dass sie ihnen bei Prüfungen, Vorstellungsgesprächen oder anderen Herausforderungen geholfen habe. Der Connemara-Riese soll auch den Geist von Con Mhac und seinem Volk verkörpern, das für seine Tapferkeit, Weisheit und Handwerkskunst bekannt war. Con Mhac war ein legendärer Häuptling der Fir Bolg, eines alten Volkes, das Irland vor der Ankunft der Kelten bewohnte. Vieles in Connemara dreht sich um die Schönheit der Natur, Kylemore Abbey ist eine der würdigen Ausnahmen. Am Fuße eines Berges mit Blick auf den Pollacapall Lough gelegen, gibt es über dieses Märchenschloss eine romantische Geschichte, wenn auch mit einem unglücklichen Ende. Ursprünglich war Kylemore Abbey 1665 die älteste Benediktinnerinen-Abtei Irlands. Im September 1923 eröffneten die Nonnen in Kylemore eine internationale Internatsschule und eine Tagesschule für die ortsansässigen Mädchen. In den 1980er Jahren waren 80 Internatsschülerinnen und 120 Tagesschülerinnen in Kylemore. Die Schülerinnen kamen in erster Linie vom europäischen Festland, aber auch aus den USA, aus Asien und der Grafschaft Galway. In den 1930er Jahren besuchten zwei indische Prinzessinnen, die Nichten des Maharadscha Ranjit, das Internat. Im Juni 2010 wurde die Schule geschlossen. Der Großindustrielle und Politiker Mitchell Henry und seine Frau verliebten sich während ihrer Flitterwochen in diesen Ort. Als er später ein beträchtliches Vermögen erbte, ließ er das Schloss 1868 als Geschenk für seine Frau errichten. Während eines Urlaubs in Ägypten erkrankte Margaret Henry an der Ruhr und stirbt innerhalb weniger Tage am 4. Dezember 1874. Sie wurde nach Kylemore zurückgebracht und in dem für sie errichteten Mausoleum beigesetzt. Henry lässt noch eine neugotische Kirche zum Andenken an seine Frau erbauen. Als Mitchell Henry am 22. November 1910 starb, wurde auch seine Asche, hier, an der Seite seiner Frau, bestattet. Der Name Connemara leitet sich übrigens von Conmhaicne Mara ab, was so viel bedeutet wie „Nachkommen von Con Mhac, vom Meer“. Man hat wirklich das Gefühl, dass Mutter Natur in Connemara „zu Hause“ ist.
- Irland, Castle Birr und eine weltbekannte Sternwarte
Birr Castle ist nicht nur ein Schloss, sondern war einst auch das Zentrum astronomischer Beobachtungen. Ein Ort, wo sich Wissenschaft und Natur begegnen. Nebenbei ist Birr Castle Demesne auch einer der größten Gärten Europas, mit einer Fülle seltener Pflanzen, die von den Earls of Rosse auf ihren Reisen um die Welt in den letzten 150 Jahren gesammelt wurden. Mit Wissenschaftszentrum, tollem Spielplatz, Café etc. ist Birr Castle ein schönes Ausflugsziel für die ganze Familie. Seit 1620 ist das Schloss der Sitz der Familie Parsons. Nach ihnen hieß der Ort bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Parsonstown , bevor er in Birr umbenannt wurde. War der 1st Earl of Rosse überaus berüchtigt, dazu später mehr, so wird der 3. Earl of Rosse berühmt, denn er lässt den Leviathan bauen, 1845 das größte Teleskop der Welt - Durchmesser 183 cm, Brennweite ca. 16 m. Das Teleskop und die Dampfturbine Der (notgedrungen) schlichten Mechanik und den ungünstigen Witterungsbedingungen zum Trotz kann William Parsons, 3. Earl of Rosse sensationelle Beobachtungen machen. Bei 14 Galaxien stellt er eindeutig spiralige Strukturen fest. 224 weitere noch nicht bekannte Nebel werden erstmals von ihm beschrieben. Der Leviathan wurde erst 1917 mit der Inbetriebnahme des 100-Zöllers-Teleskops übertroffen. Die Hungersnot in Irland verhinderte zunächst eine regelmäßige Nutzung des Riesenteleskops bis 1879. Als es dann regelmäßig genutzt wurde, kamen Besucher aus aller Welt in die Sternwarte, darunter Charles Babbage und Napoléon Eugène, der kaiserliche Prinz. Es war in der Lage, mehr Licht einzufangen und weiter in den Weltraum zu sehen als jedes andere Teleskop zuvor. Der Leviathan bleibt bis etwa 1890 in Betrieb. Mary Countess of Rosse, war eine Pionierin der Fotografie, und bemerkenswerterweise ist ihre Dunkelkammer samt Ausrüstung und Chemikalien im Schloss noch intakt erhalten. Der Raum blieb von 1908 bis zu seiner Wiederentdeckung im Jahr 1983 unangetastet. Der jüngste Sohn des dritten Earl, Sir Charles Parsons , erfand die Dampfturbine und veränderte damit die Schifffahrt und die Welt für immer. Seine Dampfturbine wird heute Parsons-Turbine genannt. Parsons war auch der erste, der 1894 ein mit Dampfturbinen getriebenes Schiff baute, die Turbinia . Nach vielen Versuchen erreichte sie schließlich eine Geschwindigkeit von 34,5 Knoten, mehr als 4 Knoten schneller als jedes andere Schiff zuvor, sie war damit das schnellste Wasserfahrzeug ihrer Zeit. Mit einem Paukenschlag machte er sein Schiff 1897 bekannt, und zwar auf einer großen Flottenparade zu Ehren von Königin Victoria im Spithead nahe Portsmouth. Alle Schiffe, die ihn jagen und vertreiben wollten, hängte er dabei mühelos ab. Die Sache zahlte sich für ihn aus, denn schon im nächsten Jahr bekam er den Auftrag, einen Zerstörer zu bauen, der mit seinen Turbinen angetrieben werden sollte, die HMS Viper . Sie erreichte dann bis zu 36 Knoten, für diese Zeit eine unvorstellbare Geschwindigkeit. Die Turbinia steht heute in einem Museum in Newcastle upon Tyne, England, aber wir wollen nicht länger abschweifen. Das Wissenschaftszentrum auf dem Schlossgelände erzählt mehr über die Geschichte der Wissenschaft in Birr. Die Burg und ein unrühmlicher 1st Earl of Rosse Die Geschichte der Burg ist schnell erzählt. Sie beginnt mit einer normannischen Motte, die hier im späten 12. Jahrhundert errichtet wurde. Die Burg wird zur Hochburg der Familie O'Carroll, bis sie in den 1580er Jahren von den Ormond-Butlers gekauft wird. Im Jahr 1620 werden die (inzwischen verfallene) Burg und die dazugehörigen Ländereien an die Familie Parsons übertragen, die sie bis heute bewohnen. Ein besonders seltsamer Zeitgenosse der Parsons ist Richard Parsons, 1st Earl of Rosse, er ist der erste Großmeister der irischen Großloge der Freimaurer und eines der Gründungsmitglieder des berüchtigten Hellfire Club. Parsons war für seine Streiche bekannt, die er besonders gern den Religiösen zufügte. Berichten zufolge empfing er seinen Nachbarn, den Geistlichen und Moralisten Dr. Madden, gerne völlig nackt. Im Alter von 39 Jahren holten ihn die Jahre der Exzesse ein. Es heißt, auf dem Sterbebett habe er noch einen Brief von Reverend Dr. Madden erhalten, darin aufgelistet seine Vergehen: "Huren, Spielen, Trinken, Randalieren, den Tag zur Nacht machen, seinen Schöpfer lästern, kurz gesagt, alle Arten von Bosheit." Die Geheimniskrämerei der Hellfire-Club-Mitglieder sorgte für Gerüchte über satanische Rituale und Teufelsanbetung. Es heißt, Parsons selbst habe sich als König der Hölle bezeichnet, sich wie der geflügelte und gehörnte Teufel gekleidet, wenn er nicht gerade nackt seine Gäste empfing. Mehr Infos über den berüchtigten Hellfire Club und Richard Parsons sind hier zu finden: https://www.9lebenverlag.com/post/die-besten-wanderungen-in-dublin-montpelier-loop-trail-und-das-dunkle-geheimnis-des-hellfire-clubs Im 17. Jahrhundert hält die Burg zwei Angriffen stand: 1641 Belagerung während der Rebellion der Irischen Konföderation und erneut 1689 während der Wilhelminischen Kriege. Im Laufe seiner langen Geschichte wurde das Schloss immer wieder erweitert, angepasst und umgestaltet, besonders vom 2nd Eard of Rosse, der sich 1800 enttäuscht nach der Verabschiedung des Act of Union zurückzieht. Der Graf war ein aktiver Gegner des Gesetzes. Nun "gothisiert" und modernisiert er das Schloss. Das Wissenschaftszentrum Die Familie Rosse war, wie wir sehen, eng mit der Wissenschaft verbunden. Der 4. Earl of Rosse betätigte sich wie sein Vater als Astronom. Insbesondere entdeckte er 1873 die Spiralgalaxie NGC 2 und konstruierte ein Thermometer zur Messung der Temperatur auf dem Mond. Das Teleskop ist natürlich das Herzstück des Wissenschaftszentrums, das auch einen Schatz anderer Geräte aus der Zeit um 1800 beherbergt, darunter astronomische Instrumente, Kameras, Fotografien und fotografische Ausrüstung. Der Schlosspark Der Schlosspark erstreckt sich über 100 Hektar und umfasst formelle und informelle Gärten, ein bedeutendes Arboretum und eine sehr umfangreiche Pflanzensammlung, die sich um die beiden Flüsse gruppieren, die durch den Park fließen. Es gibt hier über 1000 Pflanzen- und Baumarten, viele davon sehr selten, die alle sorgfältig katalogisiert wurden. Öffnungszeiten, Parkplätze etc. Das Wissenschaftszentrum ist ganzjährig geöffnet. Für einen Besuch von Birr Castle Demesne kann man locker 3 Stunden und mehr einplanen - es gibt viel zu sehen; nicht nur das riesige Teleskop. Das Schloss selbst kann innerhalb einer Führung besichtigt werden. Infos hier . Es gibt einen sehr schönen Spielplatz, ein Café und ausreichend Parkmöglichkeiten. Wanderwege von insgesamt 10 km Länge zum Genießen und Hunde (angeleint) sind erlaubt. Alle weiteren Infos hier: https://birrcastle.com/ Fazit: Birr Castle ist ein überaus lohnendes Ausflugsziel, laut Irish Independent's Reader Travel Awards 2022 und 2023 eine der 10 besten Attraktionen in Irland. Wenn man schon "in der Gegend" ist, lohnen sich durchaus weitere Ausflugsziele wie Clonmacnoise - eine alte Klosteranlage unweit von Shannonbridge, die Mitte des 6. Jahrhunderts vom Heiligen Ciaran gegründet wurde. Clonmacnoise wurde zu einem Zentrum der Religion und des Lernens. Gelehrte aus der ganzen Welt an, um es zu besuchen. Obwohl die Stätte heute eine Ruine ist, ist sie gut erhalten. Hier bekommt man u. a. drei Hochkreuze, eine Kathedrale, 7 Kirchen und 2 Rundtürme zu sehen. Das Besucherzentrum erläutert anschaulich die reiche Geschichte von Clonmacnoise. Leap Castle liegt etwa 6 km nördlich von Roscrea in einem Ort namens Coolderry. Das Schloss hier wird oft als eines der gespenstischsten Ziele Irlands bezeichnet, und Fernsehsendungen wie Most Haunted haben hier über die Jahre gedreht. Es heißt, dass eine Dame in Rot nachts mit einer silbernen Klinge durch das Schloss streift, sie soll einst von den mörderischen O'Carrolls gefangen gehalten worden sein. Die Geschichte besagt, dass sie in der Burg ein Baby bekommen hat, das die O'Carrolls ermordeten. Ein weiterer Grund, warum es in Leap Castle spuken soll, ist eine düstere Entdeckung, die in den frühen 1900er Jahren gemacht wurde. Hinter einer Wand in der Kapelle wurde ein geheimes Verlies entdeckt, das Hunderte von menschlichen Skeletten enthielt. Es wird angenommen, dass die O'Carrolls die Menschen durch eine Falltür auf Stacheln fallen ließen, die in dem Verlies darunter ausgelegt waren. Wie auch immer, ein Besuch von Leap Castle ist eine lohnende Sache.















