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98 Ergebnisse gefunden für „“

  • Irland - tolle Wanderstrecken nahe Dublin

    Seid ihr auf der Suche nach leichten Wanderungen in Irland, möglichst nahe Dublin? Nichts leichter als das! Wer herrliche Landschaften und schöne Ausblicke genießen möchte, ist hier genau richtig. Wir stellen Euch drei schöne einfache Strecken nahe Dublin vor, die auch noch tolle Fotomotive bieten. Drei schöne Wanderungen nahe Dublin Die nahen Wicklowmountains laden förmlich dazu ein, die Schuhe zu schnüren. Wer ungewöhnliche Fotomotive sucht, ist mit Victor's Way bestens bedient. Wer zu Fuß nach Hollywood möchte - bitte sehr! Nichts leichter als das. Weitere wunderschöne Touren in den Wicklow Mountains, wie z. B. das Miner's village (familienfreundlich auch für kleine Beinchen) findet ihr hier! In den Dublin Mountains lockt das irische "Tal des Todes". Keine Sorgen, man überlebt es heutzutage, doch das war nicht immer so. Wer gerade in Dublin ist und die Stadt mal abseits typischer Touristenpfade erkunden möchte, dem seien hier drei schöne Routen ans Herz gelegt. Lohnt sich. Versprochen!

  • Irland - Der Burren. Wurde Tolkien hier zu Mordor und Mittelerde inspiriert?

    John R. R. Tolkien, mit Der Herr der Ringe schuf er die kommerziell erfolgreichsten Romanwerke des 20. Jahrhunderts und den Klassiker der Fantasy-Literatur. Besonders viel Zeit verbrachte Tolkien in der einmaligen Landschaft des Burren, da er zwischen 1949 und 1959 als externer Prüfer für die englische Abteilung der National University of Ireland Galway arbeitete. In dieser Zeit soll er "Der Herr der Ringe" intensiv überarbeitet haben. Beginnen wir die Geschichte Peter Curtin. Peter ist Besitzer und Betreiber des Pubs "The Roadside Tavern" in der Grafschaft Clare, ein großer Burren-Enthusiast und der Mann hinter Storytelling: Tolkien im Burren. "Tolkien schätzte die einzigartige Landschaft des Burren", sagt Peter in einem Interview . "Es gibt zwar viele andere Orte auf der Welt mit Karstkalksteinlandschaften, aber keine kommt an die Schönheit des Burren heran. "Die Landschaft hier ist sicherlich ungewöhnlich, und für einen Fantasy-Autor wie Tolkien muss sie wie ein Magnet gewirkt haben", meint Curtin. Wurde Tolkien für die Landschaften von Mittelerde und Mordor von den wilden Mondlandschaften des irischen Burren und der Gegend westlich von Irland inspiriert? Im Burren gibt es eine Höhle, die für Tolkien-Fans interessant sein dürfte. Die Höhle wird Poll naGollum genannt und Tolkien-Fans dürfte es dabei bereits heftig in den Ohren klingeln. Ein unterirdischer Fluss bahnt sich in dieser Höhle seinen Weg durch weitere Kammern und Höhlen und sie kann nur unter der Führung erfahrener Höhlenforscher erkundet werden. Warum Gollum Gollum heißt Die Figur Gollum ist für die gesamte Handlung von Der Herr der Ringe von entscheidender Bedeutung. Erinnern wir uns: Gollum gibt seltsame, gurgelnde Laute von sich. Am Eingang dieser Höhle  hallen die Rufe der Felsentauben wider und klingen dort ähnlich guttural. Man sieht förmlich die aufleuchtende Glühbirne über Tolkiens Kopf, oder? Auch der Reiseschriftsteller Paul Clements, der über den Burren schrieb, sagt: „Es besteht eine enge Verbindung zwischen dem Namen „Gollum“ und dem Eingang des Höhlensystems, der „Poll na gColm“ (irisch: Höhle der Felsentaube) genannt wird. Ausgesprochen wird der Name „Poll naGollum“. Der Dozent der University of Ulster und Tolkien-Forscher Dr. Liam Campbell meint ebenfalls, aufgrund seiner Kenntnisse von Tolkiens Bearbeitungstechniken, seiner Nachforschungen nach spezifischen Belegen und seiner Kenntnis der Chronologie von Tolkiens Überarbeitungen, Beweise vorlegen zu können, dass die weltberühmte Karstlandschaft der Burren-Region und die keltischen Legenden Irlands Tolkien zu seinen Meisterwerken inspiriert haben. Campbell stützt seine Behauptungen auf die Untersuchung der Originalmanuskripte und -papiere Tolkiens an der Marquette University in Wisconsin, USA. Mordor im Südosten von Mittelerde oder das Burrengebiet? Zur Erinnerung: Mordor liegt im Südosten von Mittelerde und ist im Norden, Westen und Süden von steil aufragenden Bergketten umgeben. Der Nordosten Mordors wiederum ist karges Steppenland, das den Namen Lithlad (Sindarin: Aschenebene) trägt. Der Nordwesten, die Ebene von Gorgoroth ist eine kahle, mit Schlackehügeln und Asche bedeckte Wüste, unter den riesigen Rauchwolken, die der Schicksalsberg ausstößt. Kommen wir nochmal zu Peter Curtin zurück: "Nach dem Studium von Tolkiens Werken und Korrespondenzen sowie nach Gesprächen mit Menschen, die ihn kannten, glauben wir, dass sein berühmtestes Werk, "Der Herr der Ringe", zumindest teilweise durch seine Erfahrungen im Burren inspiriert wurde", so Peter Curtin. So mag es sein, oder auch nicht. Nach Tolkiens Tod kann leider nichts mehr bewiesen werden. Im Roman sagt Boromir: "Man geht nicht einfach nach Mordor." Doch, denn hier im Burren stehen einem alle Wege nach Mittelerde und Mordor offen. Viel Spaß beim Erkunden! :-) Quellen: https://clarechampion.ie/academic-links-j-r-r-tolkiens-writings-with-the-burren/ https://www.irishcentral.com/travel/lord-of-the-rings-middle-earth-visits-the-burren-photos https://www.bbc.com/news/uk-northern-ireland-21859633 https://www.facebook.com/BurrenTolkien https://clareherald.com/living/events/a-taste-of-tolkien-in-lisdoonvarna-23817/ https://eatsleepbreathetravel.com/things-to-do-in-doolin/ https://brehonacademy.org/the-irish-roots-of-middle-earth-discover-how-j-r-r-tolkien-was-inspired-by-irelands-ancient-myth-language-and-landscapes/ https://twitter.com/Elvenevent https://www.thejournal.ie/lord-of-the-rings-the-burren-1617998-Aug2014/ https://cavesofireland.com/home/caves/pollnagollum/

  • Irland, zum Wandern nach Dublin? Warum nicht? Drei schöne, einfache Wanderungen

    Dublin hat nicht nur großartige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Vielen ist gar nicht so richtig bewusst, dass man in der Stadt auch wunderbar wandern kann. Tipp Nr. 1 - Dollymount Strand Wer Strandspaziergänge liebt ist in Dublin mit Bull Island bzw. dem Dollymount Strand gut bedient. Alle Strecken, die wir hier vorstellen, sind auch gut ohne Auto zu erreichen. Wenn man bis zur Spitze wandert und wieder zurück, hat man locker 10 Kilometer geschafft. Nicht schlecht für den Anfang, oder? Tipp Nr. 2: langer Spaziergang zum Poolbeg Leuchtturm Der Poolbeg-Leuchtturm - ein wunderbarer Spaziergang, abseits der üblichen Dublin-Touristenpfade, der zum dicken roten Leuchtturm führt. Man wird mit faszinierenden Aussichten auf die Dublin Bucht, Howth Head, Dun Laoghaire Hafen und die Berge von Dublin und Wicklow belohnt. Eine Route, die selbst Einheimische oft noch nicht gegangen sind. Außerdem - dieser Deich zählt noch immer zu den längsten in Europa! Tipp Nr. 3: Howth Cliff Walk Der Howth Cliff Walk, auch bekannt als Howth Head Walk, ist eine der besten Wanderungen in Dublin. Dieser Weg verwöhnt einen mit herrlichen Aussichten auf Lambay Island, Ireland’s Eye, auf die Dublin Bay und das Baily Lighthouse. In Howth gibt es verschiedene Trails, mit unterschiedlicher Gehdauer/Länge, die alle gut zu gehen sind und für alle Fitnesslevel geeignet sind. Bonus-Tipp: Phoenix Park Der Phoenix Park ist eine der größten Stadtparks in Europa, fünf Mal größer als der Londoner Hyde Park. Er bietet nicht nur eine willkommene grüne Lunge, sondern offeriert weitläufige Wege, auf denen man an zahlreichen Sehenswürdigkeiten entlangwandern kann. Hier kann man sehr abwechslungsreich "Kilometer machen". Der Park bietet viele Möglichkeiten für Familien und ist auch für Hunde geeignet (angeleint), dazu Cafés, Toiletten etc. Mehr über Irland, Kurioses, Wissenswertes und Fun Facts in "Irland wie es nicht im Reiseführer steht" von Lisalina Sagner.

  • Irland - die Tragödie von Saltmills

    Im Jahr 1920 wird die Gegend um das malerische St. Kearns in der Nähe von Saltmills, Co. Wexford, in der Nacht des 12. Oktober von einer schweren Explosion erschüttert. Das Ereignis ist der größte einzelne Verlust an Menschenleben in der Grafschaft Wexford während des irischen Unabhängigkeitskrieges. Wie kam es zur Explosion? Am 12. Oktober 1920 bereitet eine IRA-Einheit Sprengstoff in einem alten, unbewohnten Haus in St. Kearns vor. Als der Sprengstoff vorzeitig detoniert, werden Sect. Com. Michael Fitzgerald, Sect. Com. Martin Roche, Vol. James Byrne, Vol. Robert Walsh und Vol. James Gleeson von der G-Kompanie des 2. Bataillons der South Wexford IRA getötet. Neun weitere überleben. Die Explosion ist ein Unglück und geschah versehentlich. Sechs der Amateur-Bombenbauer werden daraufhin inhaftiert, drei weitere flüchten. Anlässlich des 50. Jahrestages der Explosion wurde im Oktober 1970 ein Denkmal an dieser Stelle errichtet, um an diese lokale Tragödie zu erinnern. Irischer Unabhängigkeitskrieg ist ein Guerillakrieg Das alles ist vor dem Hintergrund zu betrachten, dass der irische Unabhängigkeitskrieg (1919-1921) von der I.R.A. als Guerillakrieg geführt wurde, um die britische Herrschaft in Irland zu beenden und einen unabhängigen irischen Staat zu errichten. Während des Krieges kommt es in der Grafschaft Wexford immer wieder zu zahlreichen Angriffen auf Kasernen der Royal Irish Constabulary (R.I.C.), von denen einige von der R.I.C. aufgegeben werden. Auch Postämter werden angegriffen, und es gibt Angriffe auf die Eisenbahn. Co. Wexford unter Kriegsrecht Als Antwort führen die Briten in Irland und eben auch in der Grafschaft Wexford eine Truppe namens Black and Tans ein, um das Problem in den Griff zu bekommen. Die "Black and Tans" machen sich wegen der Misshandlung der Menschen schnell äußerst unbeliebt. Im Sommer 1920 zerstören sie ganze Städte und Dörfer, u. a.: Tuam im County Galway, Trim, Balbriggan, Knockcroghery, Thurles, Templemore, Tralee. Sie brennen die Innenstadt von Cork nieder und legen keinen Wert darauf, sich an irgendwelche Gesetze zu halten, es geht ihnen primär nur um die Vernichtung irischer Separatisten. Viele Menschen werden inhaftiert. Der wohl bekannteste Todesfall des Krieges in der Grafschaft Wexford ist der von Percival Lea-Wilson, einem Bezirksinspektor des R.I.C., der in Gorey stationiert war. Er wird als Rache für die Behandlung gefangengenommer Iren am 15. Juni 1920 von der I.R.A. vor seinem Haus in Gorey erschossen. Am 4. Januar 1921 wird die Grafschaft Wexford unter Kriegsrecht gestellt. Endlich, am 11. Juli 1921, stimmen beide Seiten einem Waffenstillstand zu. Der Konflikt hatte eine Pattsituation erreicht. Der Spielfilm The Wind That Shakes the Barley nimmt die Massaker der Black and Tans zum Ausgangspunkt für seine Darstellung des irischen Befreiungskampfes. Er erhielt dafür die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes 2006.

  • Irland mit Hund - Serie - heute: Abenteuer mit Hund #8 County Wicklow

    Urlaub mit dem Vierbeiner? Irland bietet sich durchaus dafür an. Zusammen mit engagierten Socialmedia-Nutzern, die in Irland leben, haben wir einige nützliche Informationen, tolle Wanderstrecken, hundefreundliche Pubs, Cafés, Restaurants, Bootstouren, Camping/Glampingmöglichkeiten und vieles mehr zum Download zusammen getragen. Entdeckt mit Euren Fellnasen neue Orte und Erlebnisse in Irland! Ihr werdet staunen, wieviele Möglichkeiten es gibt! Bislang hatten wir County Dublin, gefolgt von County Carlow und Donegal, County Clare , County Cavan, County Cork und die nordirischen Counties. Die weiteren Countys folgen in loser Folge! Heute ist das gut von Dublin aus zu erreichende Co. Wicklow dran. Sollte etwas fehlen, lasst es mich einfach wissen. Vielen Dank! :-D

  • Irland - Schweizer Zuflucht bei einem Atomschlag im Kalten Krieg

    Hinter Bäumen verbirgt sich ein weißes, dreigeschossiges Gutshaus aus dem 19. Jahrhundert. Et voilà, dürfen wir vorstellen? Liss Ard Estate, County Cork. Erbaut 1853, nach der irischen Hungersnot von den O'Donovans. Das wäre er also gewesen, der sichere Zufluchtsort für die Schweizer Landesregierung bei einem nuklearen Schlag durch die Sowjetunion. Von hier aus hätte der Schweizer Bundesrat seine Amtsgeschäfte im Exil weiterführen sollen. Wer wissen möchte, was dieses Anwesen mit einem Schweizer Spion, dem Schweizer Armeegeheimdienst und den Exilplänen für die Schweizer Regierung zu tun hat, der ist hier richtig ;-) Ganz früher war das Anwesen über 3000 Hektar groß, mitsamt einem kleinen See und dem Seehaus "Glen Teigh" diente es als Sommerresidenz für die O'Donovans. Den Garten umrahmte eine vier Meter hohe Mauer, damit die Einheimischen nichts aus dem Garten stahlen. 1924 verkauften die O'Donovans und zogen sich nach England zurück. Eine neue Familie zog ein - John und Mary-Ellen Connolly mit ihren vier Töchtern. Anfang der 1940er Jahre wurde John Connolly von der britischen Regierung aufgefordert, die Kriegsanstrengungen durch Holzlieferungen zu unterstützen. John Connolly lehnte ab, vermutlich auch unter Verweis auf die irische Neutralität und ließ die schönen Bäume von Liss Ard House stehen. Zwischen 1947 und 1970 wechselten die Besitzer und das Haus diente mal als Hotel, als Restaurant und als Freiluftvergnügungszentrum. Alles ändert sich, als Albert Bachmann Ende der 1960er Jahre Irland bereist. Spion Albert Bachmann, der Armeegeheimdienst und das nukleare Wettrüsten Der 1929 in Zürich geborene Albert Bachmann lässt sich während seines Militärdienstes in der Schweiz zum Spion ausbilden und steigt schnell in den Rang eines Obersts auf. Bis 1975 ist Bachmann Chef des privaten Nachrichtendienstes und Kommandeur des Schweizer "Stay behind"-Programms, das seinerzeit aus Eliteangehörigen der Armee bestand, die ausgebildet wurden, um im Falle einer Invasion durch sowjetische Staaten in der Schweiz zu bleiben. Während des Kalten Krieges sieht Bachmann aufgrund der strategischen Lage der Schweiz eine sehr reale Bedrohung durch eine Invasion. 1976 wird Bachmann Chef des Spezialdienstes (Deckname: «Tom») innerhalb der Untergruppe Nachrichtendienst und Abwehr (UNA) des Eidgenössischen Militärdepartements (EMD, heute VBS). In seinen Aufgabenbereich fallen die Weiterführung der Widerstandsvorbereitungen für den Fall einer Besetzung der Schweiz (später P-26) und der Aufbau eines ausserordentlichen Nachrichtendienstes (später P-27). 1976/1977 kauft Bachmann Liss Ard Estate als "Tarnung" für die Schweizer Regierung und betreibt es als Reitzentrum und Landhotel. Die Schweizer Regierung finanziert mit Bundesbankgeld das Projekt; neben dem Kauf des Anwesens werden damit u. a. Tests für die Funkverbindungen zwischen der Schweiz und Irland finanziert. Bachmann will Liss Ard House für den außerordentlichen Nachrichtendienst nutzen und es soll der Standort der möglichen Exilregierung im Falle einer Besetzung der Schweiz werden. Zu den Plänen gehört auch die Evakuierung der Goldreserven der Schweizerischen Nationalbank durch die Swissair. Die Regierung überlegt, wie sie verhindern kann, dass Besatzungsmächte auf die Vermögenswerte der wichtigsten Schweizer Unternehmen zugreifen können. Mit Kanada hatte man in den 1950er Jahren bereits eine Vereinbarung unterzeichnet, die es dem Bundesrat ermöglicht hätte, die mitgereisten Schweizer Firmen zu besteuern, um so das Exil zu finanzieren. Um über genügende Mittel zu verfügen, war sogar der partielle Transfer des Nationalbankgolds vorgesehen. Das Gold sollte in Depots in Irland lagern. Aufgrund der vorherrschenden südöstlichen Winde wäre Irland im Falle eines chemischen Niederschlags aus dem sowjetischen Block der sicherste Ort in Europa ... und als westlichstes Land in Europa wird West Cork als idealer Standort für ein sicheres Haus für die Schweizer Regierung im Falle einer Invasion oder eines nuklearen Angriffs angesehen. Manche argwöhnen, Liss Ard House böte nicht genügend Platz für die Schweizer Regierung. Das ficht Bachmann nicht an. Er lässt unverdrossen mehrere Cottages und den Pub "Skibbereen Eagle" bauen, der sich durch eine ungewöhnlich große Küche (ausgelegt für 100 Personen) auszeichnet. Wie das SRF schreibt, war alles bereit. Falls der Krieg ausgebrochen wäre, hätte die Schweizer Delegation hier verköstigt werden können, mit frischem Fisch aus dem eigenen Teich. Das unrühmliche Ende des Schweizer "James Bond" 1979 werden die Exilpläne in Irland abrupt gestoppt. Albert Bachmann fällt wegen einer Spionageaffäre in Österreich in Ungnade. Auf Geheiß Bachmanns soll einer seiner Mitarbeiter die Raumverteidigungsübung 78 der österreichischen Armee ausspionieren. Leider stellt sich der besagte Mitarbeiter dabei reichlich ungeschickt an. Die Zürcher Zeitung schreibt: Ende November 1979 erproben 32 500 Soldaten mit 480 Ketten- und 4200 Räderfahrzeugen in einem grossen Manöver das österreichische Konzept der Raumverteidigung. In der Nacht auf den 19. November beginnt die heisse Phase der Übung. Um halb drei Uhr nachts sitzt in einem abgestellten Wagen bei St. Pölten, der Schweizer Kurt Schilling. Ausgerüstet mit Feldstecher, Landkarte und Notizblock, starrt er ins Dunkle. Plötzlich tauchen Soldaten des österreichischen Bundesheers auf. Sie nehmen an einem Manöver teil und inspizieren das verdächtige Fahrzeug. Doch statt wie erwartet auf ein Liebespaar stossen sie auf einen sichtlich gut informierten Mann, der sich offensichtlich sehr für die Truppenbewegungen im Manövergebiet interessiert. Da er bereits am Vortag beim Fotografieren beobachtet worden war, drehen die Österreicher den Spieß um. Sie observieren diesen Mann. Brav weist er sich in Gesprächen mit österreichischen Unteroffizieren mit seinem Pass aus, penibel hält er alle Feststellungen und Beobachtungen fein säuberlich in einem Notizheft fest. Genau das wird ihm zum Verhängnis. Unter dem Verdacht, für einen fremden Staat militärischen Nachrichtendienst zu betreiben, wird Schilling verhaftet. Intensive Verhöre folgen. Nach und nach bröckelt seine Geschichte. Ermüdet und noch immer ohne Anwalt hält er schließlich dem Druck nicht mehr stand. Er gibt offen zu, von Oberst Bachmann für den ausserordentlichen Nachrichtendienst angeworben und ausgebildet worden zu sein. Er habe bei der Firma Metallwaren Holding AG eine Scheinanstellung angetreten, um für Bachmann spionieren zu können. Schilling wird inhaftiert. Damit ist auch Albert Bachmann kompromittiert. Umgehend erfolgt seine Suspendierung. In der Pressemitteilung des Eidgenössischen Militärdepartements heißt es, ein Spionageauftrag sei gar nicht nötig gewesen, da eine offizielle Delegation von den Österreichern zur Manöverbeobachtung eingeladen worden sei. Spöttische Schlagzeilen "Der Spion aus Emmental" folgen. Der Nachrichtensender 20 Min berichtet: "Am 22. November 1979 ereignete sich eine der grössten Peinlichkeiten der jüngeren Schweizer Geschichte. Die österreichische Polizei verhaftete den Schweizer Kurt Schilling in Amstetten – jenem Ort, der zuletzt durch die Affäre Fritzl zu trauriger Berühmtheit gelangte. Der Betriebsberater aus Zug hatte ein Manöver des Bundesheeres ausspioniert und sich so dilettantisch verhalten, dass er mühelos enttarnt wurde. Vor Gericht erklärte Schilling: «Ich sollte herausfinden, wie lange Österreich einem Angriff aus dem Osten standhalten könnte.» Dabei berief er sich auf einen «Führungsoffizier» in Bern." Deckname "Y" Als Folge der Spionageaffäre wird Oberst Bachmann Ende 1980 mit 51 Jahren aus dem Bundesdienst in die Frühpension entlassen. In einem als geheim klassifizierten Zusatzbericht kommt die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats damals zum Schluss, Oberst Bachmann stelle kein Sicherheitsrisiko dar, "solange er in seiner Ehre nicht ungebührlich verletzt wird und finanziell nicht in die Enge getrieben wird". Bachmann zieht sich nach Irland zurück. Als er 1976 zum Chef des Spezialdienstes ernannt wurde, war das Thema Irland dienstlich aktuell. Doch Bachmann interpretierte seinen Auftrag, im Ausland Szenarien für einen «Exilstandort» des Bundesrats durchzuspielen, sehr grosszügig. Ein Angebot des britischen Geheimdienstes MI6, mit dem die Schweiz eng zusammenarbeitete, lehnt Bachmann ab. Stattdessen entscheidet er sich für den Standort Irland, dem er den Decknamen «Y» gab. Wo Patti Smith, Nick Cave, Van Morrison und Bono nächtigen 1989 kauft ein Zürcher Galerist Liss Ard House. Es wird zu einem beliebten Treffpunkt für Künstler. 2021 wird das Anwesen für geschätzte 3,5 Mio. EUR an US-Investoren verkauft. Liss Ard befand sich seit mehr als 25 Jahren im Besitz der Familie Stern aus der Schweiz und wurde fünf Jahre zuvor für 7,5 Millionen Euro auf den Markt gebracht. Im Jahr 2019 wurde die Preisvorstellung auf 5 Millionen Euro gesenkt, aber es fand sich kein Käufer. Nach der Covid-19-Pandemie, die zu einem unerwarteten Anstieg der Nachfrage nach hochwertigen Landgütern geführt hatte, findet Liss Ard doch noch einen Käufer. In einer Erklärung sder Investmentfirma heißt es: "Liss Ard war ein Fall von Liebe auf den ersten Blick. Es ist ein altes Anwesen in einer der schönsten Gegenden der Welt. Die natürliche Schönheit, die reiche Geschichte und die kulinarischen Vorzüge von West Cork haben uns schon lange angezogen. Liss Ard, ein ehemaliger Künstlerort in West Cork, verfügt über 25 Zimmer und bietet Platz für 60 Gäste im Haupthaus, in einer Lodge am See und in vier Nebengebäuden. Das Anwesen hat im Laufe der Jahre viele bekannte Gäste beherbergt, darunter Patti Smith, Nick Cave, Van Morrison und Bono. Auch die Darsteller der letzten Star-Wars-Filme wohnten hier, als sie auf Skellig Michael drehten. Zum Gelände gehören Waldspaziergänge, Landschaftsgärten, ein privater See und der berühmte "Irish Sky Garden", der von dem bekannten US-Bildhauer James Turrell entworfen wurde. Der Schweizer James Bond Kommen wir noch einmal auf Albert Bachmann, spöttisch von den Medien "James Bond der Schweiz" betitelt, zurück. Ihn interessieren die Schlagzeilen wenig. Er genießt seinen vorzeitigen Ruhestand. "Ich liebe es, mit Pferden zu arbeiten", sagt er in einem Interview mit dem Schweizer Fernsehen RTS, das ihn 1981 auf dem Reithof von Liss Ard House besucht. Sein Vorgesetzter schrieb seinerzeit über Bachmann, er sei eine "schillernde Persönlichkeit, mit abenteuerlichen Zügen" und einer "vorwärtsdrängenden Phantasie", welche "ständig neue Sicherheitsrisiken" schaffe. Fakt ist: Es gab mehrere erstaunliche verdeckte Operationen Bachmanns - keine davon war offiziell von der Regierung genehmigt. Bis heute wird auch gerätselt, was es mit dem Schweizer Gold auf sich habe. Sind während des kalten Krieges tatsächlich Goldreserven der Schweizer Nationalbank nach Irland geschafft worden? Und falls ja, wo sind sie? Lagerten sie in den Kellergewölben von Liss Ard House? Albert Bachmann wird uns dazu nichts mehr sagen können. Am 12. April 2011 stirbt er nach kurzer Krankheit in seiner Wahlheimat Irland. Quellen: https://www.nzz.ch/frueherer_geheimdienst-oberst_bachmann_gestorben-ld.578194 https://www.independent.ie/irish-news/west-cork-bids-farewell-to-the-cold-war-swiss-spy-who-set-up-a-secret-army/26726112.html https://spyscape.com/article/albert-bachmann-the-paranoid-spymaster-who-stayed-out-in-the-cold https://www.telegraph.co.uk/news/obituaries/8493181/Colonel-Albert-Bachmann.html https://www.irishtimes.com/life-and-style/people/swiss-spymaster-settled-in-cork-after-his-schemes-earned-notoriety-1.572411 https://www.southernstar.ie/news/historic-liss-ard-is-brought-back-to-life-after-multi-million-refresh-4241573 https://www.lissardestate.ie/ https://www.nzz.ch/schweiz/kurt-schilling-ein-schweizer-spion-in-oesterreich-ld.1524095 https://www.20min.ch/story/die-kriegsspiele-der-geheimdienstler-535404251592 https://www.nzz.ch/frueherer_geheimdienst-oberst_bachmann_gestorben-ld.578194 https://www.irishtimes.com/life-and-style/homes-and-property/us-investor-buys-liss-ard-estate-in-west-cork-1.4466620 https://www.nzz.ch/schweiz/der-skurrile-oberst-und-seine-irland-connection-ld.1407067 https://www.srf.ch/news/schweiz/kalter-krieg-hier-haette-der-bundesrat-bei-einem-atomkrieg-zuflucht-gefunden https://www.srf.ch/news/schweiz/bundesrat-im-kalten-krieg-albert-bachmann-war-drahtzieher-bei-den-exilvorbereitungen https://www.derbund.ch/der-spion-der-aus-den-alpen-kam-921625539500

  • Wie feiert man eigentlich Ostern in Irland?

    Vom Abendessen bis zum Nachtisch, vom Brötchen bis zum Hering - wir werfen einen Blick auf die Art, wie Ostern in Irland gefeiert wird. Zunächst jedoch, vor allem, für alle, die Kinder haben und in Irland leben - eine "eggscelente" Übersicht über Osterveranstaltungen in Irland. Wo kann man 2024 mit den Kids auf Eiersuche gehen, den Osterhasen treffen, eine Traktorfahrt auf der Farm machen u.v.m.? Ohne Anspruch auf Vollständigkeit eine kurze Zusammenstellung, was sich in Sachen Ostern 2024 in Irland so tut: In und um Dublin herum bieten sich etliche Aktivitäten zu Ostern an. Weitere Infos hier. Kildare Farm, Co. Kildare bietet vom Eiersuchen, über Traktorfahrten und Osterhasentreffen einiges an. Weitere Infos hier. Farmspaß kann man zu Ostern auch in Co. Cork haben. Leahy's Open Farm bietet eine Eierjagd, Babytierfütterung und die Chance, durch ein Osterlabyrinth zu navigieren. Co. Galway hat ebenfalls etwas zu bieten. Zum Einen kann man in Connemara eine Reise durch wunderschöne Themengärten machen - siehe https://www.galwaytourism.ie/event/family-easter-hunt-at-brigits-garden/. Zum Anderen kann man traditionelles Handwerk, historische Touren mit der Ostereiersuche am Lough Gur verbinden. Die Marlhill Farm in Co. Tipperary bietet ebenfalls österliche Erlebnisse für den Nachwuchs. Im Fota House, Co. Cork wartet ein Ostereier-Trail auf Groß und Klein, auf dem Weg (Dauer ca. 45 Min.) wird man Charaktere des Zauberers von Oz begegnen, versteckte Hinweise gilt es zu finden und man sollte auch nach dem Osterhasen Ausschau halten. Das Angebot richtet sich an Kinder von 3 - 10 Jahren. Weitere Infos hier. Osterzug in Co. Carlow plus Panto. Vom 1. – 10. April lädt der Rathwood Express zu einer Fahrt durch den Wald von Rathwood ein. Kinder können Fiona, die Fee, sowie Thomas Toffee helfen, Bunny aus dem fiesen Sirius Chocolayte zu retten. Eine lustige interaktive Show mit neuester Popmusik und Comedy für die ganze Familie, gefolgt von einer actiongeladenen Eier-Suche im erstaunlichsten Labyrinth Irlands (laut Website)! Hier weitere Informationen. Am Samstag, 8. April und Sonntag, 9. April, schaut der Osterhase bei der Sandy Feet Farm, Co. Kerry, vorbei. Er wird dort seine Ostereier verstecken ... es gibt auch Rätsel zu lösen, um an die Ostereier zu kommen und Magic Steve wird sein Publikum mit Zaubertricks erfreuen. Weitere Infos: https://sandyfeet.rezgo.com/details/336286/easter-egg-hunt Sonntag, 31. März und Montag, 1. April lädt Killrudery House, Co. Wicklow, zu einem Osterwochende mit viel Familienspaß ein. Große und kleine Menschen können den besonderen Oster-Schatzweg mit einer kleinen Karte, die an jedem Ort gestempelt wird, entdecken. Weitere Infos hier: https://killruddery.com/products/easter-treasure-trail-family-weekend-once-more-in-aid-of-the-dspca Drei Tage Osterspaß für die ganze Familie bietet die Glenroe Farm, Co. Wicklow. Den ganzen Tag über werden Eiersuchen veranstaltet, die erste beginnt um 10:30 h; die letzte gegen 16:30 h. Die 3 bis 6-jährigen suchen auf dem Spielplatz; die über 7-jährigen neben den Alpakas. Details: https://glenroefarm.ie/ Malahide Castle, Co. Dublin, dort wird der Feenweg zu einem Osterpfad mit vielen Hinweisen, um das Oster-Puzzle zu lösen. Easterella und ihre Freunde warten auf osterfreudige Kids. Ein Arbeitsblatt, mit dem sich Jung und Alt den Weg über den Osterpfad bahnen können, hilft, die fehlenden Teile des Rätsels zu finden, um den Code zu knacken und den Osterkorb zu finden. Alle weiteren Infos hier. Osterspaß wartet auf Familien auf der Red Mountain Open Farm, Co. Meath. Das Ganze ist auch wetterfest, dank der großen offenen Scheune. Die Schatzsuche, von Samstag, 30. März bis Montag, dem 1. April, geht den ganzen Tag und jedes Kind erhält einen Preis. Siehe: https://redmountainopenfarm.ie/easter Überall auf dem Gelände der Moher Hill Open Farm, Co. Clare, lässt sich Schokolade finden. Dazu gibts eine Ostereiersuche, Spiele für die ganze Familie, einschl. Eierlauf und Dreibeinrennen. Fotos mit dem Osterhasen sind möglich und für die unter 5-jährigen gibt es eine besondere Ostereiersuche. Details: https://www.moherfarm.com/events/ Auch auf der Nore Valley Park Open Farm, Co. Kilkenny sind rund um den Hof leckere Eier versteckt. Die Ostereierjagd findet zwischen Samstag, 23. und Sonntag, 31. März 2024 von 10 bis 16 Uhr für Tagesbesucher auf der Farm statt. Auch bei schlechtem Wetter bietet die Farm zahlreiche Möglichkeiten für Familien. Siehe: https://www.norevalleypark.com/events/easter-egg-hunt/ Es gibt im Lullymore Heritage und Discovery Park, Co. Kildare, einen Osterhasen und ein Osterhasen-Rätsel, das darauf wartet, von cleveren Kindern gelöst zu werden. Danach kann man sich den wohlverdienten Preis und ein Osterei abholen. Es gibt eine Eiersuche und Preise sowie weitere Spiele. Hier alle weiteren Infos. Last but not least hier eine Übersicht über die Ostereiersuchen und Osterveranstaltungen in Nordirland. Wo und wie auch immer Groß und Klein Ostern verbringt, es ist in Irland immer ein freudiges und wichtiges Ereignis, wenn es auch hie und da ein wenig kommerzielle Schlagseite hat. Ostern musste für lange Zeit in Irland im Kontext von Erneuerung nach Entbehrungen und Fasten betrachtet werden, denn im Winter waren die Lebensmittel knapp. Und, wie gesagt: Die Osterzeit kann nicht ohne die vorherige Fastenzeit gedacht werden, somit beginnen wir heute mit dem Faschingsdienstag oder auch Pfannkuchendienstag. Der Pfannkuchendienstag Der Faschingsdienstag (Shrove Tuesday) findet am Tag vor Aschermittwoch statt, dem ersten Tag der Fastenzeit. Der Faschingsdienstag ist der Tag, an dem die Menschen in den irischen Haushalten all die köstlichen, verlockenden Zutaten aufbrauchen, die sie während der Fastenzeit nicht essen dürfen. Die leckerste Art, Eier, Milch, Mehl, Butter und Zucker zu verbrauchen, ist das Backen von Pfannkuchen. Traditionelle irische Pfannkuchen sind dünn und werden normalerweise mit Zucker und Zitronensaft bestreut serviert. Am Faschingsdienstag wendet traditionell die älteste unverheiratete Tochter in irischen Haushalten den ersten Pfannkuchen. Und bloß nicht fallen lassen, denn wenn der Pfannkuchen auf den Boden fällt, wird sie im kommenden Jahr wohl kaum heiraten, so der Glaube. Als kleines Schmankerl hier das Rezept für irische Buttermilchpfannkuchen: Buttermilchpfannkuchen - Rezept für 4 Personen Man benötigt: 3 EL Butter, 400 ml Buttermilch, 2 Eier, 250 gr Mehl, 1 Prise Salz, 3 TL Backpulver, 50 gr Zucker, 1 Pck. Vanillezucker In einer Schüssel Buttermilch und Eier gut verquirlen. Die Butter in einem Topf schmelzen, dann beiseitestellen und ein wenig abkühlen lassen. In einer anderen Schüssel Mehl, Salz, Backpulver, Zucker und Vanillezucker mischen. Das Buttermilch-Ei-Gemisch und die zerlassene Butter zu dem Mehlgemisch geben und alles gut verrühren. Den Teig in der Schüssel ruhen lassen, bis die Pfanne heiß ist (ca. 10 Minuten). Je Pfannkuchen 1,5 - 2 EL Teig in die mit Fett bestrichene Pfanne geben. Wenn sich an der Oberfläche Bläschen bilden, den Pfannkuchen wenden und auch von der anderen Seite goldbraun backen. GUTEN APPETIT! :-) Weitere irische Ostertraditionen findet ihr hier in "Der Kuchentanz - Ostern in Irland" Allen eine schöne Osterzeit, ob in Irland oder wo immer Ihr auch gerade seid! Lisalina :-)

  • Irland: Karfreitagstraditionen und schwarzes Fasten

    Seit dem Mittelalter gibt es in Irland bemerkenswerte Traditionen und Rituale rund um den Karfreitag, von denen einige auch heute noch praktiziert werden. Das reicht von "Heiligen Ostereiern" bis zum Saatgut. Karfreitag war auch der Tag des "schwarzen Fastens". Vom Abendessen bis zum Nachtisch, vom Brötchen bis zum Hering - wir werfen einen Blick auf die Art, wie Ostern in Irland gefeiert wird. Der nächste Artikel wird Euch einen Überblick über die Osterveranstaltungen 2024 in Irland geben. Die meisten Iren enthielten sich früher an Karfreitag ganz des Essens, und wenn sie doch etwas aßen, dann war es eine karge Mahlzeit aus Gerstenbrot, Kresse und Wasser. Karfreitag stand der Besuch der Messe an und es wurde von jeglicher Arbeit abgeraten; bei dem kargen Mahl musste man vermutlich auch mit seinen Kräften haushalten. Als die strengen Regeln mit der Zeit gelockert wurden, war den Katholiken zumindest eine fleischlose Mahlzeit erlaubt, und so wurde Fisch mit dem Karfreitag in Verbindung gebracht. Heute wird in vielen irischen Haushalten am Karfreitag immer noch Fisch gegessen und das Essen ist bei Weitem keine Form der Buße mehr. Siehe hierzu auch: https://www.9lebenverlag.com/post/irland-fischessen-in-der-fastenzeit Bevor wir uns einigen der Bräuche widmen, machen wir noch einen kurzen Schlenker zur irischen Karwoche. Die Osterkarwoche in Irland Die Karwoche findet in der Woche nach dem Lazarus-Samstag statt und beginnt am Abend des Palmsonntags. In Irland wurde früher eine ganze Woche lang extrem gefastet. Zum Frühstück gab es nur etwas trockenes Brot, vielleicht noch einen einfachen Brei und Tee mit einem Tropfen Milch. Zum Mittagessen gab es noch mehr trockenes Brot und Tee, und das Abendessen bestand zwar nicht unbedingt wieder aus trockenem Brot, doch ein Gaumenschmaus waren auch die trockenen Kartoffeln mit Salz sicher nicht. Diese extrem freudlose Karwoche soll sogar Papst Paul VI. Mitte der 1960er Jahre zum Umdenken bewegt haben. Er ließ viele dieser strengen Fastenregeln reformieren. Übriggeblieben sind heutzutage nur noch der Aschermittwoch und Karfreitag als einzige obligatorische Tage des Fastens und der Enthaltsamkeit für Katholiken. Karfreitagsbräuche in Irland - Eier mit Rußkreuz Die von den Hühnern am Karfreitag gelegten Eier wurden wie das Brot mit Ruß bzw. mit einem verkohlten Stock oder einem Bleistift mit einem Kreuz gekennzeichnet. Bis Ostersonntagmorgen wurden sie aufbewahrt und erst dann gekocht. Beim Frühstück aß dann jedes Mitglied des Haushalts eines der Karfreitagseier als Segensspruch. Mit der Zeit begannen die Menschen, die Karfreitagseier zu verzieren, indem sie sie mit natürlichen Farbstoffen aus Kräutern und Flechten färbten. Sie fügten auch Bänder und Wildblumen hinzu und verschenkten die Eier an ihre Freunde und Verwandten. Aus diesem Grund werden verzierte Eier heute mit Ostern in Verbindung gebracht, und bis heute haben Kinder und Erwachsene Spaß daran, Eier zu färben und zu bemalen. Karfreitagsbräuche in Irland - Karfreitagsgetreidaussaat Je nach Datum galt es auch als absoluter Glücksfall, am Karfreitag Getreide auszusäen. Die Aussaat von Samen symbolisierte den Frühling, das Wachstum und die Wiedergeburt. Getreide wurde zu Karfreitag aber nur ausgesät, wenn zuvor bereits Kartoffeln gepflanzt worden waren. Wie gesagt, im nächsten Artikel werfen wir einen Blick auf die Art, wie Ostern in Irland gefeiert wird. Vom Abendessen bis zum Nachtisch, vom Brötchen bis zum Hering. Außerdem gibt es einen Überblick über die Osterveranstaltungen 2024 in Irland.

  • Die Pyramiden Irlands

    Ja, richtig gelesen! In diesem Artikel möchte ich Euch zur Abwechslung mal Irlands Pyramiden vorstellen. Seit fast 5000 Jahren werden Pyramiden als Grabstätten genutzt, angefangen mit dem altägyptischen Pharao Djoser. Ein paar tausend Jahre später sieht ein irischer Adliger aus dem 18. Jahrhundert das außergewöhnliche Mausoleum des Pharaos und denkt sich vielleicht: "So etwas könnte ich auch gebrauchen". Auf einem kleinen Anstieg, nördlich von Arklow, mit Blick auf den Avoca Fluss, sieht man eine Pyramide, die von Sir John Betjeman als "das größte Pyramidengrab jenseits der Ufer des Nils" bezeichnet wurde. Es steht auf der höchsten Position auf dem alten Friedhof von Kilbride, Co. Wicklow, und stellt die Ruinen der angrenzenden mittelalterlichen Kirche in den Schatten. Ob das Howard-Mausoleum die größte Pyramide jenseits der Nilbänke ist, lässt sich schwer überprüfen, denn – obwohl Pyramiden symbolisch für das alte Ägypten stehen, wurden sie, solange wir Menschen begraben, als Grabmarker in Kulturen auf der ganzen Welt verwendet. Als der europäische Adel Pyramiden baute, um ihre sterblichen Überreste unterzubringen, taten sie dies als Hommage an die Macht und Geheimnisse der antiken Welt. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass Ralph Howard, Viscount aus dem County Wicklow, 1785 eine Pyramide für seine Familie bauen lässt. Es ist der Höhepunkt des Neoklassizismus und damit eine Zeit, in der stilistische Nachahmungen Griechenlands, Roms und Ägyptens nicht nur die eigene Bildung, sondern auch den guten Geschmack widerspiegeln sollen. Zum Gedenken an die vergangenen und künftigen Generationen der Howards ... Das lange Epitaph der Pyramide erklärt, das Mausoleum sei zum Gedenken an die Vorfahren errichtet worden, die ein Jahrhundert zuvor gestorben waren, und für die künftigen Generationen der Howards. In der Nähe der Pyramide befindet sich noch ein weiteres Mausoleum mit ägyptischen Einflüssen, ein Tempelgebäude, in dem offenbar die Leichen der "weniger bedeutenden" Howard-Verwandten untergebracht sind. Die Pyramide beherbergt 33 Platten für Särge, was manche als Hinweis auf Freimaurerverbindungen in Verbindung mit der geheimnisvollen Pyramide werten. Allerdings ist nur etwa die Hälfte der Plätze belegt. 1823 wird das Mausoleum ohne Angabe von Gründen versiegelt. Inzwischen, nach anderthalb Jahrhunderten der Vernachlässigung ist es von Efeu und Pflanzen überwuchert. Nächtliche Schreie eines Babys auf dem Friedhof? Es heißt, dass der letzte in dieser Pyramide bestattete Leichnam der eines kleinen Howard war. Die Einwohner von Arklow sollen berichtet haben, sie hätten nachts die Schreie eines Babys auf dem Friedhof gehört; die Schreie verstummten erst, als der Leichnam entfernt und an einem anderen Ort bestattet wurde und die Pyramide für immer versiegelt war. Fakt ist: Als Ralph Howard von Shelton Abbey 1785 zum 1. Viscount von Wicklow ernannt wurde, entschied er, dass kein verstorbener Howard mehr in kalter Erde begraben werden sollte. Das neue Mausoleum, so Howard, soll einer Pyramide gleichen. Simon Vierpyl, ein englischer Bildhauer, der fast zehn Jahre lang in Rom Souvenirkopien alter Skulpturen für die Betuchten auf ihrer Grand Tour produziert hat, soll wohl, zusammen mit dem Architekten William Chambers (Castletown House), an der Pyramide gewirkt haben. Im County Offaly findet man eine originalgetreue Nachbildung der Pyramiden von Gizeh Die Kinnitty-Pyramide wird in den 1830er Jahren als Grab für die Familie Bernard gebaut, die damals in Kinnitty Castle lebte, seinerzeit auch als "Burg Bernard" bekannt. Die Bernard Familie war dort übrigens bis 1946 ansässig. Hinter der Kirche St. Finian und an der Vorderseite des Ardmore Country House lässt sich das exotische Gebäude bewundern, das von Leutnant Colonel Richard Wellesley Bernard, Architekt und Ingenieur, in Auftrag gegeben wurde. Tja, so etwas passiert, wenn man den Militärdienst in Ägypten absolviert. Offenbar war Bernard von den Pyramiden sehr angetan und beschloss, sich und seiner Familie auch eine zu bauen. Warum auch nicht? Wir wissen nicht genau, wie lange an den ägyptischen, antiken Pyramiden gebaut wurde, bislang fand man keine Aufzeichnungen "Wir haben 20 Jahre an dieser Pyramide gebaut", doch dank Steinmetzzeichen und Jahreszahlen gehen Historiker davon aus, dass der Bau einer großen Pyramide im antiken Ägypten bis zu 20 Jahre gedauert haben könnte. Da war Bernard definitiv fixer; nach vier Jahren, im Jahr 1834, steht sie. Mit 24 Jahren von einem tollwütigen Hund gebissen Stufen führen unter den Boden in die Pyramide, wo die Särge der Familie Bernard platziert wurden. Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass dort 6 Särge platziert wurden. Die erste "Bernard", die dort bestattet wird, ist die junge Margaret, die 1842 im Alter von nur 24 stirbt, nachdem sie von einem tollwütigen Hund gebissen wurde. In den nächsten 65 Jahren folgen fünf weitere Bernards, u. a. Major Scroope Bernard im September 1857 im Alter von 38 Jahren, Lt Col Richard Wellesley Bernard 1877 und Col. Thomas Bernard am 13. Dezember 1882 im Alter von 66 Jahren. Das letzte Mitglied der Familie, Ellen Georgina, stirbt 1907 im Alter von 81 Jahren. Dann werden die Türen versiegelt. Die Gelehrten streiten bis heute, warum die ägyptischen Pyramiden gebaut wurden. Die Theorien reichen von "Geltungssucht der gottgleichen Pharaonen" bis zu "Beschäftigungstherapie fürs Volk", da die Bevölkerung in Überschwemmungszeiten des Nils arbeitslos war. Und nein, heute geht man davon aus, dass nicht Sklaven die Pyramiden unter schrecklichen Bedingungen bauen mussten. Es wurden Hinweise gefunden, dass die Arbeiter wohlgenährt und gut bezahlt wurden. Immerhin wissen wir, warum in Irland Pyramiden gebaut wurden - sie dienen schlichtweg als Mausoleen. Statt Pyramiden hätte es auch das Taj Mahal in Miniaturform oder die römische Engelsburg werden können. Da hat Irland vielleicht noch mal Glück gehabt, oder? ;-) Quellen: https://irishhistorichouses.com/2020/11/13/castle-howard-avoca-county-wicklow/ https://www.dib.ie/biography/howard-ralph-a4124 https://www.atlasobscura.com/places/howard-mausoleum-pyramid https://stairnaheireann.net/2022/02/15/kinnitty-pyramid-birr-co-offaly/ https://www.atlasobscura.com/places/kinnitty-pyramid https://www.buildingsofireland.ie/building-of-the-month/howard-mausoleum-kilbride-kilbride-td-arklow-county-wicklow/ https://heritage.wicklowheritage.org/places/arklow/howard_mausoleum_kilbride_co_wicklow https://www.atlasobscura.com/places/howard-mausoleum-pyramid https://heritage.wicklowheritage.org/places/arklow/howard_mausoleum_kilbride_co_wicklow https://www.planet-wissen.de/geschichte/antike/pyramidenbau/index.html https://www.buildingsofireland.ie/building-of-the-month/howard-mausoleum-kilbride-kilbride-td-arklow-county-wicklow/

  • Irland - St. Patrick's Day ist wenn ...

    die Hälfte der Welt nach Irland und die Hälfte Irlands ins Ausland will. Wer war eigentlich dieser St. Patrick und warum machte er die Druiden arbeitslos? Was die meisten zu wissen glauben: Er vertrieb die Schlangen von der Insel, brachte das Christentum nach Irland und sorgte für den St. Patrick's Day. ;-) Tatsächlich weiß man nicht genau, wann er lebte und starb, und ob es überhaupt St. Patrick war, der das Christentum nach Irland brachte. Was man jedoch sicher weiß: Der Bursche war noch nicht einmal Ire. Er stammte aus Großbritannien. Daten für seinen Tod pendeln zwischen 457 und 493 n. Chr.. Und kommt mir jetzt nicht mit dem 17. März, an dem der St. Patrick’s Day weltweit gefeiert wird. Das Meiste, was wir wissen, entstammt Legenden und der Confessio, die er verfasst haben soll. In dieser Confessio beschreibt Patrick, wie er in Britannien gefangen genommen und nach Irland verschleppt wird. Da ist er 16 Jahre alt und seine Berufsbezeichnung lautet: Sklave. Darauf kommen wir noch zurück, doch zunächst: Wo wird der St. Patrick's Day gefeiert? Dieser irische Feiertag wird in Irland in vielen Städten, Dörfern und Gemeinden mit Paraden unterschiedlicher Größe begangen. In Dublin gibt es eine riesige Parade am St. Patrick's Day, die uns eher an Karneval erinnert. In Kilkenny wiederum gibt es ein riesiges sechstägiges Fest; Waterford hat immer noch seine Parade, nachdem es 1903 die erste irische Stadt mit einer Parade war. Wer in Irland lebt, wird sicher wissen, wo und wie er St. Patrick's Day gebührend feiern oder entfliehen kann. St. Patrick's Day in Deutschland - Paraden und Parties 2024 Inzwischen wird dieser irischste aller Feiertage auch weltweit zelebriert. Ich komme ursprünglich aus Nordrhein-Westfalen und siehe da: Es grünt so grün - ob in Düsseldorf oder Dinslaken - ob in München, Köln oder Berlin, ob Hamburg oder Speyer. St. Patrick's Day hat längst auch in Deutschland Einzug gehalten. Wie man sieht, wird St. Patrick's Day auch zu Wasser gefeiert. Wer gerade in Irland mit einem Boot unterwegs ist - auf nach Kinsale, Co. Cork! Wie gesagt, ob der Heilige Patrick an einem 17. März geboren wurde ist, wie wir wissen, reichlich unklar; wesentlich klarer ist, dass es weltweit der Nationalfeiertag aller Iren, aller Guinness-Trinker und aller „gefühlten Iren“ ist. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts sind die Paraden zu St. Patrick‘s Day belegt. Die erste St. Patrick’s Day Parade fand übrigens gar nicht in Irland statt! Nö, die erste St. Patrick's Day Parade fand 1762 in New York statt. Irische Soldaten, die damals in der englischen Armee dienten, marschierten durch New Yorks Straßen. Heutzutage erlebt man in Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, in den USA sowieso, aber auch in Argentinien und sogar auf Montserrat große St. Patrick‘s Day-Paraden, auch in Großbritannien und natürlich in Irland ist alles, was zwei Beine hat, an diesem Tag ausser Rand und Band. Kommen wir nochmals zum Namensgeber zurück. Der von Piraten gekidnappte Patrick darf Tiere hüten – tagein, tagaus. Nach sechs Jahren erscheint ihm Gott im Traum. Ein Schiff, so Gott, werde kommen und ihn zurück nach Britannien bringen. Als er tatsächlich wieder in Britannien landet, bitten seine Eltern ihn inständig, nicht mehr fort zu gehen, doch Patrick behauptet, das Volk in Irland brauche ihn. Mit dem Segen des Papstes schippert er wieder nach Irland und bringt den Bewohnern das Christentum, so die Legende. Die Wahrheit über Patricks Schlangenvertreibung Und dann wäre da noch die Geschichte von St. Patrick und seiner Schlangenvertreibung. Eine schöne Geschichte, solange die Wissenschaft nicht dazwischenkommt. Tatsächlich ist Irland wie Australien, nur umgekehrt. Soll heißen, in Irland hätte Indiana Jones eine richtig entspannte Zeit, denn Irland gehört zu der Handvoll von Ländern wie Neuseeland, Island und Grönland, in denen es keine gefährlichen giftigen Säugetiere, Insekten und Reptilien gibt. Die letzte Eiszeit sorgte dafür, dass der heilige Patrick in Bezug auf Schlangen rein gar nichts zu tun hatte. Erst war es zu kalt für Reptilien, und nach der Eiszeit gab es zu viel Wasser rund um die Insel. Keine Chance für Schlangen mit Kolonisierungsplänen. Irland blieb für sie unerreichbar. Nach dem Rückzug der Gletscher und dem Aussterben der Mammuts konnten sich Schlangen zwar im nördlichen und westlichen Europa etablieren; einfach weil bis vor gut 6500 Jahren Großbritannien die dazu notwendige Landbrücke bildete, doch Irland hatte bereits 2000 Jahre vorher seine Landverbindung zu Großbritannien gekappt. Doppelt Pech für die Schlangen. Nur die Eidechsen schaffen es so gerade noch nach Irland. ;-) Zum St. Patrick's Day wird traditionell gerne etwas Grünes auf den Tisch gebracht. Legt also Löffel und Gabel bereit für ein typisch irisches Rezept für alle kommenden St. Patrick's Day-Feiern. Habt alle eine gute Zeit, wo auch immer ihr gerade seid! Slainté und Happy St. Patrick's Day!

  • Irland - die Nacht, als Deutschland Dublin bombardierte

    Vielleicht hat es der ein oder andere beim Anflug nach Dublin bereits entdeckt. Ein großes Éire-Zeichen auf der Halbinsel Howth. Entlang der irischen Küste gibt es eine Reihe dieser ÉIRE-Zeichen, die einem aus der Luft sofort ins Auge fallen. Inzwischen sind zwar die meisten der "Éire"-Zeichen von der Landschaft verdeckt; nur etwa fünf sind noch aus der Luft deutlich sichtbar, darunter am Loop Head und Malin Head. Wir hatten das Glück, eines in Dalkey, Co. Dublin zu sehen. Was hat es mit diesen Zeichen und dem Bombardement Dublins zu tun? Die Éire-Zeichen sollten im Zweiten Weltkrieg Irland vor versehentlicher Bombardierung schützen und den Piloten anzeigen, dass sie die Küstenlinie des neutralen Irlands erreicht hatten. Die Frage ist, warum wurde nicht nur Dublin trotzdem bombardiert? Rückblende: Im Jahr 1939 werden entlang der irischen Küste 83 Wachposten ausgewählt. Von Louth bis Donegal, sogenannte Look out posts, LOPs, die für gewöhnlich mit einem einheimischen Zweierteam besetzt wurden. Zunächst brachte man die Wächter in Zelten unter, die nach und nach durch kleine Bunkerkästen ersetzt wurden. Diese Standorte wurden nummeriert, Nr. 1 in Ballagan Point, Grafschaft Louth bis zur Nr. 82 Inishowen Head, Co. Donegal. Foileye Head Kerry wurde die Nr. 83. Tagsüber sind die Schilder nützlich, aber nachts mussten Feuer in der Nähe der Schilder entzündet werden. Die Zeichen bestehen aus mit Kalkfarbe bemalten Steinen. Ab dem Sommer 1943 nehmen die Zwangslandungen kriegsführender Flugzeuge in Irland drastisch zu. Der Bombenangriff auf Dublin In der Nacht des 31. Mai 19941 werden 28 irische Zivilisten getötet und 90 verwundet; 300 Häuser zerstört. Die ÉIRE-Zeichen verhindern nicht, dass Dublin, North Strand, bombardiert wird. Eine Entschuldigung des Nazi-Regimes folgt und die Briten behaupten, das sei die Folge für das Nichtstun der Iren im Krieg gegen das Dritte Reich. Nach dem Krieg zahlt Deutschland der irischen Republik eine Entschädigung für das, was es als militärischen Fehler bezeichnete. Inzwischen hat ein älterer Deutscher, der nun in Kanada lebt, gegenüber den Medien darauf bestanden, dass er einer der Piloten der Luftwaffe in der Nacht des Bombenangriffs auf Dublin gewesen sei. Ein Appell zur Vergebung wurde über den staatlichen irischen Rundfunk RTÉ ausgestrahlt. Er sei gebeten worden, Belfast zu bombardieren, sagte der Mann, der sich für die Medien nur Heinrich nennt, aber seine zwei Staffeln mit 30 Flugzeugen hätten versehentlich Dublin angeflogen. "Bitte verzeihen Sie mir diesen Fehler, der außerhalb unserer Kontrolle lag", sagte Heinrich dem Reporter Micheal Holmes. "Es gab kein Fehlverhalten von unserer Seite. Jeder war verärgert, nicht nur die Mitglieder der [deutschen] Luftwaffe, sondern auch die Politik."Leider trübte Heinrich das moralische Wasser, indem er seine Bewunderung für Hitler zum Ausdruck brachte. "Ich hielt ihn für einen guten Kerl", sagte er den verdutzten Reportern. "Ich war beeindruckt, weil er mich meinen Chef [Luftfahrtminister] Göring kritisieren ließ. Ich dachte, er sei ein sehr freundlicher Mann." Leider versäumte es Heinrich, sein Bedauern für die Menschen in Belfast auszudrücken, die in jener Nacht angeblich das eigentliche Ziel waren und die im Monat zuvor bereits zwei schreckliche Nächte mit Angriffen der Luftwaffe über sich ergehen lassen mussten. Die Bilanz: fast 1000 Zivilisten wurden durch die Luftwaffe-Bomben getötet. Welche Rolle spielten die Briten? In Berichten über den Blitzangriff der Luftwaffe auf Großbritannien wurde später behauptet, britische Wissenschaftler, in ihrem Bemühen, die Bomber abzulenken, hätten die deutschen Funkrichtstrahlen "verbogen" und die deutschen Flugzeuge in Richtung des neutralen Irland geschickt. Tatsächlich konnten die Briten Strahlen, die vom besetzten Frankreich und Norwegen aus gesendet wurden, nicht "verbiegen", doch sie konnten die Funksignale stören und die Flugzeuge dazu bringen, sich zu verirren. Eine faszinierende Reihe von Berichten aus den ehemals geheimen Geheimdienstakten der irischen Armee legt nahe, dass dies bereits am 28. Mai 1941 - zwei Tage vor dem Bombenangriff auf Dublin - geschehen war, als eine große Anzahl von Flugzeugen, die mit ziemlicher Sicherheit aus Deutschland stammten, die irische Küste hinaufflogen und dann verwirrt waren, als sie die irische Hauptstadt erreichten. Man hörte dann, dass viele von ihnen ihre Bomben über dem Meer abwarfen, nachdem sie vermutlich erkannt hatten, dass sie nicht über einem britischen Ziel waren. Churchill soll empört gewesen sein, dass der irische Premierminister Eamon de Valera sich weigerte, Großbritannien drei ehemalige Häfen der Royal Navy zu überlassen, die die britische Regierung vor dem Krieg an Irland zurückgegeben hatte. Desweiteren sagte er, de Valera erlaube insgeheim U-Booten in westirischen Häfen aufzutanken und ihre Besatzungen an Land zu bringen - eine Behauptung, die sich später als falsch herausstellen sollte. Die Briten befürchteten außerdem, die deutsche Gesandtschaft in Dublin würde Vorabinformationen über die D-Day-Landung nach Deutschland funken. Der irische Heeresnachrichtendienst hatte das Funkgerät der Deutschen bereits entfernt undf fast jeder deutsche Spion, der mit dem Fallschirm über Irland absprang, wurde von den Iren sofort gefangen genommen. Die Bombardierung von Dublin bleibt jedoch eines der großen Rätsel. Seltsamerweise warnte eine deutsche Rundfunksendung drei Wochen vor den Bombenangriffen auf Dublin: "Um ihre Ziele zu erreichen, beabsichtigen die Briten, Irland zu bombardieren und dann zu erklären, dass dieses Verbrechen von Deutschland verübt wurde". Aber die Bombensplitter, die deutsche Entschuldigung und Heinrichs Eingeständnis machen deutlich, dass die Luftwaffe die Schuld trägt. Wurden die Bomber von den Briten in die Irre geführt? Durchaus möglich, obwohl sie die Flugzeuge nicht hätten umleiten können. Aber angesichts der unterdrückten Wut Churchills auf de Valera wären die Briten wahrscheinlich nicht verärgert gewesen, wenn sie die Luftwaffe losgeschickt hätten, um Dublin zu bombardieren. Fazit: Als Teil des Vereinigten Königreichs befand sich Nordirland im Krieg mit Deutschland, gleichzeitig war der unabhängige Staat Irland neutral. Dennoch fielen zahlreiche Bomben auf Irland. Dazu folgen noch weitere Artikel. Für alle, die mehr über den einzigen deutschen Soldatenfriedhof Irlands wissen wollen - hier weitere Infos! Quellen: http://eiremarkings.org/ https://www.thejournal.ie/howth-eire-6-neutrality-sign-5734625-Apr2022/ https://archive.org/details/hitlersirishvoic00davi/page/60/mode/2up https://www.irishtimes.com/news/pilot-s-error-blamed-for-bombs-that-brought-second-world-war-to-dublin-1.585793 https://northstrandbombing.ie/personal-stories-memories/ https://web.archive.org/web/20100811004504/http://www.dublincity.ie/RecreationandCulture/libraries/Heritage%20and%20History/Dublin%20City%20Archives/Collections%20Post%201840/Pages/donore_bombing_archives.aspx https://www.independent.co.uk/news/why-the-nazis-bombed-dublin-1075966.html https://northstrandbombing.ie/the-story-of-the-bombings/

  • Irland: Hill of Tara und die irischen Hochkönige - Mythen, Fakten und der Stein des Schicksals

    Der Hill of Tara ist eine der bedeutendsten antiken Stätten in Europa und eine wichtige symbolische und mystische Landschaft in Irland selbst. Über 100 Krönungen irischer Hochkönige fanden hier statt. Und es gibt eine Verbindung zum Filmklassiker "Von Winde verweht". Das prominenteste und älteste Denkmal des Hügels ist der Mound of the Hostages (Hügel der Geiseln). Er ist, wie sich bei seiner Ausgrabung erwies, ein Passage tomb, ungefähr auf 2700 v. Chr. datiert. In der Eisenzeit erlangte Tara seine wahre Bedeutung, und zur Zeit des frühen Christentums fanden hier über 100 Krönungen irischer Hochkönige statt. Alle Wege in Irland führten in dieser Zeit nach Tara. Der Heilige Patrick soll den Ort besucht haben, und es gibt Hinweise darauf, dass im 11. Jahrhundert dort eine Kirche gebaut wurde. Der Legende nach entzündete Patrick im Jahr 433 das Osterfeuer auf dem Hügel von Slane, um dem heidnischen König von Tara zu trotzen. Im Filmklassiker um die Südstaaten Vom Winde verweht ist die Plantage der Familie O'Hara nach Tara, diesem mystischen Ort, benannt. Hier wächst die Hauptperson Scarlett O’Hara auf und kehrt am Ende des Films wieder zu ihrem Geburtsort zurück. In der Fortsetzung des Films von 1994 Scarlett reist Scarlett nach Irland. Als sie das echte Tara besucht, nimmt sich Scarlett eine Handvoll Erde mit, um sie auf dem Grab ihres Vaters, eines gebürtigen Iren, zu verstreuen. Historisches Bis heute ist Tara ein wichtiges Symbol irischer nationaler Einheit und Identifikation. Tara ist und soll der Garant gesellschaftlich-kultureller Einheit der Provinzen Irlands sein. Dazu tragen auch die Überlieferungen im Lebor Laignech („Das Buch von Leinster“, ca. 1160) und im Leabhar Buidhe Lecain („Das gelbe Buch von Lecan“, um 1400) bei, die es von anderen Königssitzen so nicht gibt. Aus der Zeit des legendären Königs Cormac mac Airt (im 3. Jahrhundert n. Chr.) kam Tara einst ins historische Rampenlicht. Der vorgeschichtliche Clansitz entwickelte sich zum regionalen Königssitz, dessen Herrscher (die südlichen Uí Néill, anglisiert O’Neill) zeitweise den Anspruch erhoben, Hochkönige Irlands zu sein. Die irischen Hochkönige entstammen keiner erblichen Linie, die in Tara residierte, aber etliche Regionalkönige kämpften der Überlieferung nach um diesen imaginären Titel. Es gab aber nie, sieht man von wenigen Jahren der Herrschaft Brian Borus im 11. Jahrhundert ab, einen Hochkönig, der wirklich Macht über Irland besaß. Wie gesagt, Könige von Tara waren die ansässigen O’Neill. Als St. Patrick nach Tara kam, um hier König Laoghaire (King Lear) zu treffen, waren die heidnischen Priester auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Der Königssitz wurde im Jahre 1022 von Mael Shechlainn aufgegeben. Ab dem 12. Jahrhundert verlor Tara allmählich auch seine heidnisch-religiöse Bedeutung. Es gibt hier keine Anzeichen eines großen Königspalastes. Nichts als einfache Erdwälle, die Raths of Tara, blieben erhalten. Die in alten literarischen Quellen genannten Gebäude müssen aus Holz gewesen sein und sind lange verschwunden. Die Schlacht von Tara - 1798 Am 26. Mai 1798, zu Beginn der Rebellion der Vereinigten Iren, wurde eine Armee der Vereinigten Iren aus Meath von den Regierungstruppen auf dem Hügel von Tara schwer geschlagen. Etwa 4000 Rebellen hatten hier ihr Lager aufgeschlagen, weil der Berg ein Symbol für die alte gälische Souveränität war und weil er strategisch günstig an der Straße von und nach Dublin lag. Die Regierungstruppen (etwa 300 Mann, bestehend aus lokalen und schottischen Truppen) stießen von Süden her auf den Hügel vor, und die begeisterten, aber leider untrainierten Rebellen stürmten hinunter und gaben damit ihre überlegene Position auf. Geübtes Musketenfeuer und Kanonenbeschuss fügten ihnen schwere Verluste zu. Die Rebellen zogen sich verzweifelt in die zerstörte Kirche zurück (1822 wieder aufgebaut), wurden aber schließlich besiegt. Die Regierungstruppen erlitten nur 41 Verluste und hatten 9 Todesopfer zu beklagen. Es heißt, dass 400 tote Rebellen in einem Massengrab auf dem Forradh-Denkmal begraben wurden und dass der Schicksalsstein (von seinem ursprünglichen Standort in der Nähe des Geiselhügels) dorthin verlegt wurde, um die Stelle zu markieren. Die beiden Grabsteine auf dem Hügel erinnern an die Schlacht. 1843 versammelten sich in Tara schätzungsweise eine Million Menschen, um die Rede von Daniel O'Connell ("der Befreier") gegen die Union von Großbritannien und Irland zu hören. Um die starke Symbolik wissend, wählte O'Connell, wie die Rebellen im Jahr 1798, sehr bewusst Tara als Ort, um zu den Iren zu sprechen. Der Stein des Schicksals - er schreit Wir sahen dort viele Iren, die den Lia Fáil, den Stein des Schicksals, umarmten. Möge er Glück bringen. In früheren Zeiten soll der Stein aufgeschrien haben, wenn ein rechtmäßiger König ihn berührte oder sich auf ihn setzte. Der Legende im Lebor Gabála Érenn („Das Buch der Landnahme Irlands“) folgend wurde der Lia Fáil von den Túatha Dé Danann nach Irland gebracht. Der Stein soll hart wie Diamant gewesen sein und stammte aus der Stadt Falias im Norden, einer der vier mythischen Städte der Túatha Dé Danann. Nach einer anderen Version wurde der Stein von Simon Brec, einem Angehörigen der Gruppe um Partholon, aus Spanien nach Irland geholt. Schon in Spanien diente er bereits demselben Zweck. Über seinen Verbleib gibt es mehrere Geschichten. In Irland heißt es, dass der Krönungsstein auf Tara neben der St.-Patricks-Statue der wahre Stein von Fál sei. Laut schottischen Quellen kam der Stein auf verschlungenen Pfaden nach Schottland und ist mit dem „Stone of Scone“ identisch, der 1296 von Edward I. nach London gebracht wurde, wo er in der Westminster Abbey als Symbol der Einheit Englands und Schottlands unter dem Krönungsthron der britischen Monarchen lag, bis er 1996 nach Schottland zurückgeführt wurde. Gegen eine geringe Gebühr werden Führungen angeboten, die vom Besucherzentrum aus starten. Es gibt ein paar Cafés in der Nähe, einen Souvenir-Shop, zusätzliche Toiletten und einen Parkplatz für Autos und Busse. Hunde sind auf dem Gelände willkommen (angeleint). Der Hill of Tara liegt in der Grafschaft Meath, etwa 40 km nordwestlich von Dublin. Weitere Infos hier: https://heritageireland.ie/visit/places-to-visit/hill-of-tara/

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