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  • Was Irland-Fans über die heimliche Nationalhymne Irlands wissen sollten

    Wenn sich Irlands Rugby-Fans mit ihren Drinks und Snacks für den World Cup bereit machen, wundert sich so mancher, dass das irische Rugby Team bei Auswärtsspielen nicht die Nationalhymne singt. Warum ist das so? Hier eine erste kurze Erklärung. Jetzt könnte man sagen Ireland's Call ist doch nur ein Lied, oder? Vierzeilige Strophe, vierzeiliger Refrain, Tonartwechsel, wieder vierzeiliger Refrain. Schulter an Schulter und so ... keine große Sache. Außer, dass es eben doch eine große Sache ist! Und was für eine! Hier die ganze Geschichte: Einen Monat vor der Fußballweltmeisterschaft 1987 tötet eine IRA-Bombe Lord Justice Maurice Gibson. Von der Explosion betroffen sind auch Nigel Carr, Philip Rainey und David Irwin, die auf dem Rückweg von einem Training vor der Rugby-Weltmeisterschaft in Dublin waren. Nigel Carr hat danach nie wieder Rugby gespielt, was einen Monat später ein Problem ist, denn er war einer der besten Spieler und musste nun seine Karriere wegen einer IRA-Bombe beenden. The Soldier’s Song, die Nationalhymne wird als definitiv nicht mehr passend empfunden, aber was tun? Warum Irlands Nationalhyme unpassend erscheint Seit Jahrzehnten gibt es in Irland eine lebhafte Debatte über die Nationalhymne und zahlreiche Aufforderungen an den Premier und den Präsidenten, sie zu ändern. Der Text, mit seinen Bezügen zu Gewehren, Kämpfen und donnernden Kanonen passe einfach nicht mehr in die Zeit und unterlaufe die Friedensbemühungen in Nordirland, lautet die Argumentation. 1987 - zur Eröffnung des Rugby World Cups in Australien und Neuseeland greift man zunächst ratlos auf die irische Ballade Rose of Tralee zurück. Dann, 1995, gibt die Irish Rugby Football Union (IRFU) ein Lied als Alternative zur Hymne der Republik in Auftrag, um den Spielern und Fans aus Nordirland entgegenzukommen, die tendenziell einen unionistischen Hintergrund haben. Phil Coulter, der in Derry geborene Songwriter von Puppet on a String, einem Song, mit dem Sandie Shaw immerhin barfuß 1967 für die Briten den Eurovision Song Contest gewinnt, sagt über Ireland's Call: "Man möchte, dass der Song den Norden und den Süden mit einbezieht, aber man möchte das auch nicht auf zu krasse Weise zum Ausdruck bringen. Musikalisch wollte man einen Song, der von den Leuten im Stadion sofort verstanden wird, also darf er nicht zu kompliziert sein. Er sollte zugänglich, mitreißend und wiedererkennbar sein. Das waren die Kriterien, die es zu erfüllen galt. Der knifflige Teil bei einem solchen Song ist der Text. Das war der schwierigste Teil, den ich herausfinden musste. Man will die Botschaft nicht zu offensichtlich rüberbringen. Daher kam die Idee mit den vier stolzen Provinzen Irlands. Das bringt es auf den Punkt, ohne dass es darum geht, dass der Süden sich dem Norden und der Norden sich dem Süden anschließt und wir uns alle die Hände reichen“, sagt Coulter über Ireland’s Call. Ireland's call - mal reinhören? Die Hymne, die Irland endlich eint Im Laufe der Zeit verschmilzt das Lied allmählich mit dem Bewusstsein der Insel. Es reist um die ganze Welt, nimmt an fünf Rugby- und zwei Kricket-Weltmeisterschaften teil. Es wird von den Hockey-Nationalmannschaften der Männer und Frauen sowie von der irischen Rugby-Liga-Mannschaft übernommen. Im Motorsport wurde es vom Team Ireland für die kurzlebige A1-Grand-Prix-Serie verwendet. Tatsache ist – es ist inzwischen mehr als nur ein Rugby-Song. Als die irische Kricketmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2007 Pakistan am St. Patrick's Day besiegt, erschüttert sie mit Ireland’s Call die Wände der Umkleidekabine im Sabina Park. Seitdem ist es Tradition, dass sie es nach einem Sieg in der Umkleidekabine singen. Die Hockeyteams hatten in der Vergangenheit Londonderry Air, auch bekannt als Danny Boy, gesungen, wechselten aber im Jahr 2000 ebenfalls zu Ireland's Call. Und sogar Sinn Féin könnte sich dafür erwärmen, die Flagge und Hymne zu ändern, heißt es. In weiser Voraussicht hat Coulter bei Ireland‘s Call auf ein Reiz-Wort wie „vereinigt“ verzichtet. Stattdessen werden vier stolze Provinzen genannt, die „gemeinsam aufrecht stehen, Schulter an Schulter“. Passiv-aggressives Audio-Waterboarding? Doch es gab und gibt auch Kritik. „Passiv-aggressives Audio-Waterboarding“, kommentiert die Irish Times die neue „Hymne“. Der Text von Ireland's Call fordere die Iren auf, vor jedem Rugbyspiel „Schulter an Schulter“ aufzustehen; doch viele würden lieber sitzen bleiben, spotten andere. Pat Coogan, einer der führenden irischen Kommentatoren fordert die irische Rugby-Behörde auf Ireland‘s Call sofort abzuschaffen. Die Hälfte der Spieler scheine nicht mitzusingen, oder wenn, dann murmeln sie ohne erkennbare Überzeugung vor sich hin, klagt er. Überhaupt, so Coogan, frage er sich, ob sie den Text überhaupt kennen? Schulter an Schulter stehen sie vielleicht, aber nicht auf den Song, nicht auf Ireland‘s Call. Und verdammt, wer hat dieses Lied überhaupt in den Rugby-Spielplan eingeschleust? Im Dubliner Aviva Stadion stimmen die Zuschauer mit dem Kehlkopf ab Coogan zitiert den ehemaligen irischen Nationalspieler Trevor Brennan, der eine Wiederherstellung von Amhran na bhFiann („Soldier‘s Song“) fordert. Die Nationalhymne sei tief in der irischen Gesellschaft verwurzelt. Wenn wir in unseren Inselbeziehungen an einen Punkt gelangt sind, an dem God Save The Queen im Croke Park gesungen und (zu Recht) mit Respekt gehört werden kann, dann sollte Amhran na bhFiann (Soldiers Song) in Twickenham gesungen werden.“ Das Blatt scheint sich jedoch längst mit dem Zeitgeist gewandelt zu haben. Angesichts wachsender Spekulationen über ein vereinigtes Irland, schreibt die Irish Times über Ireland‘s Call, es sei „ein edles Beispiel für die Kompromisse, die ein vereinigtes Irland mit sich bringen würde.“ Im Dubliner Aviva-Stadion würden die Zuschauer mittlerweile mit ihrem Kehlkopf abstimmen, sagt Komponist Coulter. 2007 ist der Durchbruch geschafft. Im Dubliner Croke Park stehen sich Irland und England in einem Rugby-Spiel gegenüber. Ein Stadion mit strammer irisch-republikanischer Geschichte. Respektvolles Schweigen, als God save the Queen ertönt, inbrünstiger Gesang für die irische Nationalhymne Amhrán na bhFiann und dann aus vollen Kehlen: Ireland‘s Call. Ein Jahrzehnt später denken einige Leute „immer noch, dass es ein Stück Scheiße ist“, aber die Geschichte scheine auf seiner Seite zu sein, sagt Coulter. „Es ist das einzige Lied, das die Tatsache anerkennt, dass das irische Rugbyteam die ganze Insel ausmacht, im Norden wie im Süden“, fügt er hinzu. Die irische Rugby-Mannschaft sei eine der wenigen Dinge, die seit über 150 Jahren „in Einheit und Solidarität auf dieser Insel" bestehen. Das, nicht mehr und nicht weniger, sollten Irland-Fans vielleicht über die heimliche Nationalhymne Irlands wissen. Millionen Iren werden am 7. Oktober 23, 20 Uhr irischer Zeit, im Spiel Irland gegen Schottland mitfiebern. Also, Daumen drücken und fingers crossed! Wer auch singen möchte, hier ist der Text. Quellen https://www.thesun.ie/tvandshowbiz/music/4658338/phil-coulter-irelands-call-hate-mail/ https://www.thesun.ie/sport/rugby-union/8315680/what-are-the-lyrics-to-irelands-call-rugby-anthem/ https://www.irishtimes.com/sport/rugby/ireland-s-call-standing-tall-for-20-years-1.2085759 https://www.irishtimes.com/sport/rugby/ireland-s-call-standing-tall-for-20-years-1.2085759 https://www.theguardian.com/world/2019/aug/10/irelands-call-derided-rugby-dirge-song-for-unity-irish-anthem https://rugbydome.com/irelands-call/

  • Buchvorstellung: Irland wie es nicht im Reiseführer steht

    Bitte mal den Reisepass holen! Sofern ihr einen EU-Pass habt, schaut mal auf der allerersten Seite nach. Dort seht ihr "tAontas Eorpach". Ja, ich weiß, damit kann man beim Scrabble keinen Blumentopf gewinnen, aber ihr wisst jetzt, wie die Europäische Union in der irischen Landessprache heißt. Warum schreibe ich das? Vielleicht, weil ich heute "Irland wie es nicht im Reiseführer steht" vorstellen möchte. Um was geht es in "Irland wie es nicht im Reiseführer steht"? Auf 250 Seiten - gegliedert von A bis Z - ist Kurioses, Skurriles, Lustiges, bis dato wenig Bekanntes über Irland zu lesen. Dazu jede Menge Fun-Facts. Nach der Lektüre weiß der Irlandkenner, dass es in Connemara einen Maharadscha gab, warum die Iren sich den Choctaw-Indianern verbunden fühlen, was Lynchen mit Galway zu tun hat, dass unter dem Decknamen Operation Grün eine deutsche Invasion Irlands geplant war und vieles mehr. Was sagen Leser/-innen über das Buch? "Irland ist bei vielen als Reiseland beliebt, auch weil es oft so erfrischend anders als andere Urlaubsziele ist. So ist auch dieser Nicht-Reiseführer. Alle Daumen hoch! Erfrischend anders, charmant, locker und amüsant fördert die Autorin bislang Unbekanntes, Lustiges und Unerwartetes über Irland und die Iren zutage. Unbedingt lesen und dann ab nach Irland!" "Das Buch ist übersichtlich, von A bis Z, strukturiert. Somit findet man die Textstellen mit all ihren erstaunlichen und unerwarteten Geschichten und Fakten über die Insel schnell wieder. Es sind Dinge, die man zum Teil vielleicht nicht zu wissen braucht, die aber einfach Spaß machen (Man erfährt z.B., was ein gewisser Captain Bligh, der den Meisten von der Meuterei auf der Bounty" geläufig sein dürfte, für Dublin getan hat. Und dass Arthur Guinness junior ernsthaft einen Pachtvertrag am Dubliner St. Jame's Gate mit einer gewagten Laufzeit von 9000 Jahren abgeschlossen hat.)." "Die kurzen Erzählungen bleiben gut im Gedächtnis haften und man kann somit bei der Erkundung des Landes leicht Verknüpfungen herstellen (neben unterhaltsamen Fun-Facts bekommt man ein gutes Gefühl dafür, "wie das Land tickt"). Von meiner Seite eine klare Empfehlung - auch als Lektüre bereits vor der Reise!" Weitere Lesermeinungen hier :-) Blogger Tom hat sich auf seinem Blog acht Irland-Reiseführer plus einen Irland-Reisebegleiter, der eben kein Reiseführer sein soll ;-) zur Brust genommen und verglichen. Herausgekommen ist dabei ein munter formulierter und präziser Vergleich bzw. seine "Empfehlung der 8 besten Irland Reiseführer 2023 für Wohnmobiltour, Wanderschaft, Bildungsreise oder einem Abend am Kamin", wie er schreibt. Das Ergebnis seiner Recherche findet Ihr hier: Demnächst gibt es gerne auch Antworten auf Fragen wie: Wer schreibt hier eigentlich und warum? Wo und wie entstehen die Blogartikel? Wer macht die Fotos? Ihr könnt mir gerne Fragen stellen - nur zu! ;-)

  • Irland - Das Massaker von Gibbet Rath

    Der Curragh im County Kildare. Eine idyllische Ebene mit friedlich grasenden Schafen. Nichts deutet darauf hin, dass hier eines der schlimmsten Massaker in Irland stattgefunden hat. 350 unbewaffnete Menschen wurden hier niedergemetzelt. Wie kam es zu diesem furchtbaren Blutbad? Blenden wir zurück ins Jahr 1798, dem Jahr der großen irischen Rebellion. Thomas Pakenham schreibt in seinem Buch The Year of Liberty: "Der Aufstand von 1798 ist das gewalttätigste und tragischste Ereignis in der irischen Geschichte zwischen den Jakobitenkriegen und der großen Hungersnot. Innerhalb weniger Wochen wurden 30.000 Menschen - mit Piken und Heugabeln bewaffnete Bauern, wehrlose Frauen und Kinder - niedergemetzelt, erschossen oder wie Spreu in die Luft gejagt, als sie auf die Kanonenmündungen zustürmten. Das Ergebnis des Aufstands war nicht minder verheerend: Großbritannien erzwang eine Union zu Bedingungen, die sich für die Mehrheit des irischen Volkes als inakzeptabel erweisen sollte, und es entstand ein Vermächtnis von Gewalt und Hass, das bis heute anhält." Rebellion in County Kildare Mittwochabend, der 23. Mai 1798, in der Grafschaft Kildare herrscht eine beunruhigende Ruhe. Das Wetter ist, wie für den Rest des Sommers in diesem Jahr, ruhig und gut, ein fast absichtlicher Widerspruch zu der äußerst aufgeladenen politischen Atmosphäre im Land. Die Menschen fangen an, sich an vorher festgelegten Orten zu versammeln, um den geplanten Volksaufstand zu unterstützen. Sie kommen zusammen, um ihre Beschwerden zu äußern - persönliche, wirtschaftliche, politische, religiöse, nationale; ein reiches Sammelsurium von Zielen und Bestrebungen, die von den United Irishmen in der Sprache der Französischen Revolution interpretiert werden - es ist ein Schrei nach Freiheit. Ein Schrei für die Emanzipation der Katholiken und die Reform des Parlaments, für die Abschaffung des Zehnten und den Schutz vor den Oraniermännern, um den Franzosen treu zu sein und die Exzesse des Militärs zu vermeiden; für die Rache, für die Freiheit der Nationalität. Noch in dieser Nacht werden sie sich erheben. Sie hatten ihre Anweisungen erhalten und nun kommen sie, mit ihren Spießen, für die sie einen Schilling bezahlt hatten, eigens für diesen Zweck geschmiedet und auf fast drei Meter langen Stangen montiert. Mit ihren Schwertern, Bajonetten und Gewehren, die sie zumeist aus den Häusern der örtlichen Grundbesitzer gestohlen hatten, mit ihren Heugabeln und allen anderen Waffen, die sie auftreiben konnten, versammen sie sich in Furcht und Erwartung. Eine Armee von Iren, geeint für den Kampf um die Freiheit. Die Rebellen erobern eine Reihe von Städten im Gebiet von Kildare und halten die Regierungstruppen über eine Woche lang in Schach, bevor sie mit Generalleutnant Sir Ralph Dundas, dem Befehlshaber der Midland District Militia, günstige Bedingungen für die Kapitulation aushandeln. Am 28. Mai übergibt eine große Anzahl der Aufständischen, die sich auf dem Knockawlin Hill verschanzt haben, General Dundas ihre Waffen, unter der Bedingung, dass sie sich friedlich in ihre Häuser zurückziehen dürfen. Drei Tage später versammelt sich eine weitere große Gruppe auf ausdrückliche Vereinbarung mit demselben menschlichen Befehlshaber zum gleichen Zweck am Gibbet-Rath im Curragh. Doch die Dinge verlaufen nicht so wie es den Männern zugesagt wurde. De facto laufen sie geradewegs in die Katastrophe. Chronologie der tragischen Ereignisse Zu ihrem Unglück wird Dundas abberufen, bevor er die Kapitulation annehmen kann. Stattdessen trifft General Sir James Duff, ein skrupelloser englischer Offizier, mit seiner Armee ein, zu der auch ein Regiment gehört, das als Roden's Foxhunters bekannt war und von Viscount Jocelyn angeführt wurde. Am 27. Mai verlässt Generalmajor Sir James Duff Limerick, um die Verbindungslinien nach Dublin zu öffnen. Duffs Truppen treffen in den frühen Morgenstunden des 29. Mai in Monasterevin, Co. Kildare ein. Zusammen mit der örtlichen Yeomanry marschiert Duff mit 7 Geschützen, 150 Dragonern und 350 Infanteristen in Richtung Kildare, "entschlossen, an den Rebellen ein schreckliches Exempel zu statuieren". Von Kildare aus marschieren sie zum Lager der Rebellen bei Gibbet Rath im Curragh, wo die Rebellen mit General Dundas über eine Kapitulation verhandeln. Pater O'Farrell aus Kildare trifft in Gibbet Rath ein, um für die Rebellen zu intervenieren; wird jedoch vom berittenen Black Horse Regiment des werten General Duff kurzerhand niedergesäbelt. 29. Mai 1798 - 350 unbewaffnete United Irishmen werden grausam und heimtückisch ermordet Als Duff am Morgen des 29. Mai in Gibbet Rath eintrifft, wartet eine Armee von 1.000 bis 2.000 Rebellen darauf, sich im Gegenzug für die ihnen versprochene Amnestie zu ergeben. Doch Duff beschuldigt sie des Verrats und befiehlt ihnen, sich für die Begnadigung niederzuknien und dann ihre Waffen zu stapeln. Duff und seine Truppen umzingeln sie. Zu den Truppen gehören u.a. auch die berüchtigten "Rodens leichte Dragoner oder Fuchsjäger". In Berichten aus Kildare Town heißt es, am Vorabend des Massakers, seien einige von Rodens Miliz in randalierendem und betrunkenem Zustand mit aufgesteckten Bajonetten durch die Straßen marschiert und hätten geschworen: "Wir sind die Jungs, die morgen am Curragh die Croppies abschlachten werden". Das hielt viele Rebellen davon ab, in den Curragh zu gehen. Allein dieser Umstand rettet viele Menschenleben. Duff befiehlt seiner Armee, "anzugreifen und keinen Rebellen zu verschonen". Kurz nachdem die Waffen gestapelt sind und die Männer niederknien, greift seine Infanterie und Kavallerie die wehrlosen Männer an. Über 350 irische Freiheitskämpfer sterben. Duff bestreitet den Vorsatz und behauptet, einer der Rebellen habe auf seine Männer geschossen; andere Quellen berichten, ein Mann habe in die Luft geschossen und hätte sein Gewehr nicht stapeln wollen. Viele Iren damals geben zu Protokoll, dass Morden die Lieblingsbeschäftigung der englischen Milizen war. Fakt ist, in Kildare ergaben sich schließlich 7.889 Iren, an abgegebenen Waffen werden 192 Gewehre, 6 Donnerbüchsen, 192 Bajonette, 121 Pistolen, 201 Schwerter und 1.582 Spieße gelistet. Zu den Faktoren, die den Aufstand in Irland auslösten, gehörten religiöse Diskriminierung, der Einfluss französischer und amerikanischer Ideen, eine schnell wachsende Bevölkerung im eigenen Land, Unruhen in der Landwirtschaft und staatliche Repressionen. Mehr als 90 % des Landes befanden sich im Besitz der Church of Ireland und waren englischer Herkunft. Die große Mehrheit der Bevölkerung war vom politischen Leben ausgeschlossen, darunter die Katholiken, die den größten Teil der Bauernschaft ausmachten, die Mittelschicht aller Konfessionen und die Presbyterianer. Leinster und Ulster - Carlow, Meath, Wicklow, Wexford, Antrim und Down Doch nicht nur in Kildare erheben sich die Iren. Überall wächst der Widerstand. Mutmaßliche United Irishmen werden am 24. Mai auf dem Fair Green in Dunlavin und am folgenden Tag auf dem örtlichen Ballhaus in Carnew erschossen. Im Video: Vinegar Hill, Co. Wexford - Enniscorthy In Carlow und Hacketstown kommt es zu verlustreichen Angriffen der Rebellen; in Meath wird die Verschwörung mit einer schweren Niederlage auf dem Hill of Tara niedergeschlagen, während sich der Konflikt auf Wicklow und Wexford ausweitet. In Wexford beginnen die Zusammenstöße bei Tincurry und Harrow mit einem erbitterten, blutigen Kampf, der mit der Gründung einer irischen Rebellenrepublik in Wexford Town und der entscheidenden Niederlage der Rebellen am 21. Juni in der Schlacht von Vinegar Hill (Video) seinen Höhepunkt findet. Die Rebellen unter Pater John Murphy kämpfen sich bis nach Carlow, Kilkenny und Laois vor, finden aber zu wenig lokale Unterstützung und kehren nach Wexford zurück. Pater Murphy wird gefangen genommen und am 2. Juli in Tullow hingerichtet. Die Reste der großen Wexford/Wicklow-Armee unter der Führung von Pater Mogue Kearns und Anthony Perry marschieren von Wicklow aus, um sich Aylmers Armee in Kildare anzuschließen und schließlich den Norden aufzurütteln. Doch die erste gemeinsame Aktion endet mit einer verheerenden Niederlage bei Clonard, und die meisten der Kildareaner, die sich ihnen anschlossen, kehren nach Hause zurück, um sich zu ergeben. Perry und Kearns werden in Edenderry gehängt. Einige Rebellengruppen führen in den Wicklow Mountains unter Michael Dwyer und Joseph Holt eine Guerilla-Kampagne durch; andere kämpfen mit Robert Emmet in der Rebellion von 1803, darunter Rebellen aus Lullymore in der Grafschaft Kildare unter Michael Doorly. Anfang Juni bricht auch in Antrim und Down eine Rebellion aus. Henry Joy McCrackens überwiegend presbyterianische Armee wird nach einem Angriff auf die Stadt Antrim aufgerieben. In Down werden die United Irishmen unter der Führung von Henry Monroe in der Schlacht von Ballynahinch am 13. Juni dezimiert. Der Aufstand in Ulster ist damit beendet. Als die irische Rebellion ausbrach, beteiligten sich dreißig- bis fünfzigtausend Männer an einer Reihe von Aufständen in achtzehn irischen Grafschaften, von denen sechs stark betroffen waren. Nach Angaben der Loyalisten belief sich der Sachschaden auf mehr als eine Million Pfund, wobei der größte Teil davon in Kildare, Wexford und Wicklow entstand. Es wird geschätzt, dass während des Aufstands bis zu zwanzigtausend Menschen getötet wurden. Nach der Rebellion bleibt die politische Initiative fest in den Händen des Establishments. Noch sind die Iren nicht am Ziel, aber ihre Zeit wird kommen. Quellen: https://kildarelocalhistory.ie/a-brief-history-of-co-kildare/1798-rebellion/rebellion-towns-villages/gibbet-rath/ https://kildarelocalhistory.ie http://www.curragh.info/landmarks/rath.htm https://kildareheritage.com/gibbet-rath-and-the-priests-grave/ https://www.nationalarchives.ie/topics/1798/1798.pdf The Curragh - A Lifetime of Memories 1997, Jim Kavanagh

  • Irlands Maynooth - Stadt der Heiligen und Gelehrten

    Die Universität und das Priesterseminar von Maynooth, Juwelen in der Krone der Grafschaft Kildare, sind nicht nur ein Genuss für jeden Besucher, sondern – wie könnte es anders sein - haben auch eine faszinierende Geschichte. Kildare, eine der elegantesten Grafschaften Leinsters, hat viele Juwelen in ihrer sprichwörtlichen Krone - die Japanischen Gärten, das irische Nationalgestüt, den Donadea Forest Park und Castletown House. Doch nur wenige strahlen so hell wie die geschäftige Stadt Maynooth. Was viele nicht wissen: das Irland, das wir heute kennen, wurde sehr stark von Ereignissen geprägt, die sich vor langer Zeit genau hier in der Stadt Maynooth abgespielt haben. Maynooth Castle – eine beliebte Touristenattraktion Irlands 30 km von Dublin entfernt, schlummert die Burgruine aus dem 13. Jahrhundert unmittelbar am Eingang zum Südcampus der Maynooth University. Einst an der Kreuzung zweier Bäche erbaut, war sie der Sitz der Familie Fitzgerald. Jene Fitzgeralds, die später als Grafen von Kildare eine der mächtigsten Familien Irlands wurden. Heute ist die Burg irisches Kulturerbe. Eine Ausstellung über die Geschichte von Maynooth Castle und die Familie Fitzgerald ist im Besucherzentrum zu sehen. Kurzer Ausflug in die irische Geschichte Wir reisen kurz zurück ins 16. Jahrhundert. Am besten kann man die damalige englische Regierungsform begreifen, wenn man sich drei Einflusszonen vorstellt. In England herrschte der englische König, dies ist die innere Zone. Weiter westlich auf der anderen Seite des Meeres in Irland, in dem Gebiet, das Nord-Kildare und Ländereien nördlich und südlich, aber nicht sehr weit westlich umfasst, haben wir eine Art Pufferzone – Pale genannt. Hier regierte Lord Deputy Fitzgerald im Namen des englischen Königs. Es war eine Art Franchise, bei der Fitzgerald die Marke und die Autorität der englischen Monarchie nutzen, aber weitgehend frei nach eigenem Gutdünken regieren konnte. Die äußere Zone umfasste den Rest Irlands außerhalb der Pale-Zone, im Grunde den Wilden Westen, der von den lokalen irischen Clans regiert wurde. Je stärker die Fitzgeralds wurden, desto brüchiger wurden ihre Beziehungen zum englischen König. Eine Verkettung unglücklicher Ereignisse führte schließlich zu einem entsetzlichen Ende. Die Zeit der Fitzgeralds auf der Burg endete mit der Rebellion von Thomas Fitzgerald (Silken Thomas). Eine englische Streitmacht beschoss die massive Burg im März 1535, wobei die schweren, modernen Belagerungsgeschütze der englischen Armee den größten Teil des mittelalterlichen Gebäudes in Ruinen verwandelten. Die Burg fiel nach 10-tägiger Belagerung und die Garnison wurde in der Folge samt und sonders vor dem Burgtor hingerichtet. Kurz danach konnte man Silken Thomas gefangen nehmen. Zusammen mit seinen fünf Onkeln brachte man ihn in den Tower of London. Am 3. Februar 1537 wurden sie in Tyburn wegen Hochverrats hingerichtet Wie konnte es dazu kommen? Fehler Nummer 1: Der englische König Henry lag wegen der geplanten Annullierung seiner Ehe mit dem Papst in Streit. Die katholischen Fitzgeralds waren nicht begeistert und Henry lässt Gerald nach London in den Tower bringen. Wie loyal stehen die Fitzgeralds noch zur englischen Krone? Vorsichtshalber übertrug Gerald vor seiner Abreise das Amtsschwert auf seinen Sohn Thomas. Fehler Nummer 2: Thomas, auch bis dato bereits ein Unglücksrabe, glaubt den Gerüchten, sein Vater Gerald sei vom König hingerichtet worden. Wutentbrannt sammelt Thomas ein Söldnerheer und reitet nach Dublin, um das Staatsschwert niederzulegen und sich von der englischen Krone loszusagen. Fehler Nummer 3: Der englische König ist ebenso wutentbrannt und schickt eine Armee. Jetzt gerät alles außer Kontrolle. Die anderen normannischen Barone halten sich bedeckt und unterstützen Silken Thomas nicht. Schlimmer noch, seine Wachen verraten ihn. Das Maynooth Castle fällt in die Hände der Engländer. Thomas kapituliert und hofft auf gute Behandlung, die man ihm wohl versprochen hatte. Daraus wird nichts. Thomas und seine fünf Onkel werden in London gehängt. In der Nacht, bevor Thomas sich stellt, soll er sich ein letztes Mal unter einen Eibenbaum gesetzt und Laute gespielt haben, siehe „der älteste Baum Irlands – Silken Thomas Yew“. Wie kam Thomas zu seinem Spitznamen „Silken Thomas“? Thomas Fitzgerald, der zehnte Earl of Kildare, wurde wegen seiner extravaganten Kleidung und der Seidenquasten an den Uniformen seiner Leibwächter auch Silken Thomas genannt. Man könnte ihn aber besser als "Kalamity Thomas" bezeichnen, da vieles, was er tat ungeschickt, verwirrend und von Unglück geprägt war. Der älteste Baum Irlands Auf dem Campus des Maynooth College steht noch immer eine Eibe, die zur Zeit der Kreuzzüge gepflanzt worden sein soll, den Hundertjährigen Krieg, den Fall von Konstantinopel, die Renaissance, die Reformation, das Zeitalter der Aufklärung und die Entstehung der Neuzeit überlebt hat. Das Tree Council of Ireland hat diese Eibe zum ältesten einheimischen Baum Irlands erklärt. Die als Silken Thomas Yew bekannte Eibe ist die letzte einer Eibenreihe, die zur Zeit des Baus von Maynooth Castle im 12. Jahrhundert gepflanzt worden war. Wie ging es mit den Fitzgeralds weiter? Man könnte meinen, das sei das Ende der Fitzgeralds of Kildare gewesen. Tatsächlich wurden ihre Ländereien und Titel aber nur eine Generation lang beschlagnahmt. Einige Jahre später tauchen die Fitzgeralds wieder auf, vollständig rehabilitiert und wieder in der Gunst eines neuen englischen Königs. Wie die älteste Eibe wachsen und gedeihen sie weiterhin prächtig in den Ebenen um Maynooth. Im 17. Jahrhundert wird das Maynooth Castle restauriert. George Fitzgerald, 16. Graf von Kildare zieht ein. Doch bereits wenige Jahre später fällt das Castle dem elfjährigen Krieg zum Opfer. Nur das Torhaus, an dem man heute noch die vereinigten Wappen der Boyles (Earl of Cork) und der Fitzgeralds sehen kann und der Solar Tower blieben erhalten. Nun verlassen die Fitzgeralds Maynooth Castle endgültig. Kilkea Castle wird zunächst ihr Familiensitz, später lassen sie das nahegelegene Carton House zu einem prächtigen Landsitz ausbauen; von da an Sitz des Herzogtums Fitzgerald von Leinster. Irlands Maynooth College – einst das größte Priesterseminar der Welt Wenn man über den ruhigen und malerischen St. Joseph's Square schlendert, kann man sich kaum vorstellen, wie sehr um dieses Priesterseminar gekämpft wurde. Aufgrund der strengen Strafgesetze waren die katholischen Priester Irlands 200 Jahre lang gezwungen, ihre Ausbildung an Hochschulen in Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und den Niederlanden zu absolvieren. Das Maynooth College wurde 1795 als Priesterseminar gegründet und war um 1850 das größte Priesterseminar der Welt. Im Laufe seiner Geschichte hat es mehr als 11.000 Priester geweiht. Bloß keine revolutionären Gedanken in Irland Die Französische Revolution in den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts erschütterte Europa zutiefst. Die irischen Bischöfe befürchteten, dass die auf dem Kontinent studierenden Priester von den Idealen der Revolution beeinflusst werden könnten, und baten die britische Regierung - die Irland zu dieser Zeit besetzt hielt - diese Ausbildung in Irland zuzulassen. Großbritannien, das sich im Krieg mit Frankreich befand, war bestrebt, die irisch-katholische Unzufriedenheit zu beschwichtigen und stimmte zu. Das ehrgeizige Projekt wurde dann über die Priesterstudenten hinaus auf katholische Laien ausgedehnt, und 1795 wurde das Maynooth College gegründet. Zu den ersten Mitarbeitern gehörten mehrere französische Gelehrte, die vor der Revolution geflohen waren. In den 1820er Jahren dominierten die Maynooth-Priester den irischen Klerus und bildeten das Rückgrat der Kampagne von Daniel O'Connell für die katholische Emanzipation. Nach der Auflösung der irischen Kirche im Jahr 1871 erlangte das St. Patrick's College seine Unabhängigkeit, und gegen Ende des Jahrhunderts wandelte es sich erneut und wurde zu einer Päpstlichen Universität. Was das Personal und die Studenten betrifft, so hat das St. Patrick's College einen berühmten Ehemaligen. Pater Nicholas Joseph Callan aus der Grafschaft Louth war hier ab 1834 Professor für Naturphilosophie, ist aber vor allem für seine Arbeit an der Induktionsspule bekannt - eine Art elektrischer Transformator, der Hochspannungsimpulse aus einer Niederspannungs-Gleichstromversorgung erzeugt. Zwischen den 1880er und 1920er Jahren wurde sie in Röntgenapparaten, Funkenstrecken-Radiosendern und Bogenlampen eingesetzt. Das National Science Museum, das sich ebenfalls auf dem Campus befindet, beherbergt Artefakte aus Callans Forschung. Darüber hinaus sind auch nichtwissenschaftliche Gegenstände ausgestellt, darunter von Kaiserin Elisabeth von Österreich geschenkte Gewänder und die Totenmaske von Daniel O'Connell. Zu den früheren Lehrkräften des Colleges gehören der Dramatiker Frank McGuinness, der Englisch unterrichtete, und Éamon de Valera, der ehemalige Präsident Irlands, übrigens auch ein recht passabler Rugby-Spieler, der 1912 Mathematik und mathematische Physik unterrichtete - und vier Jahre später nach dem Aufstand hierher flüchtete. Zu den ehemaligen Studenten gehört der Nobelpreisträger John Hume.

  • Mini-Serie: Alles, was man über das "original" irische Halloween wissen muss #3

    Kleine und große Gespenster, Zombies und Hexen feiern Halloween. Schon lange ist das irische Fest auch in Deutschland angekommen, doch viele Bräuche, die mit dem irischen "Original"-Halloween verbunden sind, kennen viele noch gar nicht. Zeit also, um in einer kurzen Serie zu klären, was an schönen Traditionen mit dem "richtigen" irischen Halloween verbunden ist, siehe #1. Wir machen dabei auch einen kleinen Schlenker zu den Mythen und Fakten über den Ursprung dieses Festes. Ist Halloween wirklich ein keltisches Fest? Siehe #2 der Miniserie. Heute stellen wir Euch einige der gruseligsten Halloween-Events, aber auch familientaugliche Optionen in Irland vor. *Alle Illustrationen von Omenomicon Zu Samhain, in der Zeit "zwischen den Jahren" oder "im Übergang" wurden die normalerweise recht stabilen Grenzen zwischen der Anderswelt und der Menschenwelt unsicherer, so dass Puka, Banshees, Feen und andere Geister Irlands recht frei kommen und gehen konnten. Um das Böse abzuwehren, das an Samhain freigesetzt wurde, sollen die Menschen riesige Lagerfeuer angezündet haben. Man trug hässliche Masken und Verkleidungen, um die Geister zu verwirren und um zu verhindern, dass die Toten Personen wiedererkennen, die ihnen zu Lebzeiten missfallen hatten. Es wurde auch absichtlich viel Lärm gemacht, um die Geister zu verunsichern und sie aus ihren Häusern zu vertreiben. Die Ängstlichen hingegen ließen in ihren Häusern oder am nächstgelegenen Weißdornbusch (in dem bekanntermaßen Feen lebten) Lebensmittel zurück, in der Hoffnung, dass ihre Großzügigkeit die Geister besänftigen würde. Soviel nochmal zum Hintergrund des ganzen "Halloween-Spuks". Wo lässt es sich am besten gruseln? Die größte Halloween-Party in Europa findet in Nordirland statt. Wo genau? Na, in der Stadt, die angeblich die höchste Nachtclub- und Kneipendichte Irlands hat: In Derry, Nordirland. Derry ist so etwas wie das Köln von Irland – hier wird gefeiert, bis der Arzt kommt. Wer sich so richtig gruseln möchte, macht sich auf zum Derry Halloween-Carnival! Dort ist alles zu finden, was einem die Haare zu Berge stehen lässt: Jack-o‘-lantern-Wettbewerbe mit traditionellem Rübenschnitzen oder eine große finale Grusel-Halloween-Parade. Hier Eindrücke von 2022. Egal, ob Du nur ein Vampir auf der Durchreise bist, oder deine blutsaugenden Verwandten besuchen möchtest: Das Dubliner Bram Stoker Festival hat Einiges zu bieten. Vier Tage und vor allem vier Nächte lang lauern tödliche Abenteuer in gotisch-dunklem Ambiente. Das Festival findet immer am Vorabend von Halloween während des Oktober-Feiertagswochenendes statt. Hier Eindrücke von 2022: Andere wiederum zieht es zu Halloween ins County Meath auf den Tlachtga Hügel. Dort, auf dem Hill of Ward, zwischen den Dörfern Athboy und Ráth Cairn, habe Samhain seinen Ursprung, meint der irische Historiker Seathrún Céitinn in seinem 1643 vollendeten Foras feasa ar Éirinn, einer Art Geschichtswerk über Irland. Hier "kamen an Samhain die Priester, Auguren und Druiden Irlands zusammen, um die Opfer an ihre heidnischen Götter anzunehmen", so Céitinn. Im Detail heißt es bei ihm weiter, sie entzündeten ein riesiges Feuer auf dem Hügel. Alle anderen Feuer im Königreich Mide – dem „Mittelreich“, zu dem damals die heutige Grafschaft Meath und die Gegend im Umkreis von Dublin gehörten – mussten gelöscht und neu entzündet werden, mit einer Flamme des großen Feuers von Tlachtga. Der Brauch war Gesetz, wer dagegen verstieß, hatte mit einer Strafe zu rechnen. Tatsächlich fanden Archäologen Spuren dieser gigantischen Feuer auf dem Hill of Ward. Dort kann man also eine besonders intensive Nähe zwischen dieser Welt und der Anderswelt fühlen. Meath beansprucht somit für sich der Ursprungsort des Halloween-Festes zu sein und bietet angehenden Druiden das volle Samhain-Kontrast­programm. Keine Angst, heutzutage werden keine Menschenopfer dargebracht, aber das Puca Festival ist eine der besten Halloween-Veranstaltungen, die Irland zu bieten hat. Hier Eindrücke von 2022: Wer in Dublin ist oder bleiben möchte - kein Problem. Auch hier öffnen sich die Pforten der Hölle, verwandelt sich die Hauptstadt in ein schaurig-schönes Kürbis- und Geisterwunderland, das einem Schauer über den Rücken jagen wird! Wie wäre es mit dem International Halloween Festival ein Halloween-Erlebnis zusammen mit dem internationalsten Publikum in einem Club in Dublin. Weitere Info hier: https://www.facebook.com/events/258992710058106 Dublin bietet auch schaurige Bustouren an: https://www.hiddendublintours.com/tours/haunted-history-tour/ https://www.hiddendublintours.com/tours/gravedigger-ghost-tour/ https://www.hiddendublintours.com/tours/northside-ghost-walk/ Oder wie wär's mit der Rocky Horror Picture Show in Dublin? In Kildare kann man im Lullymore Heritage Park mit einem Terror Train fahren und man muss sich auf Zombie-Attacken gefasst machen. Halloween ist die perfekte Zeit, um gemeinsam mit der Familie Spaß zu haben, hier ein paar Ideen Gruselige leuchtende Geister und Spinnen selber machen. In einem Workshop für 7 bis 10-jährige zeigt die Künstlerin Megan Scott, wie's geht. Der Colin Glen Forest Park am Rande von Belfast verwandelt sich zu Halloween in einen gruseligen Ort mit einem tollen Veranstaltungsprogramm für Familien. Vom 23. bis 31. Oktober können Kinder aller Altersgruppen den Halloween Guided Gruffalo Walk und den brillanten SKYTrek by Starlight genießen. Weitere Infos hier. Der Nore Valley Farm Park in der Grafschaft Kilkenny ist ein tolles Ausflugsziel für alle Tierliebhaber. Zu Halloween wird ein fantastisches Veranstaltungsprogramm für Familien mit Kindern ab 0 Jahren angeboten. Freut Euch auf eine Schatzsuche im Fackelschein, auf Lagerfeuer, Marshmallow-Rösten und ein gruseliges Labyrinth! Der Tayto Park in der Grafschaft Meath ist eine der beliebtesten Familienattraktionen im Osten Irlands. Wie wäre es mit "Tayto Park After Dark" und "Tayto Park Tricky Trail"? Das Nightmare Realm, Irlands größter Indoor-Schreckenpark hat zahlreiche Preise für sein schauriges Treiben gewonnen. Empfohlen für Besucher ab 13 Jahren - nichts für schwache Nerven. Lust auf Gruseln im Bus? Der Dublin Ghostbus für Kinder könnte ein unvergessliches Abenteuer werden. Gemeinsam kann die dunkle Seite Dublins entdeckt werden. Hört euch die Geschichte von Mad William und seiner Vorliebe für menschliche Gehirne an. Erfahrt alles über die erschreckende Geschichte des Misery Hill und die gruseligen Geheimnisse der Dublin Bodysnatchers. Die Ghostbus Tour für Kinder (mit Dr. Ghastly) richtet sich an Kinder im Alter von 7-14 Jahren. Der nächste Punkt auf unserer Liste der besten Halloween-Veranstaltungen ist das legendäre Halloween-Programm des Crumlin Road Gaol in Nordirland. Mit Veranstaltungen, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet sind, lässt sich hier eine Menge Grusel erwarten. Von einer spukhaften Gefängnisführung über Kürbisschnitzen und Geistererscheinungen bis hin zu paranormalen Aktivitäten. Luggwoods liegt etwas außerhalb von Dublin und bietet eine sichere Umgebung für die ganze Familie, um eine Nacht voller Halloween-Spaß zu erleben. Auf dem gruseligen Waldpfad muss man nach Zutaten für ein Hexengebräu suchen und es gibt Extrapunkte für das beste Kostüm. Voranmeldung wird empfohlen. Farmaphobia wird als "vier erschreckende Spukhäuser, die sich über 100 Hektar des Schreckens erstrecken" beschrieben und könnte auch ganz oben auf der Halloween-Liste stehen. Farmaphobie ist für Jugendliche und Erwachsene geeignet und bietet alles von einem Spukhauspfad bis hin zu einem Spukkarneval. Böse Geister sind im Überfluss vorhanden, also macht Euch bereit! Die vorgestellten Events sind natürlich nur ein Ausschnitt dessen, was man an Halloween alles unternehmen kann. Welche Veranstaltung fehlt Euch hier? Was sollte ich beim nächsten Mal noch vorstellen? Ich freue mich über weitere Hinweise! :-) Und wer zu Halloween nicht auf die irische Insel kommen kann, macht nix - Halloween kann man auch prima und sehr irisch zu Hause feiern. Backt Barmbrack, esst zum Abend Colcannon, spielt Apfel-Schnappen - alles was Ihr braucht, findet Ihr hier! Allen kleinen und großen Hexen, Skeletten, Gespenstern und Vampiren ein schaurig-schönes Halloween!

  • Mini-Serie: Alles, über das "original" irische Halloween - #2

    Bald öffnen sich wieder die Pforten der Hölle. Kleine und große Gespenster, Zombies und Hexen feiern Halloween. Schon lange ist das irische Fest auch in Deutschland angekommen, doch was ist dran, an der Behauptung, Halloween sei ein uraltes keltisches Fest? Wir machen heute einen kleinen Schlenker zu den Mythen und Fakten über den Ursprung dieses Festes. Lassen wir uns überraschen! Halloween, das ist für Kontinentaleuropäer eine Art Herbstkarneval vom Feinsten. Das Wort Halloween (eigentlich Hallowe’en) benennt den Tag vor Allerheiligen (All Hallows‘ Eve). Halloween sei ein keltisches Fest, heißt es. Dem kann getrost widersprochen werden. Eher könnte schon etwas dran sein, dass Halloween auf das keltische Fest Samhain (gesprochen Sow-een) zurückgeht. Fakt ist, was Keltenfans und die irische Tourismusbehörde erfreut, ist unter Historikern durchaus umstritten. Was man mit Sicherheit sagen kann: Das Fest zelebriert das Ende des Sommers und heißt den Winter willkommen. *Alle Illustrationen von Omenomicon Was Hallowe’een in Deutschland mit dem Irak-Krieg zu tun hat Bevor wir zum eigentlichen, bislang historisch gesicherten Ursprung des irischsten aller irischen Bräuche kommen, sei noch erwähnt, dass Halloween neben Karneval in Deutschland mittlerweile zum wichtigsten Ereignis für die Kostümhersteller geworden ist. Bereits 2005 bezifferte der einschlägige Fachverband den auf Halloween bezogenen Umsatz mit Karnevalsartikeln auf rund 20 Millionen Euro mit jährlichen Steigerungsraten von 20 Prozent. Und alles nur, weil 1991 wegen des Irak-Kriegs der Karneval ausgefallen war. Die Karnevalsbranche – angesichts der dadurch verursachten Umsatzeinbußen – startete einen PR-Feldzug für das Thema Halloween. Höchst erfolgreich wie man heute weiß. Inzwischen gibt es kein Halten mehr. Kürbis-Lichterketten, Kerzenhalter und Tassen in Kürbisform. Hexen- und Totenschädeltassen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Jaysus - was ist nur aus dem irischen Hallowe’een geworden? Halloween ist auch in den USA ein gigantisches kommerzielles Ereignis. Fernsehserien wie die "Simpsons" oder "South Park" produzieren eigens für diesen Tag Halloween-Specials und im Kino starten die neuesten Horrorfilme. Geisterbahnen, Spukhäuser und verwunschene Waldpfade öffnen teilweise nur für diese Zeit, Süßigkeiten-Produzenten und Kostümhersteller schreiben Umsatzrekorde. Wie schade, denn Hallowe'en galt in Irland als eine Zeit, in der sich die Gemeinschaft auf den kommenden Winter vorbereitete. Das Jahr war fast vorbei, die Nächte wurden länger, und es war die Zeit, in der man glaubte, dass die Verstorbenen zurückkehren durften, um ihre Lieben zu besuchen. In Irland gingen Kinder traditionell von Tür zu Tür und trugen die Kurzfassung alter, irischer Reime vor. Noch in den 1970er Jahren zogen Kindergruppen kilometerweit durch die irischen Gemeinden, um Reime aufzusagen, Lieder zu singen, an den Türen zu musizieren und dafür Geld, Nüsse, Süßigkeiten, eine Scheibe Barmbrack (Rezept siehe hier) und Lob zu bekommen. Mitte des 19. Jahrhunderts verließen viele Iren aufgrund von Hungersnöten ihre Heimat und wanderten in die USA aus. Ihr Halloween-Fest nahmen sie einfach mit. Höhlten sie in Irland noch Zuckerrüben aus, um der Legende vom Hufschmied Jack/ Jack O‘Lantern gerecht zu werden, der mit einer von innen beleuchteten Rübe umherirrte, nahmen sie jetzt ersatzweise Kürbis, um ihr Haus zu dekorieren. Das Halloween-Fest änderte sich in den USA mit der Zeit. Das, was wir heute als Halloween erleben, ist teilweise die re-importierte US-Version. Und so werden sich Alt und jung wieder stundenlang kostümieren und schminken, nur, um danach möglichst tot auszusehen. 😉 Andere verrammeln vielleicht panisch die Tür und stellen sich tot, wenn's klingelt, weil sie vergessen haben, Süßigkeiten zu kaufen und die Monster, Zombies, Skelette, Vampire, Hexen und andere schauerliche Gestalten vor der Tür sehr energisch Süßes fordern, damit es nichts Saures gibt. Wie bitte? Halloween soll gar nichts mit uralten keltischen Wurzeln zu tun haben? In der Tat sind die Ursprünge bei Historikern umstritten. Halloween gehört indirekt zu den ältesten Traditionen der Welt, da es ein wesentliches Element der menschlichen Existenz berührt: die Beziehung zwischen den Lebenden und den Toten. Der Brauch hat sich aus alten Ritualen entwickelt, die den Übergang vom Sommer zum Winter markieren, wodurch er mit der Verwandlung in Verbindung gebracht wird, die immer noch ein zentrales Thema des Festes ist. In Ländern auf der ganzen Welt wird eine Art Halloween heute in der einen oder anderen Form gefeiert, vom mexikanischen Tag der Toten bis zum chinesischen Grabfegertag. Lange Zeit hieß es, Halloween gehe auf rund 2000 Jahre alte keltische Wurzeln zurück. Das ist allerdings umstritten, siehe https://web.archive.org/web/20140317122059/http://search.salzburg.com/display/SNZ41-2922809130.10.2010 und siehe auch „Kontroversen um die Kontinuitätshypothese“ Halloween und Samhain Die frühere Forschung vermutet den ältesten Hinweis auf das Samhain-Fest im schwer zu deutenden Kalender von Coligny aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., dort als ein Fest des Sommerendes (keltisch samos, gälisch samhuinn für „Sommer“), oder zurückgehend auf das irogälische Wort für Versammlung, samain. Diese Vermutung wird wissenschaftlich nicht mehr vertreten. Ein angeblicher Totengott Samhain ist historisch nicht nachweisbar. Erst in deutlich späteren, mittelalterlichen Schriften über die Gebräuche der Kelten wird auf einen Bezug zum Totenreich hingewiesen. Diese sind bereits intensiv christlich beeinflusst (siehe auch Keltomanie). Im Laufe der Zeit wurde zwar immer wieder behauptet, Samhain sei der keltische Gott der Toten und Halloween sein Fest, doch dieser Irrtum soll auf den britischen Ingenieur Charles Vallancey aus dem 18. Jahrhundert zurückgehen, der mit mangelnden Kenntnissen der Kultur und Sprache über das Samhain-Fest schrieb. Seitdem wird diese Idee gerne wiederholt. Tatsächlich hatte die Kirche ein großes Interesse daran, die heidnischen Traditionen zu christianisieren. Wechsel der Jahreszeiten - von der Dunkelheit ins Licht Für unsere heidnischen Vorfahren markierte die Zeit, in der die Ernte abgeschlossen und das Vieh hereingebracht wurde wohl auch den letzten Tag des Jahres. In jenen alten Zeiten war der Winterbeginn - die Zeit der langen Nächte – gleichzeitig der Übergang zum neuen Jahr. Über die Rituale des Samhain ist de facto nur sehr wenig bekannt, da es - wie viele heidnische Feste - von der Kirche christianisiert wurde. Die verfügbaren Informationen stammen von irischen Mönchen, die die vorchristliche Geschichte ihres Volkes aufzeichneten, sowie von anderen christlichen Schriftgelehrten, die heidnische Riten verunglimpften. Es scheint jedoch so zu sein, dass zu den Festen das Anlegen von Vorräten für den Winter, das Schlachten von Vieh und das Entsorgen der Knochen in "Knochenfeuern" gehörte, die im Laufe der Zeit als Freudenfeuer bekannt wurden. Während dieser Zeit versammelten sich die Gemeinschaften zum Schlemmen und Trinken. Der Übergang zum neuen Jahr wurde am 1. November gefeiert, wobei die Feierlichkeiten mit dem Sonnenuntergang am Vortag begannen. Der 1. November, Samhain, soll einer der vier wichtigen jahreszeitlichen Kreuzviertel-Tage im Jahresrad gewesen sein. Die anderen Kreuzvierteltage sind Imbolc, Lammas/Lughnasadh und Beltane. In der Nacht wurden die Flammen alter Feuer gelöscht und neue Feuer als Symbol der Wiedergeburt entzündet. Es war auch die Zeit, in der die Schleier zwischen den Toten und den Lebenden am dünnsten waren und die Seelen von geliebten Menschen wieder zurückkehren konnten. Nach heidnischem Glauben kehrten an diesem Tag die Seelen der Toten in ihre irdischen Häuser zurück, und die Geister konnten das Jenseits verlassen und von den Menschen gesehen werden. Dies ist der Tag, den wir als Halloween kennen, ein Tag, den viele Iren mit dem Verzehr des traditionellen Barmbracks feiern. Halloween wird auch heute noch mit voller Kraft gefeiert. An vielen Orten, nicht nur in Derry und Dublin kennt das Gruseln kein Halten mehr. Daher folgt #3 der Miniserie: Wo gibt’s die schauerlichsten Halloween Parties? Wer mehr über die Maskierungen, Traditionen und Hintergründe von Halloween erfahren möchte, wird hier im Nationalmuseum von Irland fündig. Und hier geht's zur Folge 1 der Halloween-Mini-Serie. Quellen: https://web.archive.org/web/20140317122059/http:/search.salzburg.com/display/SNZ41-2922809130.10.2010 https://en.wikipedia.org/wiki/Quarter_days

  • Mini-Serie: Alles über das "original" irische Halloween - #1

    Bald öffnen sich wieder die Pforten der Hölle. Kleine und große Gespenster, Zombies und Hexen feiern Halloween. Schon lange ist das irische Fest auch in Deutschland angekommen, doch viele Bräuche, die mit dem irischen "Original"-Halloween verbunden sind, kennen viele noch gar nicht. Zeit also, um in einer kurzen Serie nicht nur die gruseligsten Halloween-Events in Irland vorzustellen, sondern auch zu klären, was an schönen Traditionen mit dem "richtigen" irischen Halloween verbunden ist. Wir machen dabei auch einen kleinen Schlenker zu den Mythen und Fakten über den Ursprung dieses Festes. Ist Halloween wirklich ein keltisches Fest? Genau diesen Punkt schauen wir uns auch einmal genauer an. ;-) *Alle Illustrationen von Omenomicon Was spielt man in Irland zu Halloween? Sehr beliebt sind Spiele, die vorzugsweise an Halloween gespielt werden, wie Apple on a string, auch Collision course oder Accident and Emergency genannt. Dazu wird ein Apfel an einem Faden über die Tür gehangen. Die Spieler dürfen ihre Hände nicht benutzen, müssen aber versuchen, in den Apfel zu beißen. Meistens befindet sich der Apfel auf ewiger Umlaufbahn um den Kopf des Spielers – zur Erheiterung der gerade pausierenden Mitspieler. Eine andere Variante heißt "Snap" (irisch Sciob). Ein Apfel oder mehrere schwimmen in einer Schüssel mit Wasser, die bspw. auf dem Boden steht. Dann gilt es, im Knien und mit auf dem Rücken gefesselten Händen, den Apfel mit den Zähnen zu fangen. Manchmal wird auch eine Münze hineingeworfen, und derjenige, dem es gelingt, die Münze in den Mund zu nehmen - was äußerst schwierig ist - darf sie behalten. Von Äpfeln und Pookas Äpfel spielen zu Halloween eine besondere Rolle. Man glaubte, dass Pookas (puca/ Kobold/ Fee) auf alle nicht geernteten Äpfel spucken, um sie ungenießbar zu machen. Pookas sind geisterhafte Feenwesen, die insbesondere in der keltischen Folklore und in den Märchen Irlands vorkommen. Ähnliche Feenwesen finden sich auch in der Mythologie Schottlands, in Wales, Cornwall, den Kanalinseln und der Bretagne. Oft wird der Pooka für einen Tiergeist gehalten. Der Name soll von Poc abgeleitet sein, was auf Irisch "Ziege" bedeutet. Pooka kann auch ein Wechselbalg sein, das eine tierische oder menschliche Gestalt annehmen kann, also als Pferd, Esel, Hund, oder als ein junger Mann oder sogar eine üppige junge Frau. Der tierische Pooka ist normalerweise tiefschwarz und hat feurige goldene oder rote Augen. Manche assoziieren es mit dem Teufel! Die Berge und Hügel sind die Domäne dieser Kreatur. Je nachdem, in welchem Teil Irlands man lebte, wurde Pooka als hilfreich oder bedrohlich angesehen. Traditionell wurden/ werden zu Halloween viele Wahrsagespiele gespielt, unter anderem legte man Nüsse auf eine Schaufel und röstete sie über dem Feuer. Je nachdem, in welche Richtung die ersten Nüsse sprangen, wurde dem eine Bedeutung gegeben. Was isst man traditionell in Irland zu Halloween? In Irland gibt es zu Halloween auch ganz besondere Gerichte und Leckereien. Barmbrack ist so eine Leckerei. Eine Art Rosinen,- bzw. Früchtebrot, in das verschiedene Dinge eingebacken werden. Wer beispielsweise einen Ring findet, wird in naher Zukunft heiraten; eine Münze soll ein erfolgreiches (reiches) Jahr verheißen und ein Stück Zweig Streit oder eine unglückliche Ehe. Diese köstliche irische Leckerei ist ein Cousin des walisischen Bara Brith. Manchmal wurde auch ein Stück Stoff (verheißt harte Zeiten) oder eine Erbse (Finder wird in dem betreffenden Jahr nicht heiraten) mit eingebacken; ein eingebackener kleiner Ast deutet auf eine unglückliche Ehe. Heutzutage ist von all diesen Dingen oft nur noch der Ring übrig geblieben. Wie auch immer - getoastet und mit reichlich Butter bestrichen ist Barmbrack absolut köstlich. Aufgrund seiner Zusammensetzung hält es sich nach dem Backen gut zehn Tage lang. Hier ein traditionelles irisches Barmbrack-Rezept (es gibt natürlich zahlreiche Varianten) 175 g Rosinen 175 g Sultaninen 100 g Johannisbeeren 50 g gemischtes Zitronat/Orangeat 1 Tasse starker schwarzer Tee 3 Esslöffel irischer Whiskey (wahlweise) 450 g Mehl 7g Trockenhefe 1 Tasse/250ml Milch (lauwarm) 1 gestrichener Teelöffel gemahlener Zimt 1 gestrichener Teelöffel gemahlene Muskatnuss 75 g weiche Butter 75 g Streuzucker 1 Ei - verquirlt Am Vorabend Rosinen, Sultaninen, Johannisbeeren, gemischtes Orangeat, starken Schwarztee und ggf. Whiskey in eine Schüssel geben und über Nacht ziehen lassen. Kastenform einfetten. Das Mehl in eine "warme" Schüssel sieben. Dann die Hefe, Zimt, Muskatnuss und Zucker einrühren. In eine Vertiefung die lauwarme Milch gießen. Darauf achten, dass die Milch nicht zu heiß ist, da sie sonst die Hefe abtötet. Das verquirlte Ei hinzugeben und alles zu einem festen Teig verarbeiten. Die abgedeckte Schüssel mit dem Teig mindestens eine Stunde lang an einem warmen Ort stehen und den Teig "gehen" lassen, bis er etwa doppelt so groß ist. Dann den Teig auf eine leicht bemehlte Fläche geben und nach und nach die Butter und die eingeweichten Früchte einarbeiten. Das ist auch der Zeitpunkt, um Kleinigkeiten, wie z. B. einen Ring, Erbse etx. hinzuzufügen, wobei darauf zu achten ist, dass diese Dinge in Pergamentpapier eingewickelt und gleichmäßig im Teig verteilt sind. Backofen auf 200°C/ Gas Stufe 6 vorheizen. Den Teig weitere 20 Minuten gehen lassen. Dann in der Backform ca. 50 Minuten lang backen, bis er goldbraun ist. Colcannon Man sagt, dass Essen der schnellste Weg zum Herzen eines Mannes ist. In Irland nahm man das, vor allem zu Halloween, wörtlich. Manche tun das immer noch. Das Gericht Colcannon gilt als der Schlüssel zum Erfolg für alleinstehende Frauen auf der Suche nach einem Ehemann. Die Rezepte für dieses Kartoffelbrei-Gericht wurden und werden von Generation zu Generation weitergegeben, wobei auch diesem Gericht alles Mögliche hinzugefügt wurde, von Ringen (Ehe) über Fingerhüte (Jungfernschaft) bis hin zu Münzen (Reichtum). Der Legende nach steckten früher unverheiratete Frauen den ersten und letzten Löffel ihres Colcannon in eine Socke und hängten diese an die Tür. Der erste Mann, der durch die Tür kam, soll dann ihr Ehemann sein. Andere erzählen, dass unverheiratete Frauen mit verbundenen Augen in ihren Garten gingen, um den Kohl für ihren Colcannon zu pflücken. Das Gericht wurde mit dem ausgewählten Kohl zubereitet und mit einem Ring versehen. Die Frau, die als erste den Ring in ihrer Portion fand, würde auch als erste heiraten. Hier das Rezept für Colcannon . Zum Abschluss noch die Geschichte von Jack O'Lantern Vor langer Zeit lebte in Irland Jack Oldfield, ein zwielichtiger Hufschmied, auch Stingy Jack (geiziger Jack) oder Drunk Jack (trunksüchtiger Jack) genannt. Am Abend vor Allerheiligen sitzt Jack nun in seinem Dorf in einer Kneipe, als plötzlich der Teufel neben ihm steht, um ihn zu holen. Jack bietet ihm für einen letzten Drink seine Seele an. Der Teufel möchte ihm diesen letzten Drink spendieren, hat aber, er ist ja kein Mensch, kein Geld dabei. So verwandelt sich der Teufel notgedrungen selbst in eine Sixpence-Münze, um den Wirt zu bezahlen. Jack aber steckt die Münze schnell in seinen Geldbeutel. Dummerweise befindet sich in Jacks Geldbeutel auch ein silbernes Kreuz, was dem Teufel erstens kein Pläsier bereitet und zweitens verhindert, dass sich der Teufel wieder zurück verwandeln kann. Jack nutzt die Gunst der Stunde und verhandelt mit dem Teufel: Er werde ihn freilassen, wenn er Jacks Seele verschone. Ab hier gibt es zahlreiche Varianten, wie es mit Jack und dem Teufel weitergeht – kommen wir daher einfach zum Ende und zur Erklärung für den Kürbiswahn zu Halloween. Als Jack viele Jahre später stirbt, bittet er im Himmel um Einlass. Da er in seinem Leben nicht gerade ein braver Mann gewesen ist, wird er abgewiesen und vor die Höllentore geschickt. Aber auch dort will man diesen üblen Zeitgenossen nicht haben; außerdem steht der Teufel ja noch bei Jack im Wort. Der Teufel schickt ihn also zurück, woher er gekommen ist – und weil es so dunkel, kalt und windig und der Weg so weit ist, bekommt der Teufel sogar Mitleid und schenkt Jack eine glühende Kohle direkt aus dem Höllenfeuer. Jack steckt die Kohle in eine ausgehöhlte Rübe, die er als Wegzehrung mitgenommen hatte. Seitdem wandelt Jacks verdammte Seele mit der Laterne am Vorabend von Allerheiligen, an Halloween, durch die Dunkelheit, und ein Stück Kohle in einer ausgehöhlten Rübe – in den USA wurde daraus ein Kürbis – soll den Teufel und alle anderen Geister davon abhalten, einen zu holen.

  • Irland und Rugby - von Regeln und Ministerpräsidenten

    Wie keine andere Sportart verbindet Rugby Irland. Nach dem eindrücklichen Sieg gegen Schottland feierten Irlands Rugby-Fans ausgelassen in Paris – und träumen vom WM-Titel. Doch im Viertelfinale am 14. Oktober warten die berüchtigten „All Blacks“. Heute zur Abwechslung mal etwas aus der Reihe "Schon gewusst?" Schon gewusst? Éamon de Valera, einer der einflussreichsten Politiker Irlands (Ministerpräsident, Präsident, Außenminister u. a.) soll ein recht guter Rugbyspieler gewesen sein. Er spielte für das Blackrock College in Shannon und für Munster 1905 als Außenverteidiger. Für de Valera entspricht Rugby der irischen Seele. "Es gibt kein Fußballspiel, das dem Rugby gleichkommt. Wenn alle unsere jungen Männer Rugby spielen würden, würden wir nicht nur England und Wales schlagen, sondern auch Frankreich und alle anderen zusammen." In einem Artikel über das Rockwell College steht, dass de Valera während seiner Zeit als Mathematiklehrer an der Schule unglaublich nah an einer irischen Meisterschaft dran war. Er gehörte zu dem Team, das Rockwell ins Munster-Cup-Finale führte und sich ein Probetraining bei Munster verdiente. Michael Collins, Führer der irischen Unabhängigkeitsbewegung hingegen soll auf dem Spielfeld ein wenig unbeherrscht und nicht gerade der Geschickteste gewesen sein. Mitfavorit, Geheimfavorit, romantischer Außenseiter: Es gibt kaum ein Etikett, das Irlands Nationalmannschaft vor einem WM-Turnier noch nicht angehängt worden ist. Traditionell spielt Irland in einem grünen Trikot mit weißer Hose und grünen Socken, weshalb die Spieler auch als men in green („Männer in Grün“) bezeichnet werden. Das Logo enthält ein Shamrock und einen Rugbyball; bereits beim ersten Spiel einer irischen Mannschaft im Jahr 1874 war auf dem Emblem ein Kleeblatt abgebildet. Rugby ist übrigens nach der englischen öffentlichen Schule in Warwickshire benannt, wo das Spiel angeblich seinen Ursprung hat. Hier die Spieltage für die irische Mannschaft: Viertelfinale: 14.10. - in Deutschland live zu sehen auf https://www.prosiebenmaxx.de/ oder https://www.ran.de/ - in Irland auf RTÉ2 Halbfinale: 20.10. bzw. 21.10. Spiel um 3. Platz: 27.10. Finale: 28.10. Und für Rugby-Newbies die Regeln in der Kurzvariante Rugby Union – es gibt noch andere Varianten 15 Spieler je Mannschaft, es gibt feste Rollen, ähnlich wie im Fußball Spieldauer 2 x 40 Minuten Der Ball darf nach vorne getragen oder getreten werden. Der Ball darf nur nach hinten geworfen oder übergeben werden Nur derjenige, der den Ball hat, darf angegriffen werden Das Ziel ist es, den ovalen Ball im gegnerischen Malfeld (das ist das Feld hinter der Linie, auf der das Tor steht) abzulegen, dafür gibt es 5 Punkte (Versuch, engl. Try). Danach kann das Team noch 2 weitere Punkte bekommen, falls es den Ball zwischen den Torstangen durchschießt (Erhöhung, engl. Conversion). Falls der Ball nach einem Straftritt (engl. Penalty) oder nach einem Sprungtritt (engl. Drop Kick) aus dem Spiel heraus zwischen den Torstanden durchgeschossen wird, gibt es 3 Punkte Quellen: https://www.rte.ie/sport/rugby-world-cup/2023/0927/1407583-pool-permutations-what-ireland-need-to-do-to-qualify/ https://de.wikipedia.org/wiki/Rugby https://www.balls.ie/rugby/story-eamon-de-valera-almost-played-rugby-ireland-134458

  • Irland - die besten Wanderungen in Dublin - Poolbeg Lighthouse

    Der Poolbeg-Leuchtturm - ein wunderbarer Spaziergang, abseits der üblichen Dublin-Touristenpfade, der zum dicken roten Leuchtturm führt. Man wird mit faszinierenden Aussichten auf die Dublin Bucht, Howth Head, Dun Laoghaire Hafen und die Berge von Dublin und Wicklow belohnt. Eine Route, die selbst Einheimische oft noch nicht gegangen sind. Außerdem - dieser Deich zählt noch immer zu den längsten in Europa! Majestätisch reckt sich der Poolbeg Leuchtturm im Dubliner Hafen in die Höhe, denjenigen den Weg leuchtend, die an der Küste entlangfahren. Salzige Luft riechen und Dublin mal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten - das alles bietet diese Wanderung. Es gibt zwei Varianten: 1) Die kürzere Route, 4 km, (unter 1 Stunde) beginnt am Parkplatz in der Pigeon House Road. Siehe Screenshot - Parkplatz Great South Wall Parking 2) Die längere Wanderung, ca. 2 Stunden (11 km), startet in Sandymount. Parkplätze siehe Screenshot. Historisches Anfangs wurde der Poolbeg-Leuchtturm noch mit Kerzenlicht betrieben; 1786 wurde er dann mit Öl befeuert und 1820 wurde er so umgebaut, wie wir ihn heute in Dublin sehen. Was sollte man beachten? Besonders empfehlenswert sind natürlich Wanderungen zum Sonnenuntergang und Sonnenaufgang, besonders unter der Woche. An den Wochenenden kann dort schon mal mehr los sein. Sonnenauf- und untergänge bieten auf jeden Fall eine traumhafte Kulisse und schöne Fotomotive. Außerdem, Augen auf! Bei einem Spaziergang zum Poolbeg-Leuchtturm sieht man durchaus häufig Kormorane, Reiher, Möwen und Robben. Vielleicht auch vorher noch mal die Wettervorhersage checken. Es ist meist sehr sehr windig dort. Der Great South Walk ragt weit in die Bucht von Dublin hinaus - man ist also vom Meer, seinen Wellen und Winden umgeben, das sollte man "kleidungstechnisch" im Hinterkopf behalten. ;-) Ursprünglich war der Deich mal 4,8 km lang, und damit der längste Seedeich der Welt. Inzwischen misst der Deich nur noch 1,6 km, aber er ist immer noch eine der längsten Deiche in Europa. Bitte nicht im Dunklen gehen. Im Jahr 2016 ertrank ein 48-jähriger Mann in der Nähe des Leuchtturms beim Spielen des Augmented-Reality-Videospiels Ingress, nachdem er nachts um halb Drei vermutlich über ein erhöhtes Wassergitter am Rand des Piers gestolpert war. Die Gitter sind inzwischen entfernt worden. https://youtu.be/KPxwueWoI08?feature=shared oder https://youtu.be/zIS3A1Fv3fY?feature=shared

  • September 2023 - wo Irland am irischsten ist. Nicht verpassen: National Ploughing Championships

    Dublin ist nicht Irland und Irland ist nicht Dublin. Soviel ist klar. Das wahre Irland findet der Kenner beim „größten Freiluft-Event in Europa“, so der Veranstalter. Die Rede ist von den National Ploughing Championships - hier im 45 Sek-Trailer. Wer glaubt, es handelt sich hierbei nur um einen simplen Wettbewerb im Ackerpflügen – weit gefehlt! 2019 kamen fast 300 000 Besucher aus einem Dutzend Länder. 2022 waren es nach der Covid-bedingten Pause, über 270 000. Bevor wir Euch jetzt verraten, was es alles zu sehen und zu tun gibt, der wichtigste Hinweis zuerst: Wer auch immer sich in diesem Jahr vom 19. September bis zum 21. der Grafschaft Laois nähert, sollte sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen. ACHTUNG: Tickets müssen online im Voraus gekauft werden, hier: https://www.npa.ie/buy-tickets/ Was gibt’s bei den irischen Nationalen Pflugwettbewerben zu sehen? Es gibt natürlich Pflug-Wettbewerbe verschiedenster Klassen, u. a. mit und ohne Pferde, mit und ohne Traktor und auch einen Pflugwettbewerb für Frauen; sie starten in der sogenannten „Farmerette“-Klasse. Diese wurde 1954 eingeführt. Die Gewinnerin darf sich Queen of the Plough nennen und früher gab es noch Geld, wenn sie unverheiratet oder am Tag ihrer Hochzeit nicht über 25 Jahre alt war. Dazu ein herrlich buntes Programm aus Gummistiefel-Weitwurf, Pfahlwettklettern, dazu Viehbestände aller Arten, garniert mit Wettbewerben im Brot backen, Schafe scheren, Live Musik und Tanz, Modeschauen, Handgearbeitetem, das feil geboten wird, dazu noch Koch-Demonstrationen, Pony-Spiele, Hütehund-Vorführungen sowie eine Ausstellung von altertümlichen Maschinchen, die das Herz jeden Bauers/jeder Bäuerin höher schlagen lassen. Hier das Programm für 2023: https://www.npa.ie/wp-content/uploads/2023/09/038a_NPC-2023-Catalogue_Section-2_Schedules_V9_Programme-of-Events.pdf Die Geschichte der Pflugwettbewerbe 2019 fand dieses Spektakel im County Carlow zum 88. Mal (!) statt. Der erste irische Pflug-Wettbewerb erfreute die Farmer bereits im Jahr 1931 im County Kildare. Der Landwirtschaftsminister Paddy Hogan gab seinerzeit das griffige Motto aus: ››One more sow, one more cow, and one more acre under the plough‹‹. Es wurden Wetten abgeschlossen. Welche Grafschaft kann mit dem besten Pflüger aufwarten? Wexford oder Kildare? Zuvor hatte es vereinzelt dörfliche Wettbewerbe gegeben. Wahrlich, es wurde an der Zeit, die Kunst des Pflügens auf eine höhere Ebene zu heben. Am 16. Februar 1931 war es soweit: Die Wettbewerber aus neun Grafschaften trafen sich auf den „Feldern von Kildare“, um ein für alle Mal zu klären, wer der Beste ist. Es gewann übrigens Wexford. (Bild links von wirestock auf freepik) 1953 findet dann der erste weltweite Pflug-Wettbewerb in Kanada statt, gefolgt von Killarney, Irland, im Jahr 1954. Es ist die erste europäische Meisterschaft und zehn Länder wetteifern miteinander. 1955 führen die immer umfangreicheren Programmpunkte dazu, dass man dieses Ereignis auf zwei Tage ausweiten muss. Inzwischen dauert das so typisch irische Spektakel 3 Tage. Irland - pflügen, was das Zeug hält … Zum Höhepunkt der inzwischen mehrtägigen Veranstaltung lässt sich sowohl der Präsident als auch der Taoiseach blicken. Kaum ein irisches Staatsoberhaupt kann es sich leisten, dort nicht zu erscheinen. Doch 2022, zum 90. Jahrestag der Nationalen Meisterschaften im Pflügen konnte man im County Laois endlich wieder Erfolge feiern. Zum Jahrestag lag der Schwerpunkt wieder auf den Wurzeln der Vereinigung im Pflügen. Drei Tage lang kämpften die besten Pflüger und Pflügerinnen aus dem ganzen Land auf 150 Hektar in 22 verschiedenen Klassen um den Sieg. Martin Kehoe aus Wexford wurde schließlich National Senior Conventional Ploughing Champion und Siobhan Dermody aus County Kilkenny ist nach ihrem Sieg in der Farmerette-Klasse zur „Königin des Pflugs“ gekrönt worden. Aisling O'Toole aus County Kildare ist „Nationale Brotbäckerin“ und konnte den Preisfonds von Euro 15 000 für ihren preisgekrönten Brotlaib mit nach Hause nehmen. Dieses Brot war 2022 landesweit in den irischen Aldi-Filialen zu erwerben. Mrs. O’Toole muss seitdem wahrlich keine kleinen Brötchen mehr backen. Lust auf das richtige Irland? Dann auf nach County Laois! Hier geht’s zu den FAQs https://www.npa.ie/wp-content/uploads/2023/05/FAQ-Overall-Event-Facilities-2023.pdf Hier kurze Film-Eindrücke: Wer mal einen richtigen Farmer's Brush Tanz sehen möchte - bitte sehr: https://www.youtube.com/watch?v=Ow34uVHGe9U

  • Irland/ Dublin und nur 3 Tage Zeit? Kein Problem. Hier ein Slow Travel Guide von Happy Stories

    Es gibt natürlich sehr viele andere gute Reiseblogs im Netz und so möchte ich euch heute Happy Stories vorstellen. Auf Happy Stories findet ihr interessante Tipps zu vielen europäischen Ländern und Städten. Einfach mal in Ruhe stöbern! ;-) 3 Tage Dublin - das perfekte Wochenende Nur ein Wochenende Zeit für die quirlige Hauptstadt der Republik Irland? Kein Problem. Die Reisetipps vom Happy-Stories-Team helfen, den Aufenthalt gut zu planen und Dublin ganz entspannt im Slow Travel Modus, ganz irisch, zu erleben. Hier "Das perfekte Wochenende in Dublin", der Slow Travel Guide für 3 Tage Dublin. Lust auf eine Zeitreise? Für alle, die in Irland noch mehr sehen und erleben möchten: Dimitrios Dolaplis macht mit seinem Buch "Refotografie (Nord)Irland Dublin & Belfast Damals & Heute" faszinierende Vergleiche in Dublin und Belfast möglich. Wer den Wandel der Zeit quasi "live" in diesen Städten erleben möchte, findet mit Refotografie eine definitiv andere und ungewöhnliche Art Belfast und Dublin zu bereisen. Wie der Autor schreibt: "(Nord)Irland lädt mit seiner langen und turbulenten Geschichte dazu ein, faszinierende Vergleiche zwischen früher und heute zu ziehen. (...) Historische Fotografien und aktuelle Aufnahmen zeigen, wie sich das Stadtbild in Dublin und Belfast in den letzten mehr als 100 Jahren verändert hat.

  • Irland: Donadea Forest Park, Schlossruine, Enten und Waldbaden

    Lust auf einen familien- und hundefreundlichen Spaziergang auf laubbedeckten Waldwegen, auf eine romantische Schlossruine und aufs Enten füttern? Donadea Forest Park, übrigens ein nationales Kulturerbe-Gebiet, wäre dann ein lohnendes Ausflugsziel. Was kann man erwarten? Den Besucher erwarten ummauerte Gärten, die von der Natur zurückerobert sind, die St Peter’s Kirche, ein Eishaus, die im 19. Jahrhundert gepflanzte Lindenallee, dazu ein See mit Stockenten, Wasserhühnern, im Sommer wunderschöne Seerosen und ein Café, das an den Wochenenden und in den Schulferien geöffnet ist. Der Lake Walk (0,8 km, 30 Minuten) ist ein schöner Rundweg um den See, der für alle zugänglich ist; unterwegs können die Enten gefüttert werden. Der Naturpfad (1,6 km, 1 Std., leicht) schlängelt sich durch einige von Menschenhand geschaffene Elemente des Parks aus der Zeit des Landguts und führt durch einen kurzen Strauchpfad. Der Aylmer Walk (5,7 km, 1 ½ Std., leicht) führt rund um den Park und ist auch ein Slí na Slainte-Weg, also gut für Gesundheit und Herz. Hier die Karte mit den Wegen im Park. Eine weitere Besonderheit ist das 9/11 Memorial, eine maßstabsgetreue Nachbildung der Zwillingstürme, die in Kalkstein gehauen wurde – zur Erinnerung an Sean Tallon, einem jungen Feuerwehrmann, dessen Familie von Donadea aus in die USA ausgewandert war. Historisches Donadea Castle and Estate war bis 1935, als das letzte Mitglied der Familie, Miss Caroline Aylmer, starb, das Zuhause der Familie Aylmer. An das Schloss grenzt ein vierstöckiger Turm aus dem 19. Jahrhundert. Der ursprüngliche Turm des Schlosses wurde um 1624 von Sir Gerald Aylmer erbaut; im Jahr 1641 stark beschädigt, 1773 wieder aufgebaut und 1827 durch den Architekten Sir Richard Morrison im gotischen Stil verändert. Nach Caroline Aylmers Tod im Jahr 1935 blieb das Schloss unbewohnt und wurde in den späten 50er Jahren entdacht. Eine der frühesten Erwähnungen des Schlosses von Donadea steht im Zusammenhang mit einer Inquisition in Cloncurry im Jahr 1312. 1356 besaß John De Birmingham das Gut Donadea, bis sein Sohn des Verrats angeklagt wurde. Die Ländereien wurden von Richard II. beschlagnahmt und an die Grafen von Ormond vergeben. Die Ormonds wiederum vergaben die Ländereien an die Aylmers of Lyons, die 1597 das Gut Donadea an Gerald vergaben. Im Jahr 1621 ernannte König James I. Gerald zum ersten Baronet von Donadea. Mitte des 19. Jahrhunderts gehörten die Ländereien von Donadea mit einer Fläche von fast 16.000 Morgen zu den größten in Co. Kildare. Zu dieser Zeit wurde das Gelände rund um das Schloss umfassend ausgebaut. Zu den Arbeiten gehörten der Bau der Steinmauer, die fast 600 Hektar umgibt, die Anlage des künstlichen Sees, ein umfangreiches Baumpflanzungsprogramm innerhalb der Ländereien und die Neuordnung der bestehenden Straßen. Im Jahr 1936 erwarb die irische Landkommission die Ländereien von Donadea vom Aylmer-Anwesen und 1981 wurde der Park der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zurzeit wird das Anwesen von An Coillte betreut und gepflegt. Die St.-Peters-Kirche Die heutige Kirche aus dem Jahr 1813 enthält ein schönes Grabdenkmal mit den Bildnissen von Sir Gerald Aylmer und seiner Frau Dame Julia Nugent. An die Kirche angeschlossen ist das Aylmer-Mausoleum. Parken: 460 Plätze – geöffnet von 7 Uhr bis 21 Uhr (April bis September) und von 8 Uhr bis 19 Uhr (Oktober bis März). Wichtig: Die Parkgebühr kann nicht mit Münzen bezahlt werden. Parken (5 € Gebühr mit kontaktloser Zahlungskarte Kredit/Debit oder Online-Zahlungs-App oder gratis mit der Coillte-Jahreskarte www.coillte.ie) Die Toiletten sind während der Öffnungszeiten des Cafés zugänglich.

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