Vor Jahrzehnten war der Karfreitag der Tag des "schwarzen Fastens". Die meisten Menschen enthielten sich ganz des Essens, und wenn sie doch etwas aßen, dann war es eine magere Mahlzeit aus Gerstenbrot, Kresse und Wasser. Die meisten Menschen verbrachten den Tag mit dem Besuch der Messe, und es wurde von der Arbeit abgeraten. Bei dem kargen Mahl ist es vermutlich nicht einfach, noch Energie zum Arbeiten aufzubringen. Als die strengen Regeln jedoch gelockert wurden, war den Katholiken zumindest eine fleischlose Mahlzeit erlaubt, und so wurde Fisch mit dem Karfreitag in Verbindung gebracht. Heute wird in vielen irischen Haushalten am Karfreitag immer noch Fisch gegessen - wie gestern berichtet. Und das Essen ist auch keine Form der Buße mehr. Siehe hierzu auch: https://www.9lebenverlag.com/post/irland-fischessen-in-der-fastenzeit
Aschermittwoch in Irland
Der Aschermittwoch findet 46 Tage vor Ostersonntag statt. Am Aschermittwoch nehmen religiöse Menschen in Irland an einer besonderen Messe teil, bei der der Priester ihnen das Kreuzzeichen auf die Stirn zeichnet. Für dieses Zeichen verwendet der Priester die Asche der verbrannten Palmen vom Palmsonntag des Vorjahres. Dann beginnt die Zeit des Fastens und der Entbehrungen. Jahrhundertelang haben die meisten Katholiken in Irland während der Fastenzeit auf Fleisch, Milch, Käse, Butter, Eier und Alkohol verzichtet und jeden Tag die Messe besucht. Doch die Zeiten haben sich geändert. Heutzutage wird in Irland nur noch selten gefastet, obwohl viele Menschen in der Fastenzeit auf etwas verzichten, z. B. auf Alkohol, Schokolade, Zigaretten usw. Weitere Infos (englisch) zu Ostern in Irland findet man hier: https://www.irishpost.com/life-style/a-guide-to-celebrating-easter-the-irish-way-152377
Spoilin meith na hInide
Während der Fastenzeit war es auch üblich, ein kleines Stück Fleisch, in der Regel gesalzenen Speck, an die Wand oder an die Dachsparren zu hängen. Dies sollte als Symbol der Versuchung dienen - eine Analogie zu Jesus, der in der Wüste vom Teufel versucht wurde. Am Ostersonntag wird das Fleisch abgenommen und in das brennende Feuer geworfen, um das Haus mit einem verlockenden Duft zu erfüllen, der auf das spätere Festmahl hinweist.
Schade, dass viele Traditionen nach und nach verloren gehen.