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Irland - Mit Mel Gibson im Trim Castle - die besten Tagesausflüge von Dublin aus

Trim Castle, Irland, Meath

Trim Castle ist die größte, am besten erhaltene und beeindruckendste anglo-normannische Burg in Irland. Wer noch nicht wusste, dass Mel Gibson hier geköpft wurde, der weiß es nun ;-)

Im Film Braveheart erging es ihm in Trim Castle nicht gut, wobei das Gebäude noch eine Reihe weiterer schottischer und englischer Burgen nachahmen musste. Auch für den Film The Big Red One mit Lee Marvin aus dem Jahr 1980 diente die Burg als Drehort sowie für die erfolgreiche Fernsehserie Mystic Knights – Die Legende von Tir Na Nog. Trim Castle ist ein sehr lohnenswerter Tagesausflug - von Dublin aus ist man in weniger als einer Stunde dort. Das Beste, es gibt mehrere schöne Wanderstrecken in und um Trim Castle, nette Cafés u.v.m.


Irland Abbey Ruine in Trim

Baron Hugh de Lacy hilft beim Bau der Burg mit - warum wird er dabei mit der Axt erschlagen?

Irland, Trim Castle Wanderwege Tafel

1172, kurz nach der Ankunft der Anglonormannen in Irland, wird Trim Castle gebaut. König Heinrich II. überträgt zum Dank für seine Verdienste bei der anglonormannischen Eroberung Irlands seinem Baron Hugh de Lacy das Königreich Meath und die Vormundschaft über Dublin. Der König befürchtet, dass ein anderer seiner Barone, Richard de Clare (auch bekannt als Strongbow), ein rivalisierendes anglo-normannisches Königreich in Irland errichten könnte. Trim Castle ist eine Zeit lang das größte Kastell Europas.


Irland Trim Castle

Im Jahr 1186, so die Überlieferung, hilft Hugh de Lacy höchstpersönlich beim Ausbau der Burg. Ein Wunder, dass er dafür Zeit fand, denn er soll ein berüchtigter Frauenheld mit zweifelhaftem Charakter und ausschweifendem Leben gewesen sein. Wie dem auch sei, er ehelicht Rose von Monmouth, die Tochter eines irischen Hochkönigs. Die de Lacys werden irischer als die Iren - sie sprechen Irisch und nehmen zum Teil irische Namen an, genauso wie sein Rivale "Strongbow" sowie Gilbert de Angula (MacCostello). Aber bevor wir vom Thema abkommen: Der englische König Heinrich II verdächtigt de Lacy sich zum König von Irland aufschwingen zu wollen. Da kommt es ihm sehr gelegen, dass ein vermeintlicher Ire de Lacy kurzerhand den Kopf mit einer Axt abschlägt.


Das Motiv für den Mord?


Der Legende nach, soll das Motiv für den Mord die Zerstörung einer von St. Columban von Iona gegründeten Abtei bzw. einer dem irischen Nationalheiligen St. Patrick geweihten Kirche gewesen sei, weil Hugh die Steine für den Bau einer Burg in Durrow brauchte. Andererseits, die Iren mussten für den Bau der riesigen normannischen Befestigungen harte Fronarbeit für die Besatzer leisten - ein Umstand, der sicher nicht zu großen Sympathien für de Lacy und die anderen Anglo-Normannen führte. Fakt ist, die historischen Quellen sind sich nicht darüber einig, ob es sich bei dem Mörder um einen einfachen Arbeiter, einen verkleideten irischen Adeligen oder gar um einen vom englischen Königshaus gedungenen Mörder gehandelt habe. Beigesetzt wurde Hugh de Lacy 1195 in der Abtei von Bective und der englische König musste sich um das Thema nicht mehr kümmern. Hughs aufsässiger Sohn sorgte zwar später für weiteren Ärger, aber das ist eine andere Geschichte.


Was Trim Castle für die Iren bedeutet


Irland Trim Castle

Trim Castle jedenfalls ist für die gälischen Iren ein bedrohendes Mahnmal ihrer Besatzung. 1174 greift der letzte Hochkönig Irlands, Ruaidhrí Ua Conchobair (anglisiert Rory O'Connor), König von Connacht, Trim Castle an und es kommt zu großen Zerstörungen. Daraufhin beginnen die Auf- und Ausbauten zur größten anglonormannischen Burg Irlands. Wir erinnern uns, an den kleinen Schlenker in das Elend der britischen Besatzung Irlands, die mit dem irischen König von Leinster, Diarmuid, beginnt. Als dieser Diarmuid 1169 Unterstützung durch die anglonormannischen Eroberer erhält, kann Ruaidhrí sie zwar zunächst in Ferns schlagen, doch als Strongbow, de Lacy und ihre Truppen hinzukommen, können sich die Besatzer endgültig in Irland festsetzen. 1175 schließt Ruaidhrí Ua Conchobair mit Heinrich II. den Vertrag von Windsor. Dieser Vertrag sah vor, dass dem irischen König das Reich Baile Atha Cliath und die umliegenden Regionen zugestanden werden, während die normannischen Barone ihre Besitztümer auf der Insel ungehindert erweitern dürfen. Im Gegenzug erkennt er den englischen König als seinen Oberherrn an und leistet ihm Tribut. Na ja, das Ganze geht traurig aus. Ruaidhrí Ua Conchobair konnte sich jedoch gegenüber den anderen irischen Königen nicht dauerhaft durchsetzen. Am Ende verliert er sowohl das Vertrauen der Iren, als auch das der anglonormannischen Barone. 1183 dankt er zugunsten seines Sohns Conchobar ab und zieht sich in das Kloster von Cong zurück.


Der Name Trim leitet sich übrigens vom irischen Baile Átha Troim ab, was so viel wie "Stadt an der Furt der älteren Bäume" bedeutet und darauf hinweist, dass es sich hier um eine wichtige Furtstelle des Flusses Boyne handelt. Die Bedeutung dieser Stelle war so groß, dass es hier im fünften Jahrhundert bereits ein Häuptlingsdún (Fort) und ein frühes Kloster gab.

Wie gesagt, Trim Castle ist die größte, am besten erhaltene und beeindruckendste anglo-normannische Burg in Irland und man kann dort wunderbar zu weiteren romantischen Ruinen wandern. Viel Spaß!


Irland, Grafschaft Meath Trim Castle


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