Der Hill of Tara ist eine der bedeutendsten antiken Stätten in Europa und eine wichtige symbolische und mystische Landschaft in Irland selbst. Über 100 Krönungen irischer Hochkönige fanden hier statt. Und es gibt eine Verbindung zum Filmklassiker "Von Winde verweht".
Das prominenteste und älteste Denkmal des Hügels ist der Mound of the Hostages (Hügel der Geiseln). Er ist, wie sich bei seiner Ausgrabung erwies, ein Passage tomb, ungefähr auf 2700 v. Chr. datiert. In der Eisenzeit erlangte Tara seine wahre Bedeutung, und zur Zeit des frühen Christentums fanden hier über 100 Krönungen irischer Hochkönige statt. Alle Wege in Irland führten in dieser Zeit nach Tara. Der Heilige Patrick soll den Ort besucht haben, und es gibt Hinweise darauf, dass im 11. Jahrhundert dort eine Kirche gebaut wurde. Der Legende nach entzündete Patrick im Jahr 433 das Osterfeuer auf dem Hügel von Slane, um dem heidnischen König von Tara zu trotzen.
Im Filmklassiker um die Südstaaten Vom Winde verweht ist die Plantage der Familie O'Hara nach Tara, diesem mystischen Ort, benannt. Hier wächst die Hauptperson Scarlett O’Hara auf und kehrt am Ende des Films wieder zu ihrem Geburtsort zurück. In der Fortsetzung des Films von 1994 Scarlett reist Scarlett nach Irland. Als sie das echte Tara besucht, nimmt sich Scarlett eine Handvoll Erde mit, um sie auf dem Grab ihres Vaters, eines gebürtigen Iren, zu verstreuen.
Historisches
Bis heute ist Tara ein wichtiges Symbol irischer nationaler Einheit und Identifikation. Tara ist und soll der Garant gesellschaftlich-kultureller Einheit der Provinzen Irlands sein. Dazu tragen auch die Überlieferungen im Lebor Laignech („Das Buch von Leinster“, ca. 1160) und im Leabhar Buidhe Lecain („Das gelbe Buch von Lecan“, um 1400) bei, die es von anderen Königssitzen so nicht gibt. Aus der Zeit des legendären Königs Cormac mac Airt (im 3. Jahrhundert n. Chr.) kam Tara einst ins historische Rampenlicht. Der vorgeschichtliche Clansitz entwickelte sich zum regionalen Königssitz, dessen Herrscher (die südlichen Uí Néill, anglisiert O’Neill) zeitweise den Anspruch erhoben, Hochkönige Irlands zu sein. Die irischen Hochkönige entstammen keiner erblichen Linie, die in Tara residierte, aber etliche Regionalkönige kämpften der Überlieferung nach um diesen imaginären Titel. Es gab aber nie, sieht man von wenigen Jahren der Herrschaft Brian Borus im 11. Jahrhundert ab, einen Hochkönig, der wirklich Macht über Irland besaß. Wie gesagt, Könige von Tara waren die ansässigen O’Neill. Als St. Patrick nach Tara kam, um hier König Laoghaire (King Lear) zu treffen, waren die heidnischen Priester auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Der Königssitz wurde im Jahre 1022 von Mael Shechlainn aufgegeben. Ab dem 12. Jahrhundert verlor Tara allmählich auch seine heidnisch-religiöse Bedeutung. Es gibt hier keine Anzeichen eines großen Königspalastes. Nichts als einfache Erdwälle, die Raths of Tara, blieben erhalten. Die in alten literarischen Quellen genannten Gebäude müssen aus Holz gewesen sein und sind lange verschwunden.
Die Schlacht von Tara - 1798
Am 26. Mai 1798, zu Beginn der Rebellion der Vereinigten Iren, wurde eine Armee der Vereinigten Iren aus Meath von den Regierungstruppen auf dem Hügel von Tara schwer geschlagen. Etwa 4000 Rebellen hatten hier ihr Lager aufgeschlagen, weil der Berg ein Symbol für die alte gälische Souveränität war und weil er strategisch günstig an der Straße von und nach Dublin lag. Die Regierungstruppen (etwa 300 Mann, bestehend aus lokalen und schottischen Truppen) stießen von Süden her auf den Hügel vor, und die begeisterten, aber leider untrainierten Rebellen stürmten hinunter und gaben damit ihre überlegene Position auf. Geübtes Musketenfeuer und Kanonenbeschuss fügten ihnen schwere Verluste zu. Die Rebellen zogen sich verzweifelt in die zerstörte Kirche zurück (1822 wieder aufgebaut), wurden aber schließlich besiegt. Die Regierungstruppen erlitten nur 41 Verluste und hatten 9 Todesopfer zu beklagen. Es heißt, dass 400 tote Rebellen in einem Massengrab auf dem Forradh-Denkmal begraben wurden und dass der Schicksalsstein (von seinem ursprünglichen Standort in der Nähe des Geiselhügels) dorthin verlegt wurde, um die Stelle zu markieren. Die beiden Grabsteine auf dem Hügel erinnern an die Schlacht.
1843 versammelten sich in Tara schätzungsweise eine Million Menschen, um die Rede von Daniel O'Connell ("der Befreier") gegen die Union von Großbritannien und Irland zu hören. Um die starke Symbolik wissend, wählte O'Connell, wie die Rebellen im Jahr 1798, sehr bewusst Tara als Ort, um zu den Iren zu sprechen.
Der Stein des Schicksals - er schreit
Wir sahen dort viele Iren, die den Lia Fáil, den Stein des Schicksals, umarmten. Möge er Glück bringen. In früheren Zeiten soll der Stein aufgeschrien haben, wenn ein rechtmäßiger König ihn berührte oder sich auf ihn setzte. Der Legende im Lebor Gabála Érenn („Das Buch der Landnahme Irlands“) folgend wurde der Lia Fáil von den Túatha Dé Danann nach Irland gebracht. Der Stein soll hart wie Diamant gewesen sein und stammte aus der Stadt Falias im Norden, einer der vier mythischen Städte der Túatha Dé Danann. Nach einer anderen Version wurde der Stein von Simon Brec, einem Angehörigen der Gruppe um Partholon, aus Spanien nach Irland geholt. Schon in Spanien diente er bereits demselben Zweck. Über seinen Verbleib gibt es mehrere Geschichten. In Irland heißt es, dass der Krönungsstein auf Tara neben der St.-Patricks-Statue der wahre Stein von Fál sei. Laut schottischen Quellen kam der Stein auf verschlungenen Pfaden nach Schottland und ist mit dem „Stone of Scone“ identisch, der 1296 von Edward I. nach London gebracht wurde, wo er in der Westminster Abbey als Symbol der Einheit Englands und Schottlands unter dem Krönungsthron der britischen Monarchen lag, bis er 1996 nach Schottland zurückgeführt wurde.
Gegen eine geringe Gebühr werden Führungen angeboten, die vom Besucherzentrum aus starten. Es gibt ein paar Cafés in der Nähe, einen Souvenir-Shop, zusätzliche Toiletten und einen Parkplatz für Autos und Busse. Hunde sind auf dem Gelände willkommen (angeleint).
Der Hill of Tara liegt in der Grafschaft Meath, etwa 40 km nordwestlich von Dublin.
Weitere Infos hier: https://heritageireland.ie/visit/places-to-visit/hill-of-tara/
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