Die in der Dubliner Werft gebaute Port Láirge war fast hundert Jahre lang der Sand- und Schlamm-Bagger für den Hafen von Waterford, bevor sie ein fast schon ironisch anmutendes Ende nahm. Wer auf der Suche nach einem idealen Hintergrundbild ein visuell attraktives Schiffswrack benötigt, wird im County Wexford fündig. Und das Beste dabei: das Wrack ist sozusagen"fußläufig" erreichbar. :-)
Was weiß man über das Schiff?
Das Wrack in der Bannow Bay ist verrostet, keine Frage, aber doch weitgehend intakt. Und zugänglich ist das Gebiet auch. Einfach die Straße passieren, wo das Schiff nahe des Ufers auf Grund gelaufen ist. Bei Ebbe könnte man vom St. Kieran's Quay glatt versuchen an Bord zu gehen. Nein, das ist natürlich nur eine Gedankenspielerei - bitte nicht, es ist definitiv zu gefährlich. Leider hat Vandalismus auch seine Spuren hinterlassen, aber es ist immer noch ein "schönes Wrack".
Gebaut um 1910, tat die Port Láirge noch bis 1987 brav ihren Dienst im Hafen von Waterford. Mit Dampf angetrieben ist sie das letzte Schiff dieses Typs, das in Irland gebaut wurde, bevor sie vor zig Jahren in Saltmills aufgegeben wurde und auf Sand lief. Ein Sandbagger, der auf ... ja, das meinte ich mit einem fast ironisch anmutenden Ende.
Die Opfer der Bombenexplosion
Etwas weiter, am St. Kieran's Quay erinnert eine Gedenktafel an ein überaus tragisches Ereignis. Nur einen Steinwurf entfernt sieht man einen Grabstein zum Gedenken an IRA-Männer, die dort 1920 beim Bombenbau ums Leben kamen. Ja, richtig gelesen - Bombenbau, Explosion ... was eher an einen Bruce Willis-Film erinnert, geschah hier im schläfrigen Wexford County.
Wir machen einen ganz kurzen Schlenker zum irischen Unabhängigkeitskrieg (1919-1921), der, wie wir wissen, ein Guerillakrieg war. Die I.R.A. kämpfte, um die britische Herrschaft in Irland zu beenden und endlich einen unabhängigen irischen Staat zu errichten. Während des Krieges wurden Kasernen der R.I.C. (königlich irische Schutzpolizei) angegriffen, auch Postämter und Eisenbahnen. Es gab immer wieder gerade auch auf irischer Seite Opfer; die meisten in der Grafschaft Wexford.
Am 12. Oktober 1920 wird die Gegend um das malerische St. Kearns in der Nähe von Saltmills nachts durch eine Explosion erschüttert. Vierzehn Männer aus dem Ort stellen in einem unbewohnten Haus in St. Kearns Sprengstoff her, als dieser versehentlich explodiert und fünf Menschen tötet; die anderen werden verletzt. Dieses Ereignis ist der größte einzelne Verlust an Menschenleben in der Grafschaft Wexford während des Unabhängigkeitskrieges.
Sechs der Amateur-Bombenbauer werden daraufhin inhaftiert, drei weitere sind auf der Flucht vor der RIC (königlich irische Schutzpolizei).
Am 4. Januar 1921 stellen die Briten die Grafschaft Wexford unter Kriegsrecht. Es soll noch bis zum 11. Juli 1921 dauern, bis der irische Unabhängigkeitskrieg schließlich endet - beide Seiten stimmen einem Waffenstillstand zu - der Konflikt hatte eine Pattsituation erreicht.
Anlässlich des 50. Jahrestages der Explosion errichtete man im Oktober 1970 ein Denkmal, um an diese lokale Tragödie zu erinnern.
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